Der neue Coach der Gattendorferinnen: Ein Stratege mit Frauenerfahrung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.09.2011 um 22:12 Uhr
Der neue Coach der Gattendorferinnen: Ein Stratege mit Frauenerfahrung
Durch das beruflich bedingte Ausscheiden von Reinhardt Frötschel wurde ein neuer Trainer für die Gattendorfer Frauen gesucht und Tobias Rödel gefunden. Nach drei Spieltagen und sieben Punkten ist der Übungsleiter jedoch selbst überrascht, wie gut seine Maßnahmen schon greifen.
Von Hans-Jürgen Wunder
Mit Tobias Rödel wurde von den Gattendorfer Verantwortlichen ein Trainer angesprochen, der in der nordostoberfränkischen Region schon durchaus auf sich aufmerksam gemacht hatte. Als ehemaliger Bezirksligaspieler hat er dabei auch die zweite Mannschaft der SG Regnitzlosau trainiert und mit der Truppe den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft. Zusätzlich hatte Rödel als ehemaliger Trainer von Teestumm Rehau schon Erfahrungen im Frauenfußball gesammelt. Als das Angebot des Nachbarvereins kam, hatte sich der 38 - jährige Sportler, der selbst noch bei den Alten Herren kickt, zunächst noch Bedenkzeit erbeten. „Die Frauen haben so lange gequengelt, bis ich schließlich zugestimmt habe“, beschreibt Röder die heiße Phase des Entscheidungsprozesses. Eine Wahl, die er bisher sicherlich nicht bereut haben dürfte.
 
Mit der Viererkette zum Erfolg


Bei dem Verein östlich von Hof sorgen derzeit die Frauen für Furore. 
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Eine seiner ersten Maßnahmen war, die Viererkette als mögliche Abwehrvariante erst einmal auszuprobieren. Allerdings gesteht der ehemalige Regnitzlosauer unumwunden: „Ich war selbst überrascht, wie gut das geklappt hat.“ Damit haben sich die bisherigen Gegner sehr schwer getan, was auch daran liegen mag, dass nur wenige Spielerinnen in der Klasse den weiten, genauen Diagonalpass schlagen können, um diesen Abwehrriegel zu knacken. Allerdings ist bei diesem modernen Defensivkonzept noch mehr Kommunikation notwendig, und da sieht der Übungsleiter durchaus einen Schwachpunkt in seinem Team, wenn er meint: „Frauen reden gerne vor und nach dem Spiel. Auf dem Spielfeld selbst ist es aber meist ruhig.“ Diese Sprachlosigkeit müssen die Gattendorferinnen auch beim Spiel nach vorne unbedingt abgelegen, wenn, wie vom Trainer gewünscht, variabel agiert und die Positionen getauscht werden sollen. Besonders die Stürmerinnen, so die Vorstellungen des Übungsleiters, sollen ständig rotieren. Dennoch dürften die Fußballerinnen die dafür erforderliche Abstimmung hinbekommen, wenn sie weiter so lernfähig und wissbegierig wie bisher zu Werke gehen. Zudem kann in dem Verein östlich von Hof auch in aller Ruhe gearbeitet werden, weil trotz der guten Ausgangsposition in erster Linie der Spaß am Fußball und nicht etwa ein möglicher Aufstieg in die Bezirksliga im Vordergrund steht. Die handelnden Verantwortlichen beim SG SW Gattendorf kennt Tobias Rödel übrigens schon aus seiner Jugendzeit – da standen sich die Jugendlichen bei den Nachbarderbys als erbitterte Widersacher gegenüber.

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