Unterleiterbach - Redwitz: Plötzlich Tabellenführer! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.04.2011 um 00:00 Uhr
Unterleiterbach - Redwitz: Plötzlich Tabellenführer!
Großkampftag in Unterleiterbach, wenn der neue Spitzenreiter am kommenden Sonntag den bisherigen Ligaprimus aus Redwitz empfängt. Es ist auch das Duell der Kannoniere der Liga gegen die vermeintlich beste Defensive. Vor Selbstvertrauen strotzen beide Parteien, wie die Trainer vor dem Knaller bestätigten…
Von Bernd Riemke
„Das Thema Klassenerhalt hat sich erledigt“, zeigt sich FSV-Trainer Peter Linz immer noch beeindruckt und zugleich überrascht von der Entwicklung, die sein Team in den vergangenen Monaten durchlaufen hat. Das Ziel, sich in erster Linie ein weiteres Jahr Ligazugehörigkeit zu sichern, schien zu Saisonbeginn mehr als realistisch zu sein. Namhaften Abgängen standen unterklassige Neuverpflichtungen gegenüber. „Wer konnte schon ahnen, dass diese alle so super einschlagen. Ich habe bislang noch nie eine Mannschaft trainiert, die ihre eigene Zielsetzung derart übertroffen hat“, blickt Linz mit Stolz auf das bisher Erreichte. Nicht jedoch, ohne die eigene Leistung ebenso realistisch einzuschätzen. Vom Verletzungspech sind die Gelb-Schwarzen weitgehend verschont geblieben und in der ein oder anderen Partie war ihnen jenes Glück hold, dass man eben hat, wenn man vorne steht. Inzwischen steht Unterleiterbach ganz vorne und verspürt dennoch nicht den geringsten Druck. „Natürlich ist es spannender als um die goldene Ananas zu spielen und wenn wir am Sonntag nachlegen können hoffen wir auch, dass wir bis zuletzt vorne mitmischen können“, nimmt Peter Linz das Wort Aufstieg dennoch nicht in den Mund. In Anbetracht der Ausgeglichenheit der Liga weiß der erfahrene Coach, dass sich die Vorzeichen auch schnell wieder ändern können. Im Moment laufen seine Kicker jedoch mit breiter Brust auf – und zwei Punkten Vorsprung auf den kommenden Gegner. „Das wird trotzdem ganz schwer. Redwitz verfügt über gute Einzelspieler und vor allem eine starke Defensive. Wenn sie ein Tor machen, sind sie ganz schwer zu knacken“, zollt Linz dem bisherigen Spitzenreiter den nötigen Respekt. Dennoch erwartet er eine Begegnung auf Augenhöhe, denn seine Elf – immerhin die treffsicherste der Liga – hat im Laufe der Saison mehrmals bewiesen, dass sie auch einen möglichen Rückstand aufholen kann. „Wir sind jederzeit in der Lage auch zwei Tore zu schießen“ – und das taten sie in den fünf Spielen des Jahres 2011 auch. Obwohl Goalgetter nach seinem Pfeifferschen Drüsenfieber in den letzten beiden Spielen sogar nur von der Bank kam. Getroffen hat er trotzdem in schöner Regelmäßigkeit. Das letzte Pflichtspiel des 32-Jährigen ohne eigenen Treffer datiert immerhin vom 3. Oktober 2010. Eine beeindruckende Bilanz, doch ob der Routinier deshalb im Spitzenkampf gegen Redwitz zwingend von Anfang an auflaufen wird, lässt Trainerfuchs Peter Linz noch offen. „Wir haben zuletzt mit nur einer Spitze angefangen und es gibt eigentlich keinen Grund umzustellen.“ Dieser Bedarf entsteht womöglich viel eher in der Innenverteidigung, da Daniel Hetzel beim Gastspiel in Dörfleins verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste und hinter seinem Einsatz zumindest noch ein kleines Fragezeichen steht.


Mit viel Einsatz wird der FSV (hier mit Waldemar Mayer, re., im Spiel gegen Stegaurach) wieder Druck auf den Gegner ausüben. 
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Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Mit starken ersten Spielen nach der Winterpause hat sich der FC Redwitz aus dem Verfolgerfeld bis an die Spitze geschossen, um sie am vergangenen Wochenende nach der 1:2-Niederlage gegen FC Oberhaid auf eigenem Gelände prompt wieder abgeben zu müssen. „Das war schon sehr unglücklich, aber im Endeffekt haben wir uns das selbst zuzuschreiben“, blickt Spielertrainer Uwe Kalb auf eine Begegnung, in der strittige Elfmeterentscheidungen – ein nicht gegebener für seine Elf und ein anschließend verwandelter für die Gäste – sowie eine Gelb/Rote Karte die Knackpunkte darstellten und die Siemensstädter auf die Verliererstraße brachten. „Wir wollen aber sicher nicht jammern. Wir waren vor dem Wechsel sicher überlegen, haben daraus aber keine Tore gemacht, weil wir uns auch zu wenig Chancen herausspielten“, so Kalb in der Analyse des Spiels, in dem seine Mannschaft dennoch bis zum Schlusspfiff um den möglichen Ausgleich kämpfte und sich keineswegs in ihr Schicksal ergab. Trotz dieser Niederlage liegt Redwitz natürlich weiterhin in Schlagdistanz zu Platz eins, den man am Ende der Spielzeit gerne innehaben würde. „Wir haben auswärts immer dann gut ausgesehen, wenn wir hinten gut gestanden waren und wenig zugelassen haben, um dann schnell nach vorne umzuschalten“, so Kalb im Vorausblick auf das Gastspiel in Unterleiterbach, bei dem es für den Spielertrainer vor allem darum gehen wird, die variable Offensive des FSV unter Kontrolle zu bringen. „Sie kommen vor allem über ihre mannschaftliche Geschlossenheit und treten stets kampf- und laufstark auf“, weiß Kalb um die Stärken des Kontrahenten, der nicht umsonst über die treffsicherste Offensive der Liga verfügt. Die Torjäger Mayer und Doppernas – so er denn spielen wird – dürfen sich in jedem Fall engster Bewachung erfreuen, damit der FCR nach der jüngsten Heimniederlage beim nächsten Schlagerspiel nicht noch einmal wertvollen Boden verliert. Ob Daniel Dinkel, der sich gegen den FCO eine Oberschenkelverletzung zuzog, mitwirken kann, ist noch nicht sichergestellt, doch die elf Spieler, die für Redwitz auflaufen werden, werden gewillt sein, sich die Tabellenführung in Unterleiterbach zurückzuholen.

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