Melkendorf - Strullendorf II: Prädikat: Richtungsweisend und mehr - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.05.2011 um 00:01 Uhr
Melkendorf - Strullendorf II: Prädikat: Richtungsweisend und mehr
Es geht zwar noch nicht ganz um alles oder nichts, wenn am Sonntag der erstplatzierte FC Strullendorf II beim drittplatzierten SC Melkendorf gastiert, aber richtungsweisend ist diese Partie allemal. Vielleicht sogar noch etwas mehr als das. Schließlich hängt vom Ausgang der Begegnung ab, ob ein Team den Aufstieg planen und das andere zumindest weiter davon träumen darf. Oder wird doch noch mal alles spannender, als gedacht?
Von Janos Wunder
Endspurt in der A-Klasse 4. Gerade einmal drei Spiele hat der SC Melkendorf noch auszutragen. Der kommende Gegner, der FC Strullendorf II, hat noch ein Spiel mehr offen. Da heißt es: jeder Punkt zählt. Sebastian Lang als Trainer des FC Strullendorf II und jürgen Ludwig als Trainer des SC Melkendorf unterhielten sich mit anpfiff und erzählten über die bisherige Bilanz nach der Winterpause, das Hinspiel und die Szenarien, die denkbar sind.

Bilanz nach der Winterpause

Hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und gerade nach der Winterpause nochmal einen Schub bekommen: Strullendorfs Theo Bartelt.
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Mit 15 Punkten aus sechs Spielen zieren die Strullendorfer den zweiten Platz der Tabelle nach der Winterpause. Vorausgesetzt sie gewinnen auch das weniger ausgetragene Spiel noch, können sie gar den ersten Platz erklimmen. "Natürlich bin ich bei einem Blick auf die Tabelle zufrieden. Allerdings ist es genauso wichtig, dass wir die jungen Spieler weiterentwickeln konnten", hebt Sebastian Lang hervor, dass das Ziel einer Reserve nicht nur der Bereich des sportlichen Erfolges, sondern auch die Weiterentwicklung und Heranführung junger Spieler an die erste Mannschaft ist. Dass die jungen Spieler gerade nach der kalten Jahreszeit nochmal einen Leistungsschub bekommen haben und so die Abgänge in der Winterpause bestens kompensiert werden konnten, freut ihn umso mehr.
"Man kann nicht wirklich zufrieden sein". Die Aussage von Jürgen Ludwig im Bezug auf die Spielzeit nach der Winterpause klingt ernüchternd. Dies ist sportlich verständlich, denn wenn man betrachtet, dass die Punkte gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte (BSB Bamberg, Viereth II, Trailsdorf II) aus der Hand gegeben wurden und man sich deswegen aktuell auf keinem direkten Aufstiegsplatz befindet. Aber neben dem sportlichen Bereich plagen den Spielertrainer der Melkendorfer immer wieder personelle Probleme, so dass er fast nie an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden auf dengleichen Kader zurückgreifen kann. Ein Abrutschen auf den zeitweise fünften Tabellenplatz war die Folge.

Szenarien...

im Falle eines Sieges...

Sebastian Lang: "Die Meisterschaftsfeier werden wir im Falle eines Sieges sicherlich noch nicht planen! Aber mit dem Aufstieg an sich sähe es in diesem Falle sehr gut aus. Ich gehe davon aus, dass der FCE Bamberg III noch alle ausstehenden Spiele gewinnt, so dass wir schon noch fleißig Punkte sammeln müssen."
Jürgen Ludwig: "Wir sind uns alle bewußt, was wir im Falle eines Sieges noch erreichen bzw. aus der Hand geben können. Wir bekommen jetzt nochmal die einmalige Chance, einen Schritt in Richtung Kreisklasse zu gehen. Diese Chance können wir im Falle eines Sieges wahren."

im Falle eines Unentschiedens...

