Alex Roth kommt zurück: „Ich will wieder auf den Platz“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.10.2011 um 00:00 Uhr
Alex Roth kommt zurück: „Ich will wieder auf den Platz“
Der Schock saß tief in Moggast und im Umfeld von Alex Roth. Im Urlaub, der eigentlich zur Erholung diene sollte, erlebte der Spielertrainer des SV Moggast blanken Horror. Als er zusammen mit seinem Kumpel in einem Club war, passierte ein tragischer Unfall. Jetzt ist Alex Roth wieder genesen und will zurück auf den Platz. Im Gespräch mit anpfiff schildert er exklusiv den Vorfall und erzählt von seiner Laufbahn und sei
Von Bernd Will
Eigentlich ist der Urlaub dazu da um sich zu erholen. Doch was Alex Roth zusammen mit einem Kumpel auf Mallorca erlebte, hat die Fußballwelt und das Umfeld von Alex Roth erschüttert. Zusammen mit einem Kumpel war Alex Roth auf der Balearen-Insel, um dort zu entspannen. Der sympathische Fußballer wollte nach dem Urlaub eigentlich seine ambitionierten Ziele in Moggast umsetzen, wurde aber auf tragische Art und Weise gebremst.

Der Unfall auf Mallorca

Es war der erste Urlaubstag auf Mallorca. Wie es eben so ist, geht man Abends in die Clubs von El Arenal und feiert. Das tat auch Alex Roth zusammen mit seinem Kumpel. „Es war warm und wir waren nass geschwitzt“, erinnert sich Alex Roth. „Wir haben schon lange gefeiert und eine Freundin aus Spanien hat eine Runde Schnaps bestellt“. Als die Runde Schnaps dann da stand, wurde sie, wie bei diesem Getränk üblich, auf der Theke angezündet. „Der Barkeeper wollte wohl eine Show abziehen und spielte mit der Schnapsflasche und schüttete Schnaps auf die Theke. Dann hat er den Schnaps angezündet“. Und dann passierte es. Der Schnaps entzündete sich explosionsartig und eine hohe Stichflamme hat sich gebildet. Alex Roth saß genau davor, bekam Schnaps über sein Shirt und wurde von der Stichflamme erfasst. „Mein kompletter Körper hat gebrannt“, erinnert sich der Moggaster Spielertrainer mit Schrecken. Reflexartig hielt er sich die Hand vor das Gesicht und schmiss sich auf den Boden. Im Club herrschte Chaos und viele haben geschrien. „Zum Glück hat jemand schnell reagiert und mich mit einer Jeansjacke gelöscht“. Sein erster Gedanke nach dem Schock: „Ich wollte unbedingt auf das Klo um mich im Spiegel zu betrachten. Und danach wollte ich zuerst sicher gehen, dass alles richtig an die Polizei weitergeleitet wird und habe mich um Zeugen und Personalien gekümmert. Erst dann bin ich mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus“. In der Klinik in Palma der Mallorca war er dann drei Tage, zwei davon auf Intensivstation.


Alex Roth vor dem Unfall...
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Zurück in Deutschland

Zurück in Deutschland wurde er von seinem Kumpel und WG–Mitbewohner Tobias Ulbricht abgeholt. Mit ihm fuhr er dann auch nach Nürnberg ins Klinikum Süd. Durch den Unfall auf Mallorca waren 13% seiner Haut verbrannt. „Transplantationen waren zum Glück nicht nötig. Ich hatte zwar sogenannte 2-B -Verbrennungen, aber glücklicherweise musste nichts verpflanzt werden.“ Im Klinikum Süd war er dann eine Woche auf Intensivstation, bis er dann auf die normale Station durfte. Während dieser Zeit hatte er viele Besucher, natürlich auch von seiner Mannschaft aus Moggast. „Als ich zum ersten Mal mit Tommi Merz telefoniert habe, hat dieser gedacht, er sieht mich nie mehr so, wie er mich gekannt hat.“ Aber zum Glück hat sich das alles nicht so bewahrheitet. „Meine Haut und mein Körper haben sich sehr gut regeneriert.“ Tatsächlich fallen die Verbrennungen beim ersten Hinsehen nicht auf und sind bereits sehr gut verheilt. Vor allem der Zuspruch, welchen Alex Roth nach seiner Rückkehr bekam, überwältigte ihn. „Meine family aus Regensburg hat sich super um mich gekümmert. Aber auch erwähnen möchte ich an dieser Stelle die Familie Ulbricht zusammen mit Tobias Ulbricht. Was die für mich getan haben, ist und war überragend. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen, für all das, was für mich getan wurde, seit ich wieder zurück bin“, so Roth.


