SpVgg Bayreuth - SpVgg Bayern Hof: Ein Oberfranke ist fällig! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.06.2011 um 00:00 Uhr
SpVgg Bayreuth - SpVgg Bayern Hof: Ein Oberfranke ist fällig!
Showdown in der Fußball-Bayernliga: Am Mittwoch um 19 Uhr treffen im Bamberger Fuchsparkstadion die beiden oberfränkischen Dauerrivalen SpVgg Bayreuth und SpVgg Bayern Hof aufeinander. Der Verlierer muss den bitteren Gang in die Landesliga antreten, der Gewinner hat gegen Regensburg 2 die Chance, die Liga noch zu halten.
Von Andi Bär
Zweimal standen sich die alten Kontrahenten in dieser Saison schon gegenüber. Im Hinspiel siegten die Altstädter mit dem nötigen Quäntchen Glück mit 3:1, im Rückspiel vor drei Wochen zeigten die Hochfranken den Wagnerstädtern beim 4:1-Sieg die Grenzen deutlich auf. Seither ist aber viel passiert.

"Vier Punkte waren unser Ziel"


Einer der beiden Kontrahenten Wolfgang Mahr (im Vordergrund) und Norbert Schlegel wird auch am Mittwoch um 20.45 Uhr noch so bedröppelt dreinschauen, wie bei dem Schnappschuss hier.
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Bayreuths Trainer Wolfgang Mahr forderte nach der Niederlage in Hof vier Punkte aus den finalen beiden Spielen seiner Elf. "Das müsste reichen" spekulierte Mahr. Die vier Punkte hat seine Mannschaft eingespielt. Eindrucksvoll der 3:0-Sieg in Unterhaching, anständig das 2:2-Remis gegen Großbardorf. Normalerweise hätten diese vier Punkte gereicht, um den Relegationsplatz aus eigener Kraft zu erreichen. Schließlich verlor die SpVgg Bayern Hof beim TSV Großbardorf mit 2:3 und war damit eigentlich abgestiegen. Aber nur eigentlich. In einer so noch nie dagewesenen Provinzposse haben sich die Organe des Bayerischen Fußballverbandes bis auf die Knochen blamiert. Da war der anfängliche Drei-Punkte-Abzug durch das Bayernligasportgericht. Ein Urteil, das rechtlich vielleicht sogar vertretbar erscheint - schließlich waren die Hofer Verantwortlichen in früheren Urteilen klar darüber belehrt worden, dass es für die SpVgg Bayern im Wiederholungsfall einen Punktabzug geben kann. Aufgrund der Gesamtsituation stieß der ausgesprochene Drei-Punkte-Abzug allerorten auf Kritik. Schließlich griff der massiv in die Abstiegssituation ein. Am Ende reduzierte das Verbandssportgericht den Abzug auf zwei Zähler, ehe das Landgericht Hof eine einstweilige Verfügung erließ. Die zwei Punkte waren plötzlich wieder auf der Hofer Habenseite. Das folgende Szenario, wonach das Verbandssportgericht nur einen Tag vor dem finalen Kick beschloss, den Punktabzug rückgängig zu machen, vollendete das Chaos. Urplötzlich hatte Hof noch einen Strohhalm, an den es sich klammern konnte. Bayreuth, Aindling und Heimstetten dagegen mussten unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den direkten Klassenerhalt zu haben.

Aindling und Heimstetten mit dem nötigen Glück

Während die beiden Konkurrenten aus Aindling und Heimstetten das nötige Glück auf ihrer Seite hatten, fehlte dies den Bayreuthern an allen Ecken und Enden. Während Heimstetten die seit Wochen mit einer Rumpfelf, aber nahezu widerstandslos auftretenden Bamberger mit zwei Toren vor der Pause aushebelte, gelang Aindling in der 95 (!) von insgesamt 99 (!) Minuten der Siegtreffer. Auf der anderen Seite kassierte Bayreuth in der 85. Minute den Gegentreffer zum 2:2. Und verpasste es bei einem Lattenschuss in der Schlusssekunde, den Hofern den möglichen Dolchstoß zu verpassen. Jetzt kommt das, was niemand gewollt hat, aber unvermeidlich ist: Einer der beiden Konkurrenten wird in der nächsten Saison in der Landesliga spielen.

Personelle Probleme in Bayreuth

Bayreuths Trainer Wolfgang Mahr hat dabei ein ernsthaftes Personalproblem. Zu den schon länger ausfallenden Michael Eckert, Herbert Biste (beide Schulter-OP), Victor Gradl (Blinddarm-OP) und Florian Wurster (Syndesmosebandanriss) gesellten sich fünf weitere Akteure ins Lazarett. Niko Schlegel (Syndesmosebandanriss), Michael Bock (Muskelfaserriss) und Marcel Mayr (ausgekugelte Schulter) fallen definitiv aus. Noch unklar ist der Einsatz von Chris Wolf (Fersenprellung) und Michael Pfann (Gehirnerschütterung). Wie Mahr diese Ausfälle ersetzen will - das steht in den Sternen. Schließlich schaffte auch die zweite Mannschaft den Sprung in die Relegation. Dass auch die im letzten Heimspiel aufgrund zahlreicher Verletzungen (Karsten Auner, Adam Cekic, Daniel Herath, Fabian Geissel, Seckin Herek), verhinderter Akteure (Robert Menz) und gesperrter Spieler (Alexander Kossmann, Christian Karl, Niko Schlegel, Timothy Nicolaus) nur drei als vollwertig anzusehende Akteure auf der Bank sitzen hatte, erleichtert die Situation für Mahr nicht. Sollte Sebastian Lattermann von Beginn an spielen, wäre auch er im Relegationsspiel gesperrt. Bleibt noch Christian Auner, der ebenso nicht mehr spielberechtigt wäre. Im schlimmsten Fall droht das Horrorszenario, dass die zweite Mannschaft ihr Relegationsspiel mit elf Mann bestreiten muss - da die A-Jugend (die noch Chancen auf den Relegationsplatz hat) am Sonntag selbst spielt.

Hof mit der Qual der Wahl

Ganz anders sieht das bei der SpVgg Bayern Hof aus. Norbert Schlegel konnte am Wochenende erstmals wieder auf Giorgio Arancino zurückgreifen. Auch der verletzungsbedingt pausierende Daniel Felgenhauer steht wieder zur Verfügung. Zudem hatten die Hofer Ergänzungsspieler einmal mehr ein ruhiges Wochenende. Die Partie der zweiten Mannschaft wurde einmal mehr abgesagt - eine Tatsache, die bei der Konkurrenz auf wenig Gegenliebe stösst. Unabhängig davon sind die Hofer klarer Favorit. Die Art und Weise, wie sie gegen Bayreuth kürzlich dominierten und die personellen Probleme der Altstädter sprechen eine deutliche Sprache. Wenngleich die zuletzt hängenden Köpfe der Bayreuther am Mittwoch nur ein Ziel kennen: Das Relegationsspiel gegen Regensburg zu erkämpfen.

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