„So richtig weggesteckt haben wir die Niederlage noch nicht, die Köpfe hängen schon noch etwas“, beschreibt Uwe Schmitt den momentanen Zustand seiner Schützlinge. Schmitt selbst erlebte das Drama gegen Stappenbach kurioserweise gar nicht vor Ort, sondern aus der Ferne, genauer gesagt aus der Türkei. „Ich hatte bereits im November eine Urlaubsreise gebucht. Als der Termin für das Relegationsspiel dann feststand, stand ich vor der Wahl, mich zwischen der Familie und dem Fußball entscheiden zu müssen“. Natürlich musste Schmitt nicht lange überlegen, die Familie hatte selbstredend Vorrang. Am Spieltag aber, erzählt der Coach der Strullendorfer Zweiten, saß er mit dem Laptop auf dem Hotelbett und gab auf diesem Wege Anweisungen an seine Vereinskameraden vor Ort – keine alltäglichen Arbeitsbedingungen, und schon gar keine einfachen. Dass es am Ende dann doch nicht klappte mit dem Sieg, lag jedoch nicht nur an der Abwesenheit des Übungsleiters.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“
„Wir hatten im Spiel gegen Stappenbach kaum noch Leute zur Verfügung. Einige waren im Urlaub, andere verletzt und wieder andere gesperrt. Als dann Stappenbach unsere 4:1-Führung ausglich und das Spiel in die Verlängerung ging, waren meine Jungs einfach platt. Ich kann der Mannschaft aber dennoch keinen Vorwurf machen. Den Stappenbachern möchte ich bei dieser Gelegenheit übrigens herzlich zum Aufstieg gratulieren“, zeigt sich Schmitt als fairer Verlierer. Seine Saisonbilanz fällt trotz des verpassten Aufstieges überwiegend positiv aus. Lange stand Strullendorf an der Tabellenspitze der Kreisklasse 2 und wurde erst kurz vor Saisonende vom SV Memmelsdorf II verdrängt. „Wir haben eine geile Serie gespielt und nehmen daraus garantiert etwas mit in die nächste Saison. Am Ende der Runde hatten wir leider, auch verletzungsbedingt, etwas Pech, insgesamt gesehen ist der Nichtaufstieg aber kein Beinbruch“. Ja sogar etwas Positives kann Uwe Schmitt dem tragischen Scheitern abgewinnen. Wäre seine Mannschaft aufgestiegen, hätte man, so der Trainer, ein bis zwei Verstärkungen benötigt, und die wiederum wären kaum umsonst zu haben gewesen.
Ziel: Das Niveau halten
Schmitts Blick ist zwei Wochen nach dem Relegationsspiel bereits wieder nach vorne gerichtet. Derzeit betreibe er mentales Aufbautraining, die Mannschaft trifft sich regelmäßig zu einem, wie er es nennt, „fröhlichen Kick, weil wir grade noch so richtig schön drin sind“. Die nächste Runde geht der Coach ohne überzogene Vorgaben an. „Im Großen und Ganzen haben wir die Mannschaft gehalten, für die wenigen Abgänge haben wir bereits passenden Ersatz gefunden und sind daher in etwa so stark besetzt wie in der abgelaufenen Serie. Unser Ziel ist es, das Niveau der letzten Saison zu halten und nach Möglichkeit wieder im vorderen Mittelfeld mitzuspielen. Wenn wir so wie heuer agieren, können wir das durchaus schaffen, denn die Mannschaft ist nicht viel schlechter geworden. Und Aufstiegsdruck haben wir ohnehin nicht“. Auf ein Neues also im nächsten Spieljahr – auf dass es weniger tragisch ende als das vorangegangene.
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