Grub – Ebersdorf: Welche Serie reißt? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.04.2011 um 12:00 Uhr
Grub – Ebersdorf: Welche Serie reißt?
Zehn Spiele, zehn Siege – die Frühjahrs-Bilanz des TSV Grub am Forst und des SC Sylvia Ebersdorf in der Kreisklasse 1 ist makellos. Wann immer Steffen Döhler (Grub) und Achim Steinert (Ebersdorf) ihre Teams auf den Platz schickten, gab es – meist klare – Siege. Am Sonntag treffen der Tabellenführer und der Dritte im Klassement im direkten Duell aufeinander. Ein echtes Topspiel, bei dem anpfiff live vor Ort ist und ausführlich berichtet. Im Vorfeld beurteilt Jürgen Brückner (Trainer des TSV Dörfles-Esbach, das letzte Team, das dem TSV Grub am Forst ein Unentschieden abtrotzte) die beiden Kontrahenten.
Von Marco Heumann
Die Ausgangslage
 

Bleibt er ungeschlagen: Sylvia-Coach Achim Steinert.
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20 Spiele, 18 Siege und nur zwei Unentschieden – der SC Sylvia Ebersdorf ist in dieser Saison in Punktspielen einfach nicht zu bezwingen. Dennoch steht die Mannschaft von Achim Steinert nicht unangefochten an der Tabellenspitze. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den Sonntagsgegner, den Tabellendritten TSV Grub am Forst, nur einen Zähler. Allerdings hat die Elf von Steffen Döhler drei Spiele mehr ausgetragen als der Spitzenreiter. Grub braucht also einen Sieg, um oben dranzubleiben. Vorteile könnten dabei die Heimstärke des TSV (zehn Siege und keine Niederlage in zwölf Begegnungen) und der Spielplan, der den Ebersdorfern am Freitag ein Nachholspiel beim TBVfL Neustadt-Wildenheid beschert, sein.
 
Die Form
 
Keines der beiden Teams hat nach der Winterpause auch nur einen Zähler abgegeben. Grub kam bei sechs Siegen auf 29:8 Tore, Sylvia Ebersdorf bei vier Erfolgen auf 18:1 Treffer – zumindest eine der beiden Serien wird am Sonntag reißen.
 
Das Hinspiel
 
2:2 hieß es nach 90 Minuten – in keinem anderen Spiel der Saison war der Tabellenführer einer Niederlage so nah, wie  im Duell mit dem Nachbarn. Nachdem die Gastgeber zahlreiche Chancen vergeben hatten, gerieten sie zweimal in Rückstand. Das 1:2 durch Grubs Florian Morgenroth wurde erst in der 90. Minute durch Routinier Marco D’Antimi ausgeglichen.
 
Die Defensive
 

Libero beim TSV: André Melzer.
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Beide Teams agieren mit Libero und zwei Innenverteidigern, wobei die Ebersdorfer konsequenter gegen den Mann agieren, während beim TSV Grub am Forst die Stürmer des Gegners auch einmal übergeben werden. Während bei den Gastgebern André Melzer als letzter Mann gesetzt ist, probierte Achim Steinert bei seiner Elf immer wieder neue Spieler aus. Zu Saisonbeginn agierte Marcel Kerl im Abwehrzentrum, später Patrick Wicht und zuletzt hatte der erfahrene Stefan Engel die Schlüsselposition inne. Auf der Torwartposition verfügen beide Mannschaften mit Jens Oberender (Grub) und Michael Schmidt (Ebersdorf) über Torsteher, die zu den besseren in der Kreisklasse 1 gehören, auch wenn sie das, wegen der Offensivstärke ihrer Teams nicht Woche für Woche unter Beweis stellen müssen.
Ein Blick in die Statistik legt den Verdacht nahe, dass das System des Tabellenführers besser funktioniert. Während Grub bereits 39 Treffer kassierte und nur fünf Mal zu Null spielte, kommt Ebersdorf auf nur 15 Gegentreffer und elf Spiele ohne Gegentor, zuletzt drei in Folge.
 
