Das Derby elektrisiert die Massen: Katzenjammer vor dem ungleichen Duell - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.08.2011 um 22:39 Uhr
Das Derby elektrisiert die Massen: Katzenjammer vor dem ungleichen Duell
Es hätte ein absolutes Saisonhighlight werden können: Erstmals in der Vereinsgeschichte beider Clubs stehen sich die "große" SpVgg Bayreuth und der Shootingstar des Landkreises, der ASV Hollfeld am Samstag um 15 Uhr im Hans Walter Wild-Stadion gegenüber. Und noch dazu rangiert der "kleine" Nachbar aus Hollfeld in der Tabelle vor den Altstädtern.
Von Andi Bär
Ein im übrigen einmalige Konstellation: Erstmals seit über 50 Jahren ist die SpVgg Bayreuth auf dem Papier nicht die Nummer 1 in Stadt- und Landkreis Bayreuth. Damals kickten die Wagnerstädter mit den Stadtrivalen FC und VfB in einer Liga. Seither gab es nur noch selten ansatzweise Konkurrenz: Als Donndorf-Eckersdorf, Saas Bayreuth, der FC Bayreuth, der BSV Bayreuth und der SC Altenplos in der Landesliga kickten spielten die Altstädter größtenteils in der zweiten Bundesliga....

Katzenjammer in beiden Lagern

Heiko Gröger trifft mit seinen Hollfeldern auf seinen langjährigen Club aus Bayreuth.
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Dafür, dass es auf den ersten Blick kein echter Klassiker ist, sorgten
beide Mannschaft zuletzt selber. Während die Wagnerstädter beim 0:3 in Würzburg die dritte Niederlage in Folge kassierten, hat sich der ASV bei
der 2:3-Niederlage gegen die Freien Turner aus Schweinfurt selbst um
den Lohn seiner Mühen gebracht und die zweite punktlose Partie in Folge
bestritten. Es war ein kurioser Kick: Hätte FT-Keeper Biemer nicht einen Sahnetag erwischt und sich die Hollfelder in mitunter tölpelhafter Manier vor dessen Kasten präsentiert - ein Fünf- oder gar Sechs-Tore-Vorsprung zur Halbzeit hätte kein Schweinfurter ernsthaft als zu hoch abgetan. So kam erneut war kommen musste: Beim FT-Siegtreffer ließ sich die Hollfelder Abwehr in Schülermentalität überlaufen und saß am Ende punktlos da, ohne zu wissen, warum. Dennoch: Trotz der zweiten Niederlage in Folge ist gute Stimmung in Hollfeld. Schließlich ist der Saisonstart trotz einiger leichtfertig verschenkter Punkte mehr als nur geglückt. Weitaus schlimmer traf die personell arg gebeutelten Altstädter die 0:3-Niederlage in Würzburg. "Bis zum zweiten Gegentor waren wir ja gut dabei" blickt Trainer Wolfgang Mahr zurück "um dann zusammenzufallen wie ein Kartenhaus." Bitter dabei: Ein vermeintliches Abseitstor hätte den Ausgleich bedeutet. "Aber darüber darfst du derzeit ja nicht einmal klagen" meint Mahr "schließlich sprechen unsere Resultate eine klare Sprache!"

Wer schnappt sich die Vorherrschaft?


Sorgenfalten bei Bayreuths Trainer Wolfgang Mahr: Vor dem Derby gegen Hollfeld muss er nach drei Niederlagen in Folge 
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All diese Vorgeschichten werden freilich am Samstag um 15 Uhr Makulatur sein: Es gilt für beide Teams nicht nur, auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Es geht vor allem um die Vorherrschaft im Altspielkreis Bayreuth-Kulmbach. Dabei gingen die Verantwortlichen in Bayreuth am Tag nach der Niederlage in
Würzburg ungewohnte Wege. In selten gehörter Deutlichkeit strafte
Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Gruber "seinen" Kapitän Marcel Mayr
ab und ließ verlauten, dass es ihm am liebsten wäre, würde er den
34jährigen nicht mehr in der Mannschaft sehen. "Das ist Alibifußball"
kritisierte Gruber aufs Schärfste. Die Stimmung bei den Altstädtern ist
gereizt. Wobei Trainer Wolfgang Mahr und sein Assistent Klaus Rodler
nicht zur Disposition stehen. Die beiden, die mit der Mannschaft am
Freitag ein Kurztrainingslager in Pegnitz bezogen, haben personell im
Derby noch weniger Möglichkeiten als noch in Würzburg: Schließlich wird
Marcel Mayr nicht dabei sein. Mit Wächter, Schmidt, Maier und Horter
sitzen neben dem erst nach Saisonbeginn aus Hollfeld nach Bayreuth
gewechselten Ersatzkeeper Daniel Freiberger auf der Bank.

Christian Goller wieder an Bord

Phillip Schmidt und...
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Heiko Gröger auf Hollfelder Seite kann im Derby dagegen (fast) wieder aus dem Vollen schöpfen: Lediglich die beiden Langzeitverletzten Jochen Hollfelder und Phillip Schmidt fallen noch aus, Abwehrchef Christian Goller ist nach seinem Urlaub wieder an Bord. Groß variieren kann der langjährige Altstädter Heiko Gröger, er wurde einst in der A-Jugend an der Seite von Claudio Eismann und Werner Thomas Bayernligameister und absolvierte insgesamt 168 Bayernligaspiele für die SpVgg,  dennoch nicht. Gegen Schweinfurt machte er aus der Not eine Tugend und lief brutal offensiv auf, hatte mit Schorn, Hillemeier, Heißenstein, Sommerer und Jahrsdörfer von Beginn an fünf offensiv ausgerichtete Kräfte auf dem Feld, die immer wieder vom nachrückenden Ricardo Persigehl unterstützt wurden.
Jochen Hollfelder müssen auf ASV-Seite beim Derby zuschauen.
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Ein probates Mittel auch gegen die Altstadt? Schließlich kassierten die Bayreuther schon 16 Gegentreffer und haben damit die schwächste Ligaabwehr nach Schlusslicht Pettstadt. Doch auch auf der anderen Seite gilt die Abwehr als Achillesferse. Schon 15mal musste Keeper Sebastian Eck, der mit Alex Fuchs,  Patrick Gubitz und Martin Taschner drei Ex-Altstädter in seiner Hintermannschaft stehen hat, hinter sich greifen.

Verrückte Wette am Rande


Eine verrückte Wette hält den Spannungsbogen vor dem Derby fast höher als die sportliche Ausgangsposition der beiden Kontrahenten. Radio Mainwelle-Moderator Christian Höreth und SpVgg-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Mathias Fleischmann wollen sich, wenn 2500 Zuschauer kommen, von ihrer Haarpracht trennen und eine Glatze rasieren lassen. Ob das eintreten wird? Aufgrund der Derby-Vorgeschichte sind leise Zweifel angebracht.

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