...bei der Abholung in Nürnberg am Flughafen zusammen mit Tobias Ulbricht (rechts)...
privat

„Ich will zurück auf den Platz“

Natürlich ist der sympathische Vollblutfußaller Alex Roth heiß drauf, wieder auf dem Platz zu stehen. „Er wollte sofort wieder an der Mannschaft dran sein. Ich musste ihn sogar bremsen. Die Gesundheit geht hier klar vor“, erinnert sich Thomas Merz, Erster Vorsitzender des SV Moggast. Alex Roth bestätigt dies. „Natürlich wollte ich sofort wieder an der Mannschaft dran sein. Ich kam aus dem Krankenhaus heim und habe gedacht, dass ich Bäume rausreißen kann.“ Aber der Körper von Alex Roth hat ihn gebremst. Der aus dem Landesliga–Kader der SpVgg Jahn Forchheim nach Moggast gewechselte Offensivspieler hat in seiner fußballerischen Laufbahn schon einige Stationen hinter sich. „Angefangen habe ich beim Preisinger SC, aber ich wollte schon immer Profi werden.“ So führte ihn sein Weg zum Post-Süd Regensburg und von dort zum 1. FC Nürnberg. Leider hatte er in dieser Zeit viele Verletzungen und wechselte schließlich in die Bayernliga nach Feucht. Von dort ging es zum FC Eintracht nach Bamberg, wo er in die Regionalliga aufstieg. Nach zwei starken Jahren ging es nach Seligenporten. Dort hat er mit Oliver Seybold, zur Zeit in Diensten des Bayernligisten SC Eltersdorf, zusammengespielt. Und danach zum Jahn. „Zu Jahn Forchheim bin ich über meinen Kumpel Tobias Ulbricht gekommen. Das ging damals ziemlich schnell."


...und zu Hause bei den Ulbrichts, wo er zusammen mit Tobias Ulbricht wohnt, in seiner Wohnung mit dem Präsent von seiner Mannschaft aus Moggast.
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Wann kommt er zurück?

„Ich will am 9. Oktober zum ersten Mal wieder spielen. Zur Zeit halte ich mich mit Krafttraining und Laufen fit. Ich trainiere auch schon wieder in Moggast, mache aber hauptsächlich Übungen für mich. Zur Zeit leitet Christian Staatz das Training“, so Roth. Ab nächster Woche will er wieder zusammen mit Christian Staatz das Training leiten. So oder so ist er begeistert von Moggast. „Der Wechsel von der Landesliga in die Kreisklasse war gewollt. Ich will als Trainer Erfahrungen machen und da habe ich in Moggast hervorragende Bedingungen. Zum Profi reicht es eh nicht mehr (lacht). Wir sind im Schnitt 20 Mann auf Training und habe einen Trainingsplatz wie ihn mancher Bayernligist nicht hat. Das Umfeld passt, die Mannschaft zieht hervorragend mit, obwohl ich sehr viel von ihr gefordert habe. Aber ich habe gemerkt, dass die Jungs das wollen und brauchen“, schwärmt der SV-Trainer. „Ich versuche auch immer, das Positive zu sehen und zu vermitteln. Wenn es ein Problem gibt, sollen es meine Spieler annehmen und positiv damit umgehen. Diese positive Einstellung hat auch mir persönlich nach meinem Unfall sehr geholfen. Sie begleitet mich schon durch mein ganzes Leben.“
 

Alex Roth in Diensten des SV Moggast. Er fühlt sich wohl beim SVM und die Mannschaften ziehen hervorragend beim Training von ihm und Christian Staatz mit.
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Was erwartet er von seiner Mannschaft?

„Ich habe zusammen mit Christian Staatz das Positionsspiel eingeführt. Das ist enorm wichtig und unsere Spieler haben es jetzt schon sehr gut verinnerlicht.“ Auch erwarten die beiden von ihren Spielern, dass die taktischen Vorgaben umgesetzt werden. „Wir sind ungeschlagen und wollen das auch bleiben. Wir wollen am Ende ganz oben stehen“, bekräftigt Alex Roth seine ambitionierten Ziele. Natürlich profitiert auch die Mannschaft von der Erfahrung der beiden und lernt enorm viel dazu: „Unsere Mannschaft verbessert sich stetig.“ 

anpfiff bedankt sich beim sympathischen Alex Roth für das tolle Gespräch und wünscht ihm weiterhin gute Besserung und viel Erfolg zusammen mit dem SV Moggast.

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