Das sagt Jürgen Brückner über…

… die Defensive des TSV Grub am Forst: „Die Gruber Defensive zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die das Offensivspiel, wann immer es möglich ist, mit ankurbelt. Die marschieren unaufhaltsam mit nach vorne. Genau das, kann zum Problem werden, weil es in der Rückwärtsbewegung immer wieder an der nötigen Konsequenz fehlt. Grub kommt schlecht hinter den Ball. Mit schnellen Kontern ist die Hintermannschaft in Gefahr zu bringen.“
 
… die Defensive des SC Sylvia Ebersdorf: „Die Defensive der Ebersdorfer lebt von der Stärke der Offensivspieler. Allzu viele knifflige Situationen müssen die Jungs hinten drin im Normalfall nicht lösen. Das führt hin und wieder dazu, dass sie ein wenig zu unkonzentriert agieren, wenn sie denn  mal gefragt sind. Wenn man selbst tief steht und es schafft, schnell zu kontern, dann ist die Hintermannschaft durchaus anfällig. Auch wir hatten bei unserer Niederlage einige Chancen, ein Punkt wäre unter Umständen drin gewesen.“
 
Die Offensive
 
97 Tore hat der Tabellenführer auf seinem Konto, 93 die Gruber. Beide Teams trafen im Schnitt öfter als vier Mal pro Spiel – eine beeindruckende Quote. Logisch, dass hüben wie drüben einige der auffälligsten Offensivspieler der Liga auf dem Platz stehen. Allen voran die Torjäger Daniel Oppel (Grub) und Benjamin Römhild (Ebersdorf), die je 24 Mal erfolgreich waren. Aber auch Torsten Feyler (Grub) und Gerardo Cannone liegen mit 17 beziehungsweise 16 Treffern im Vorderfeld der Torjägerliste.
 
Das sagt Jürgen Brückner über…
 

Dreh- und Angelpunkt beim TSV Grub: Steffen Döhler.
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… die Offensive des TSV Grub am Forst:
„Daniel Oppel und Thorsten Feyler sind eminent gefährlich. Beide sind sehr dynamische Stürmer, die schnell den Abschluss suchen. Daniel Oppel hat zudem einen tollen Torriecher, er weiß genau, wo man stehen muss, um zu treffen und läuft auch in die richtigen Räume. Wenn man ihm zu viele Freiräume zugesteht, kann er eine Abwehr im Alleingang auseinandernehmen. Noch wichtiger für das Spiel des TSV ist allerdings Steffen Döhler. Für mich ist er der Dreh- und Angelpunkt. Ein unheimlich cleverer, erfahrener und taktisch geschickter Mann, der nahezu an jedem Angriff beteiligt ist und die Bälle nach vorne bringt. Er spielt oft, gerade gegen stärkere Gegner, gar nicht so weit vorne, sondern auf der Sechs und dirigiert als Anspielstation Nummer eins sein Team. Ihm ist wohl auch mit einer strengen Manndeckung kaum beizukommen, er lässt sich dann einfach sehr geschickt zurückfallen.“
 
… die Offensive des SC Sylvia Ebersdorf: „Da braucht man nur zwei Namen zu nennen. Gerardo Cannone und  Benjamin Römhild. Die Beiden sind das Nonplusultra der Liga. Wenn sie ins Spiel kommen, ist es kaum möglich, gegen Ebersdorf was zu holen. Sie sind seit Jahren eingespielt und verstehen sich blind. Gerardo weiß genau, wo Benni hinläuft und setzt ihn immer wieder toll ein. Um das Duo aus dem Spiel zu nehmen, reicht Manndeckung sicherlich nicht aus. Man muss als Mannschaft gegen die Offensive agieren und sich immer wieder geschickt verschieben. Gelingt das, könnte es für Ebersdorf schwierig werden. Das Team neigt dazu ungeduldig und missmutig zu werden, wenn das eigene Spiel nicht in Gang kommt. Ich hatte gegen uns das Gefühl, dass da nicht unbedingt eine 100prozentige Einheit auf dem Platz steht.“


Trifft er auch am Samstag? Ebersdorfs Top-Goalgetter Benjamin Römhild.
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Und wie geht’s aus?

Jürgen Brückner: „Auch wenn die Gruber durch die vielen klaren Erfolge nach der Winterpause sicherlich mit jeder Menge Selbstvertrauen ins Spiel gehen, schätze ich Ebersdorf einen Tick stärker ein und setzte auf einen Sylvia-Sieg mit einem Tor Unterschied.“

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