Am letzten Spieltag verpassten die Hiltpoltsteiner den Aufstieg. Im Spitzenspiel gegen den TSV Brand setzte es eine 1:2-Niederlage, der Gegner schaffte so den Klassensprung. „Das war ein ganz bitteres Ende“, erinnert sich Peter Hofmann. Für die kommende Saison ist der Fußballabteilungsleiter des SV Hiltpoltstein allerdings skeptisch: „Letzte Saison hat einfach alles gepasst. Das wird ganz, ganz schwer, so eine überragende Leistung zu wiederholen.“
Beeindruckende 155 Treffer erzielte die Mannschaft in 32 Partien, die mit Abstand beste Tordifferenz der Liga. „Da war jeder Schuss ein Treffer“, leuchten Hofmann noch jetzt die Augen, wenn er etwa an das 16:2 am vierten Spieltag gegen den SV Bronn denkt. Die Kanoniere sind alle geblieben, lediglich in der Abwehr gab es personelle Veränderungen: Den Abgang von Libero-Routinier Elmar Renninger zum TV 88 Johannis soll der junge Rückkehrer Bernd Leistner kompensieren, zudem ist Verteidiger Markus Müller vom FC Wichsenstein neu.
Ziel: Rang zwei bis fünf
Doch in Hiltpoltstein sind sie vorsichtig mit ihren Prognosen. Hofmann: „Wir sind nicht euphorisch, denn wir wissen, dass wir im letzten Jahr über unseren Möglichkeiten gespielt haben.“ Zudem sei die Liga deutlich ausgeglichener und stärker gewesen: „Einige Teams haben richtig stark aufgerüstet. Für uns ist zwischen Platz zwei und fünf alles möglich, für den Aufstieg muss aber wieder alles passen. Neues Spiel, neues Glück!“
Um dieses Glück zu erzwingen, will man mehr Wert auf die Abwehr legen. „Wir haben häufig viele Gegentore bekommen, das muss sich ändern“, fordert Hofmann, der diese Tatsache auch erklären kann: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, da waren vielleicht auch mal die Nerven ein Problem. Das sieht man auch daran, dass wir aus den Spitzenspielen nur einen Punkt geholt haben.“
Entwicklungssprung von Youngstern erwartet
Mit Trainer Jochen Franke (Spitzname „Joggi“, fast wie der deutsche Bundestrainer also) ist man in Hiltpoltstein völlig zufrieden. Der Fußballabteilungsleiter lobt: „Joggi ist seit zwei Jahren bei uns. Er sorgt für Ruhe und Konzentration bei der Mannschaft und kann seine Spielanweisungen sehr gut rüberbringen. Ihm kommt dabei entgegen, dass er Lehrer ist und somit gut mit jungen Menschen arbeiten kann – die Kombination passt absolut.“ Von den „jungen Menschen“ wird in der kommenden Spielzeit eine positive Entwicklung erwartet. „Es ist wichtig, dass unsere Youngster nun einen Schritt nach vorne machen“, formuliert Hofmann die Erwartung. Vor allem von den jungen Spielern, die nun schon seit zwei oder mehr Jahren im Seniorenbereich dabei sind, wie etwa Stürmer Martin Fritsche, wird ein Entwicklungssprung erwartet.
Dabei sind sich die SV-Verantwortlichen aber auch bewusst, dass gerade das junge Durchschnittsalter der Mannschaft auch Probleme birgt. Hofmann: „Uns fehlt ein Antreiber.“ Gerade deshalb wiegt der Verlust des erfahrenen Renninger schwer. „Bei uns ist alles möglich: Wir können uns in einen Rausch spielen und 10:0 gewinnen, aber ebenso auch mal alle einknicken und ein 0:5 kassieren. Unsere jungen Spieler sind auf der Suche nach Konstanz – ich hoffe, wir finden sie schnell, dann ist alles drin.“
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