Bayreuth 2 unter neuer Führung: "Pötze" ist zurück auf Jakobs Höhen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.06.2011 um 12:00 Uhr
Bayreuth 2 unter neuer Führung: "Pötze" ist zurück auf Jakobs Höhen
Mit einer faustdicken Überraschung lässt die gerade aufgestiegene SpVgg Bayreuth 2 aufhorchen. Mit Jörg Pötzinger übernimmt ein altbekanntes Gesicht das Traineramt vom scheidenden Jürgen Dörfler.
Von Andi Bär

Dörfler kündigte, wie schon kürzlich kurz berichtet, bereits in der Winterpause seinen (familiär bedingten) Rückzug nach der Saison an. Die Entwicklung seiner jungen Truppe in den letzten Monaten sorgte zwar noch für einige Momente des Überlegens. "Mein Entschluss stand aber fest. Wenn ich auch schweren Herzens gehe" so Dörfler, der ob seiner nicht hoch genug einzuschätzenden Arbeit sogar als Nachfolger auf der Trainerbank der ersten Mannschaft gehandelt wurde und auch beim TSV Neudrossenfeld einer der ersten Kandidaten auf den damals vakanten Trainerposten war. Am Ende siegte beim auch menschlich sehr beliebten Coach, der alles andere als ein Lautsprecher ist, die Vernunft. Familie statt Fußball - so soll es in den kommenden Monaten bei ihm aussehen. "Nicht versäumen möchte ich es aber, den Verantwortlichen meinen ausdrücklichen Dank auszusprechen" so Dörfler, der eine nicht immer leichte Aufgabe hatte in der entscheidenden Saisonphase aber die nötige Unterstützung von Vereinsseite und auch von Ingo Walther, der freiwillig als Führungsspieler in der Fohlenelf fungierte, hatte. "Ihm muss ich natürlich richtig dankbar sein" so Dörfler. Was er ebenfalls nicht vergisst: "Danke an den SV Pettstadt!" Erst durch den Aufstieg der Kicker aus dem Bamberger Land schaffte die Altstädter Zweite den Sprung ins Oberhaus des Bezirkes. Ob dies aus eigener Kraft geklappt hätte, scheint eher unwahrscheinlich: Urlaubs- und verletzungsbedingt hätten die Gelb-Schwarzen im finalen Spiel gegen Ebing nur mit Mühe eine einigermaßen konkurrenzfähige Truppe stellen können.

Überraschende Wendungen in der Trainerfrage


Jörg Pötzinger, hier noch zu Besuch auf der Jakobshöhe, wird das Traineramt von Jürgen Dörfler übernehmen.
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Die Nachfolgefrage war trotz des eigentlich langen Zeitraumes seit Dörflers Bekanntgabe keine einfache. Favorisierte Lösungen schienen lange Zeit der zuletzt als Spieler in der zweiten Mannschaft aktive Ex-Bayernliga-Trainer Ingo Walther und auch Florian Wurster zu sein. Der einstigen Juniorennationalspieler stand in der ersten Mannschaft auf der Kippe und hätte als Standby-Kicker für die Bayernligamannschaft und als Spielertrainer der zweiten Mannschaft optimal ins Profil gepasst. Durch den Abstieg der ersten Mannschaft und den gleichzeitigen Aufstieg des Unterbaus sowie den Abgang von Victor Gradl haben sich die Vorzeichen absolut umgekehrt. Wurster wird in der Landesliga als Führungsspieler benötigt und schied daher aus dem Kandidatenkreis aus. Wolfgang Mahr, sportlicher Leiter der Altstädter, war daher erneut auf der Suche nach einem Übungsleiter für die Reserve. Der Tip eines gemeinsamen Spezls brachte ihn schließlich auf den einstigen Bayreuther Vorzeigestürmer Jörg Pötzinger, der nach seinem Engagement bei der Neudrossenfelder Reserve eigentlich erst einmal eine schöpferische Pause einlegen wollte. "Mit einem Anruf und einem Gespräch waren wir uns einig" so Mahr. Am Sonntag schließlich erfolgte auch das okay der Vorstandsschaft und des Aufsichtsrates. Pötzinger kommt damit nach seinen Auftritten als Spieler ein drittes Mal auf die Jakobshöhe. Schon Mitte der 90er-Jahre (1994-1997) und 2000-2002 war der Offensivmann als Kicker der Wespenelf aktiv. Zwischenzeitlich kickte er jeweils eine Saison für die SpVgg Jahn Forchheim (Bayernliga), die Amateure des 1. FC Nürnberg (Bayernliga) und die SG Quelle Fürth (Regionalliga). Seine Trainerkarriere begann er als Spielertrainer beim TSV Neudrossenfeld, ehe er (nur als Coach) seinen Heimatverein BSC Saas Bayreuth trainierte, über Schnabelwaid beim FC Pegnitz und zuletzt bei der zweiten Mannschaft des TSV Neudrossenfeld landete. "Die Altstadt ist immer reizvoll" so Pötzinger, dessen Sohn Julian als eines der größten Talente in der Wagnerstadt gilt.

