Röslauer Frauen auf Stabilitätskurs: Rückkehr in BOL vorerst kein Thema - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.08.2011 um 00:00 Uhr
Röslauer Frauen auf Stabilitätskurs: Rückkehr in BOL vorerst kein Thema
In den fünf Jahren ihrer Zugehörigkeit in der Bezirksoberliga hat sich das Frauenteam des FC Vorwärts Röslau einen Namen gemacht. Auch wenn nach dem freiwilligen Rückzug in die unterste Klasse jetzt die Qualifikation für die neue Kreisliga geschafft wurde, steht eine Rückkehr in höhere Gefilde eher in den Sternen.
Von Hans-Jürgen Wunder

Auf der Hut sollten die künftigen Gegnerinnen der Röslauerinnen sein, wenn es zur Sportanlage "Auf der Hut" geht. 
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Im Sommer 2009 stand der damalige und aktuelle Vorstand des SC Vorwärts Röslau, Bernd Nürnberger vor einer schwierigen Entscheidung. Nachdem die Damenmannschaft punktgleich mit den Münchbergerinnen auf dem Abstiegs- bzw. Nichtabstiegsplatz standen, musste ein Entscheidungsspiel her, um den künftigen Bezirksligisten zu ermitteln. Allerdings hatten bereits einige ältere Spielerinnen ihr Karriereende angekündigt und zwischen dem verbliebenen Stamm und den nachrückenden Juniorinnen schien die Chemie nicht so recht zu stimmen. Also entschied der Vereinsvorstand auf Wunsch der Mädchen, auf das Relegationsspiel zu verzichten und das Team künftig in der Kreisliga anzusiedeln, was ihm natürlich auch Kritik und Vereinsaustritte der etablierten Kickerinnen einbrachte. Somit konnte er aber zumindest abwenden, dass Röslau beim Frauenfußball von der Landkarte verschwand.
 
Röslau fängt ganz unten an
 
Im zweiten Jahr nach dem Neuanfang konnten sich die Röslauerinnen mit Trainer Jürgen Ritter relativ knapp für die neue Kreisliga qualifizieren, so dass sie jetzt die unterste Klasse verlassen haben. Mit dabei in der ansonsten recht jungen Mannschaft waren auch drei Spielerinnen, die in der BOL schon dem runden Leder hinterher gejagt sind. Doch auch auf der Trainerseite hat sich etwas getan. Mit Dieter Wunderlich konnte ein Mann gewonnen werden, der schon über 40 Jahre Mitglied im Verein ist und sich dabei bisher als Übungsleiter der männlichen Jugend gewidmet hat. Wie groß dabei der Sprung ist, hat er bereits vor Jahren gesehen, als er neun A-Jugendliche gegen die damaligen Bezirksoberligafrauen kicken ließ und es beim Abbruch nach einer Stunde schon 19:0 für die Heranwachsenden hieß. So müssen jetzt umso mehr kleinere Ziele gesteckt werden, zumal auch junge Spielerinnen mit dabei sind, die noch nicht einmal ein Jahr kicken. Allerdings bemängelt der Trainer, dass mehrere Akteurinnen mehr an Geselligkeit und weniger an sportlichen Zielen orientiert sind. Trotzdem hat er besonders konditionell angezogen und sieht ebenso wie bei der taktischen Disziplin hier erste Fortschritte. Das hat sich auch beim Testspiel gegen Marktleuthen gezeigt, wo seine Mädel eine Stunde gut mitgehalten haben, einen Strafstoss ungenutzt ließen und sich dem Gegner erst nach einem kräftemäßigen Einbruch mit 1:3 beugen mussten. Allerdings müssen sich die Spielerinnen auch noch etwas an die Fußballsprache gewöhnen. Dabei gibt der Übungsleiter selbst ein Beispiel: „Als ich bei einer der ersten Trainingseinheiten vor vier Wochen gesagt habe, dass ich mit einer Doppelsechs spielen will, haben mich alle angeschaut, wie wenn es blitzt.“

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