Die überraschenden 0:1-Niederlagen der Burgebracher in Trunstadt sowie des SV Würgau zu Hause gegen den ASV Naisa verbesserten die Positionen der Teams aus Buttenheim, Ebensfeld und Hallstadt enorm. Der Fünfkampf um den Titel ist mehr denn je entzündet, was eine äußerst spannende Restrückrunde verspricht. Vor dem 21. Spieltag befinden sich der TSV Burgebrach und der FSV Phönix Buttenheim in der Poleposition, den Titelkampf aus eigener Kraft zu bewerkstelligen, da sie beide ein Spiel weniger absolviert haben und erst am 30. April direkt aufeinander treffen. Da würde auch eine Niederlage der Burgebracher im Machtkampf mit dem SV Hallstadt nichts daran ändern.
Formkurve spricht für den SV Hallstadt
Optimal kam der SVH aus der Winterpause, wenngleich die beiden Zu-Null-Siege ausnahmslos Pflichtsiege gegen vermeintliche Absteiger darstellten. Dem 2:0 in Lauter ließen die Hallstadter ein klares 6:0 gegen den SV Zapfendorf folgen. „Zapfendorf war deutlich schwächer als Lauter. Sogar ein 10:0 oder noch höher war möglich. Wir wollen das aber nicht überbewerten“, drückt Abteilungs- und Spielleiter Stefan Endres auf die Euphoriebremse. Aber den direkten Vergleich bezüglich des Gegners SV Zapfendorf entschied der SVH für sich, da sich die Burgebracher zum Frühjahrsrundenauftakt gegen den gleichen Kontrahenten „nur“ mit 2:0 durchsetzten. Vergangene Woche leisteten sie sich eine unvorhersehbare 0:1-Niederlage in Trunstadt und machten damit nicht nur das Match gegen den SV Hallstadt, sondern den gesamten Titelkampf offener. „Wir haben versucht, dieses Negativerlebnis im Training aufzuarbeiten und vergessen zu machen“, richtet TSV-Manager Wolfgang Schmidt seinen Blick voraus, der genau weiß, dass die Hallstadter in Toppform sind.
Vorspiel ging glücklich an den TSV Burgebrach
Mit 1:0 siegten die Burgebracher am Hallstadter Maastümpfl am 29. August 2010. Die Mehrzahl der 290 Zuschauer und auch die beiden Funktionäre Wolfgang Schmidt und Stefan Endres („Wir sind an der mangelhaften Chancenverwertung gescheitert.“) sind sich einig, dass damals nicht die bessere, sondern die weitaus glücklichere Mannschaft als Gewinner vom Platz ging. Dies bedeutete gleichzeitig die letzte Saisonniederlage für den SVH, der seitdem zehn Siege einfuhr und sich viermal unentschieden trennte. Der mit großem Abstand beste Aufsteiger brachte sich damit trotz der drei Niederlagen zum Rundenstart in eine glänzende Position für den Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga. Wer am Sonntag die Nase vorne haben wird, hängt in erster Linie von den jeweils herausragenden Mannschaftsteilen ab. Während der TSV Burgebrach nur 12 Gegentreffer zuließ, setzte der SV Hallstadt mit 62 erzielten Toren klar die bisherige Bestmarke. Dennoch treffen zwei sich ähnelnde Spielausrichtungen aufeinander, da beide Teams die offensive Gangart bevorzugen.
Einschätzungen der Funktionäre
Stefan Endres sieht dem Gipfeltreffen optimistisch entgegen.
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Stefan Endres sieht seinen SVH nach dem „recht vernünftigen und guten Start“ nach der Winterpause bestens gerüstet. „Wir wollen nicht verlieren“, drückt er sich zunächst vorsichtig aus, bezieht dies aber auch auf die Partie danach, wenn die Hallstadter beim Mitkonkurrenten TSV Ebensfeld antreten müssen. Er weiß um die Gunst der Stunde. „Burgebrach tat uns den Gefallen, in Trunstadt zu verlieren, was ich nicht gedacht hätte. Wir stehen jetzt noch besser da als zur Winterpause. Punkten wir in Burgebrach, ist alles möglich im weiteren Saisonverlauf“, schielt der umtriebige Spielleiter nach den Sternen. Er hat aber auch Komplimente für den Gegner parat. „Die Riesenabwehr ist schon ein Trumpf, wenngleich die geschossenen 36 Tore für einen Spitzenreiter zu wenig sind“, zeigt er sich bestens informiert. „Die Burgebracher sind sehr stabil, aber wir wollen schauen, was geht.“ Punkten will er auf alle Fälle und die Partie vielleicht etwas defensiver angehen. „Ob wir das überhaupt können?“, stellt er selbst gleich seine Ankündigung in Zweifel. Auf alle Fälle stehe der TSV mehr unter Druck. „Die wollen rauf.“
Burgebrachs Teammanager sparte schon zu Saisonbeginn nicht mit Lobeshymnen auf den SV Hallstadt. Wolfgang Schmidt sah im SVH als einen der härtesten Konkurrenten im Meisterschaftsringen. Er selbst kennt viele Akteure aus gemeinsamen Juniorenzeiten, wo er für den Nachwuchs des TSV zuständig war und sich häufig mit den Hallstadtern messen musste. „Der SVH war schon immer ganz dick auf unserem Zettel.“ Schmidt fühlt sich in seiner Meinung bestärkt. In Trunstadt habe die eigene Mannschaft zu zaghaft agiert. „Wir wollen deshalb offensiv wieder eine Dominanz aufbauen, auch wenn das Selbstvertrauen der Hallstadter sehr ausgeprägt ist.“
Beide Kapitäne wieder an Bord
Aber der Manager setzt auch auf die zweikampfstarke, athletische Defensive, in die Kapitän und Innenverteidiger Florian Rutkowsky nach langer, mehrwöchiger Verletzungspause zurückkehren wird. „Er konnte die Vorbereitung wegen einer Fußverletzung nicht mitmachen, befindet sich jetzt seit zehn Tagen wieder im Training und wird in der Startformation stehen“, verrät Wolfgang Schmidt. Fragezeichen gebe es für den Einsatz von Angriffsführer Christian Weiche (Grippe) und Mittelfeldrenner Daniel Wadas (Knöchel), ansonsten können die Gastgeber aus dem Vollen schöpfen. Beim SV Hallstadt fehlt mit Daniel Keiling einer der vier Topscorer. Er musste sich einem operativen Eingriff abseits des Fußballsports unterziehen. „Dafür steht Kapitän Florian Dengler nach dem Ablauf seiner Sperre wieder parat“, so Stefan Endres. Kleinere Blessuren würden so manchen „Bankspieler“ drücken, doch „die Stammelf steht bis auf Keiling“, ist der Optimismus des Verantwortlichen nicht zu überhören.