Spieler gesucht

Mit der Bekanntgabe des Dörfler-Nachfolgers hoffen die Altstädter Verantwortlichen auch auf einkehrende Ruhe in der Gerüchteküche. Wieder einmal kursieren wildeste Gerüchte in und um Bayreuth, wonach die Abmeldung der zweiten Mannschaft bevorstünde. Davon will man auf Jakobs Höhen allerdings gar nichts wissen. Fakt ist, dass einige Spieler der Aufstiegsmannschaft das Boot verlassen und sich anderen Vereinen anschließen. Fakt ist auch, dass der ein oder andere Spieler aus der Landesliga-A-Jugend die Jakobshöhe verlässt. Fakt ist aber auch, dass fieberhaft an einer schlagkräftigen Truppe gebastelt wird. Der alte und der neue Trainer haben sich nach der Inthronisation getroffen, um mögliche Kandidaten zu sondieren.

Wer geht, wer bleibt, wer kommt?

Dazu wird jetzt noch einmal mit den noch unschlüssigen Akteuren geredet um deren weiteren Weg zu eruieren. Neben Kapitän Marco Pütterich zieht es anscheinend auch Patrick Gubitz und Johannes Weiss zum BSC Saas Bayreuth. Karsten Auner wird immer wieder mit dem SV Gesees in Verbindung gebracht. Noch unklar ist der weitere Werdegang von Christian John (studiert in Regensburg) und von Phillip Hannemann und Patrick Schmidt, die - geht es nach dem Wille der Verantwortlichen - beide an Bord bleiben sollen. Ob Daniel Herath, Fabian Geissel und Adam Cekic, die im Laufe der Rückrunde aufgrund der Verstärkungen von oben kaum mehr spielten und irgendwann nicht mehr gesichtet wurden, noch einmal zurückkehren, steht noch in den Sternen. Ruhig ist es um Daniel Maier, Robert Menz und Juri Kolodi.  "Es werden turbulente zwei Wochen" gibt Rückkehrer Pötzinger sich realistisch "am Ende werden wir aber eine intakte Mannschaft haben." Die Telefonrechnung Pötzingers wird in jedem Fall erst einmal höher sein als sie es zuletzt war. "Wenn ein Spieler von sich auf auf uns zukommt, ist die Türe in jedem Fall offen" lässt er wissen. Ebenfalls noch offen ist die Besetzung des Spielleiterpostens. Da sein Sohn Marco zum BSC Saas wechselt, kann man davon ausgehen, dass auch Rainer Pütterich nicht mehr zur Disposition steht. Er war an der Seite von Dörfler derjenige, der das Schiff mit auf Kurs hielt und letztlich seinen Teil zum überraschenden Erfolg beitrug.


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