Was macht eigentlich...?: Petra "Petzi" Schüll - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.11.2011 um 12:00 Uhr
Was macht eigentlich...?: Petra "Petzi" Schüll
MAGAZIN Vielen in Oberfranken ist die ehemalige Drosendorfer Torhüterin Petra Schüll nur als „Petzi“ bekannt. In den Bayernliga-, Regionalliga- und Zweitligazeiten stand sie zwischen den Pfosten beim RSV und war mit diesem nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga vorbeigeschrammt.
Von Andrea Kleylein
Im Jahr 1998 hat es die gebürtige Allgäuerin aus beruflichen Gründen in das mittelfränkische Herzogenaurach verschlagen. Und gleich im selben Jahr hat sie sich dem damaligen alleinigen oberfränkischen Vorzeigeclub angeschlossen. Nach dem Karriereende von Alexandra Müller, der Nr. eins auf dem Torwartposten, konnte sie in deren Fußstapfen treten und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg der Drosendorferinnen. In der Saison 1999/2000 musste man nur aufgrund eines Formfehlers dem 1.FC Nürnberg den Vortritt in die Relegation zum Aufstieg in die Frauen-Bundesliga lassen, den der „Club“ auch problemlos schaffte. Mit Spielerinnen wie Susanne Eigner, Sabine Loderer und Kerstin Gotthardt feierte „Petzi“ in dieser Phase ihrer Karriere somit die größten Erfolge und erhielt nach dieser Saison vom 1.FCN das Angebot, in der Bundesliga zu spielen, doch dies lehnte sie aus persönlichen Gründen ab. Noch einige Jahre verhinderte sie Gegentore in Drosendorf, ehe es sie beruflich 2004 nach Baden Württemberg zog. Dort unterschrieb sie bis 2006 beim SC Sand in der 2. Bundesliga Süd und lieferte im Pokalviertelfinale beim 1.FFC Turbine Potsdam eine ihrer stärksten Leistungen ihrer sowieso überaus erfolgreichen Karriere ab.

Vom Feld auf die Trainerbank

Im Winter 2006 wechselte sie zum Bundesligisten FC Bayern München. Kaum dort angekommen, folgte dann fast das jähe Ende, als eine schwere 
Petra Schüll - momentan in Diensten des FC Bayern München
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Knieverletzung sie zum Aufhören zwang. Sie versuchte zwar noch ein kurzes Comeback bei der Zweitliga-Garnitur des FC Bayern München,
doch die zunehmende Verletzungsanfälligkeit veranlasste sie dann endgültig zur Aufgabe des aktiven Fußballspielens. Ihren unzähligen Erfolgen als aktive Torhüterin (u.a. Militärweltmeisterin, deutsche Vizemeisterin mit den U16- und U20-Auswahlen, südbadische Meisterin mit dem SC Sand) folgt nun seit 2009 eine Karriere als Torwarttrainerin beim FC Bayern München. „Nachdem eine aktive Karriere nicht mehr möglich ist, bleibe ich wenigstens so dem Fußball erhalten. Es macht mir sehr viel Spaß, denn ich kann beim FCB unter professionellen Bedingungen in einem sehr guten Trainerteam arbeiten. Speziell die Zusammenarbeit mit Peter Kargus, dem Chef-Torwarttrainer ist unheimlich lehrreich und wertvoll für mich, so Petra Schüll über ihre Arbeit beim bayerischen Vorzeigeclub. Dort ist sie momentan für die Ausbildung der Torhüterinnen der U17 zuständig, die seit Jahren in Bayern die unangefochtene Nummer Eins ist. Ab und an kann sie auch als Stellvertreterin von Peter Kargus die Bundesligatorhüterinnen mit trainieren bzw. ihm assistieren. Um die jungen Talente in ihrer Laufbahn weiter voran zu bringen, macht sie selbst zurzeit die C-Lizenz und bedauert zugleich, dass es in „Bayern keine Möglichkeit einer Lizenz nur für Torwarttrainer gibt.“ Doch das wird „Petzi“ Schüll nicht davon abhalten, auch weiter akribisch an ihrer Bildung und der Ausbildung ihrer Juniorinnen zu arbeiten.

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