Lichtenfels - Redwitz: Unerwartetes Wiedersehen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.05.2011 um 00:00 Uhr
Lichtenfels - Redwitz: Unerwartetes Wiedersehen
Die Bezirksliga biegt drei Spieltage vor Saisonende auf die Zielgerade ein. dass der Spielplan ausgerechnet jetzt das Derby zwischen dem 1. FC Lichtenfels und dem 1. FC Redwitz parat hält, darf wohl getrost als Ironie des Schicksals bezeichnet werden. Denn plötzlich treffen zwei alte Weggefährten aufeinander…
Von Bernd Riemke
Drei Jahre lang lief Uwe Kalb am Maindamm für den 1. FC Lichtenfels auf als die Korbstädter Ende der 1990er Jahre noch in der Bezirksoberliga aktiv waren. Zuletzt trug er sogar die Kapitänsbinde unter Trainer Clemens Zitzelsberger. Nun gibt es am kommenden Samstag um 15 Uhr im Karl-Fleschutz-Stadion ein Wiedersehen. Seit vergangenem Montag ist Zitzelsberger wieder verantwortlicher Trainer beim ruhmreichen FCL und hat die einzig verbliebene Aufgabe den Traditionsverein vor dem Sturz in die Kreisliga zu bewahren. Leblos, willenlos und ohne Mumm agierte der aktuelle Tabellenzwölfte bei seinen letzten Auftritten und hat sich die missliche Lage inzwischen selbst zuzuschreiben. Mit dem Trainerwechsel  warfen die Verantwortlichen den vermeintlich letzten Rettungsanker, um auch nach Ablauf der Spielzeit über dem Strich zu stehen. Inwiefern Zitzelsberger in den wenigen Tagen seit seinem Amtsantritt auf die verunsicherte Mannschaft einwirken konnte, bleibt abzuwarten. Der Motivationskünstler wird in jedem Fall nichts unversucht lassen, den Hebel noch rechtzeitig umzulegen. Auch personelle Konsequenzen scheinen nicht undenkbar. Torsten Hellmuth etwa, seit zwei Jahren verantwortlicher Spielertrainer der zweiten Mannschaft in der Kreisliga, könnte womöglich sein Comeback in der Bezirksliga geben. Mit seiner Erfahrung würde er der Hintermannschaft unter Umständen den Halt geben, der nötig ist, um gegen den Spitzenreiter zu bestehen. Wenig spricht im Vorfeld für die Rothosen, doch genau daraus werden sie ihre Hoffnung nähren. Gegen Spitzenmannschaften trat der FCL im bisherigen Saisonverlauf meist ordentlich auf und hat schon im Hinspiel an der Rodach mit 2:0 die Oberhand behalten. Um diesen so dringend benötigten Erfolg zu wiederholen ist jedoch eine andere Einstellung als im letzten Punktspiel von Nöten. Zitzelsberger – vor Wochenfrist noch Zaungast – bemängelte in Dörfleins die fehlende Leidenschaft. Zumindest dieser wird er den gelähmten Lichtenfelser Gliedern einhauchen, um dem Ligaprimus Paroli bieten zu können.


Neben Spielertrainer Uwe Kalb kehrt auch Jürgen Gahn (li.) mit dem FC Redwitz an seine alte Wirkungsstätte zurück. 
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Entscheidender Schritt in Richtung Titel?

Der wiederum tritt aller Voraussicht nach in Bestbesetzung an und möchte seinen zurückerkämpften Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigen. „Es ist schwer einzuschätzen, wie sich so ein Trainerwechsel auswirkt. Ob der Hallo-Wach-Effekt einsetzt, weiß man meist erst hinterher“, blickt FCR-Spielertrainer Uwe Kalb gar nicht so sehr auf die Trainerbank des kommenden Kontrahenten auch wenn da sein Coach früherer gemeinsamer Tage sitzt und er einzuschätzen vermag, was dieser bewirken kann. „Taktisch und motivatorisch wird er alles probieren, um zum Erfolg zu gelangen“, erwartet Kalb die ein oder andere Umstellung bei den Gastgebern, von denen sich seine Truppe indes nicht beirren lassen möchte. „Wir sind erfahren genug, um darauf zu reagieren“, so Kalb weiter, der – unabhängig vom jüngsten Trainerwechsel – eine enge Partie in der Korbstadt erwartet. „Vom Potenzial her müsste Lichtenfels viel weiter oben stehen“, weiß Kalb um die Stärken des Kontrahenten, der gerade in den letzten Wochen weit unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Das eigene Spiel trotzdem durchdrücken und möglichst dominant auftreten lautet daher die Devise für die benachbarten Siemensstädter, die mit ihrer starken Defensive auf einen offensivstarken Gegner treffen. „Da gehören sie zum Besten was die Liga zu bieten hat und werden uns sicher nicht einen Konter nach dem anderen einfangen“, lässt sich Kalb ein wenig in die Karten schauen, so dass auf beiden Seiten ein Geduldspiel erwartet werden darf, um drei wichtige Punkte im eigenen Lager zu behalten. Überlebenswichtig für die einen und ein weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg zum Titel für die anderen.

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