Sebastian Lang: "Bei einem Unentschieden haben wir zwar Melkendorf auf
Distanz gehalten, so dass sie uns nicht mehr einholen können, aber
Kemmern, Reckendorf und Bamberg kommen uns dann wieder näher. Dies wäre sicherlich unangenehm."
Jürgen Ludwig: "Da für uns immer noch der Aufstieg das Ziel ist, bringt uns ein Unentschieden nicht weiter. Dennoch betreiben wir keine Augenwischerei, sondern müssen realistisch bleiben. Also versuchen wir das Maximale aus den verbleibenden drei Spielen zu holen und sehen dann, wie es kommt."

im Falle einer Niederlage...

Sebastian Lang: "Wenn wir verlieren sollten, dann könnte es zu dem Fall kommen, dass wieder alles offener wird, da dann alles nochmal sehr eng zusammenrückt. Dies gilt es natürlich zu vermeiden."
Jürgen Ludwig: "Bei einer Niederlage ist der Zug abgefahren. Diese Chance werden der FCE Bamberg III oder der SC Kemmern II dann sicherlich ausnutzen, da sie ja auch die entsprechenden Leute haben, die sie nochmal nachschieben können, wenn es eng wird."

Auch wenn sich Matthias Skapczyk (vorne) hier auf dem Rückwärtsweg befindet, drehte er in den letzten drei Spielen nochmal kräftig nach vorne auf. Zwölf Tore erzielte er so in den letzten Wochen. Somit dürfte Melkendorf zumindest ein Titel sicher sein: Die Torjägerkanone.
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Hinspiel

"Spitzenreiter entzaubert" lautete die Überschrift des Hinspiels, welches im Übrigen ebenfalls ein anpfiff-Topspiel gewesen ist. Und tatsächlich hatte der damalige Spitzenreiter, SC Melkendorf, kaum den Hauch einer Chance. Die beste Defensive gegen die beste Offensive sollte damals, wie auch am kommenden Wochenende, aufeinandertreffen. Mit 5:0 fegte der FC Strullendorf II den Primus vom Platz und läutete eine Wende ein, nachdem davor in lediglich fünf von zehn Saisonspielen ein Dreier gelandet werden konnte. "Das gute Spiel gegen Melkendorf war eine Art Wendepunkt in unserer Saison", bestätigt auch der Trainer Sebastian Lang, dass dieser Sieg wohl der wichtigste in der laufenden Runde gewesen ist. Seitdem blieb man bis Anfang April ungeschlagen - Bestwert der Liga. "Das Selbstbewußtsein, dass sich viele junge Spieler dadurch und seitdem erarbeitet haben, hat uns sehr gut getan", lobt der Trainer vor allem die Entwicklung der jungen Spieler im letzten halben Jahr.
Andersherum schaut es in Melkendorf aus. Denn bis zum Hinspiel konnte man neun von zehn Spielen gewinnen und stand mit einer Ausbeute von 28 Punkten aus diesen zehn Spielen unangefochten an der Tabellenspitze. Nach der Niederlage in Strullendorf sah es dann anders aus. Drei der letzten fünf Partien vor der Winterpause gingen verloren. Allesamt gegen direkte Konkurrenten, so dass das Punktepolster kontinuierlich geschmolzen ist. Punkte die im jetzigen Saisonverlauf fehlen. "Die Wochen um den Monat Oktober waren alles andere als rosig", erinnert sich Jürgen Ludwig noch heute, macht aber den FC Strullendorf II keineswegs für diese Tiefphase verantwortlich. "Ich sehe die kommende Partie keinesfalls als Revanche für die Hinspielniederlage. Vielmehr sehe ich sie als Chance, um ein anderes Gesicht zu zeigen als im Hinspiel und die Hoffnung auf den Aufstieg zu wahren".
Eine Revanche soll das kommende Spiel also nicht sein. Richtungsweisend ist es in jedem Fall - vielleicht gar mehr.

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