SV Gesees - TSV Stadtsteinach: Die Bollwerke der Liga im Duell - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.03.2011 um 00:00 Uhr
SV Gesees - TSV Stadtsteinach: Die Bollwerke der Liga im Duell
Auf den ersten Blick scheint es eine klare Sache zu sein. Der Tabellenführer der Bezirksliga Ost, der SV Gesees, empfängt im anpfiff-Topspiel den im hintern Tabellenmittelfeld festsitzenden TSV Stadtsteinach. Doch die Partie hat ihren eigenen Reiz.
Von Andi Bär
Schließlich treffen die beiden mit Abstand besten Abwehrreihen der Liga aufeinander. Während der Geseeser Keeper Patrick Pohl bisher nur 24mal hinter sich greifen musste, hat Stadtsteinachs Tobias Bauerschmidt 29mal das Spielgerät aus seinem Netz holen müssen.

Patrick Pohl ist ein bärenstarker Rückhalt seiner Elf. Nur 24mal musste er hinter sich greifen.
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Der grundlegende Unterschied: Während die Geseeser ihre überragende Vorjahresform über die Winterpause gerettet haben und mit drei Siegen aus drei Spielen optimal in die Rückrunde gestartet sind, ruckelt der Stadtsteinacher Motor derzeit. Nach dem torlosen Remis beim SC Hummeltal kassierte die Elf von Spielertrainer Thomas Helldörfer eine bittere 2:5-Klatsche gegen den TSC Mainleus und rutschte damit in schon arg bedenkliche Tabellenregionen, da die Kellerkinder aus Mistelgau, vom FC Türk Hof und von der SpVgg Bayreuth 2 am Wochenende allesamt punkten konnten. Die Erklärung für den Ruckelstart ist freilich schnell gefunden: Die "Staanicher" müssen personell große Probleme verkraften, was mit dem kleinen Kader nicht einfach ist. Zu allem Überfluß holte sich Abwehrorganisator Halim Okcan in Hummeltal eine rote Karte ab und fällt auch am Sonntag noch aus.

"Er ist der wichtigste Mann für Stadtsteinach"

Eine Personalie, die auch Gesees' Trainer Jürgen Hauenstein wohlwollend registriert hat: "Halim ist für mich der wichtigste Mann bei ihnen" zollt er dem langjährigen Bayreuther Bayern- und Landesligaspieler, der zuletzt als Führungsspieler die zweite Mannschaft anführte, seinen Respekt. In Hummeltal, Hauenstein wohnte dem Spiel als Beobachter bei, konnte er den sonntäglichen Gegner ausspionieren. Hauenstein weiß genau, wo die Stadtsteinacher Stärken und Schwächen liegen. "Sie stehen sehr tief und lauern auf Konter" umschreibt er das TSV-Spiel mit einem Satz. Die Gefahr dabei: Wenn du die eigene Ordnung verlierst, stechen die Stadtsteinacher zu wie ein wildgewordener Haufen Wespen. "Du musst stets hellwach sein" so Hauenstein "und deine Positionen halten, gegebenenfalls dem Mitspieler helfen."

"Wir wollen oben dabei bleiben"

Tobias Püchling ist eine der großen Überraschungen beim SV Gesees.
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Vor allem hofft Hauenstein, dass seine Mannen die Partie nicht zu einfach nehmen. "Wir haben am Dienstag die Fehler klar analysiert" blickt er zurück auf den schmeichelhaften 3:2-Sieg beim  heimstarken SV 05 Froschbachtal. "Da waren wir zeitweise kämpferisch überhaupt nicht auf dem Platz" haderte der Übungsleiter vor allem mit der ersten Hälfte, nach der seine Truppe noch mit 1:2 zurücklag. Am Ende stach das derzeit neben der Abwehr größte SV-Faustpfand. Der junge Regisseur Christian Wölfel markierte seinen fünften Saisontreffer, Toptorjäger Sebastian Haas netzte zum zwölften Mal ein und sicherten seinen Farben einmal mehr einen Dreier. Der war überraschenderweise gleichbedeutend mit dem Sprung an die Tabellenspitze, da die junge Bayreuther Fohlenelf in Weismain zeitgleich die SpVgg Oberkotzau besiegen konnte. "Wenn du da oben stehst, dann willst du auch da oben bleiben" redet Jürgen Hauenstein, Geschäftsführer eines Auto- und Tuninghandels, nicht um den heißen Brei herum. Das Potenzial sieht er in seiner Truppe. Schließlich wurde diese in der Winterpause in der Breite nochmals verstärkt. Vom BSC Saas Bayreuth kam der einst hochgelobte Sebastian Jobst, Sohn des ehemaligen Bayreuther Zweitligaspielers Achim, nach Gesees. Zuletzt inaktiv war Mario Horn, während Durim Ftac von der Bayernligareserve der SpVgg Bayreuth in den Bayreuther Vorort wechselte. "In der Breite sind sie alle drei Gold wert" plaudert Hauenstein aus dem Nähkästchen. Bisher hat nur Jobst den Sprung in die Startformation geschafft. Horn, der parallel zu seinem fußballerischen Engagement seit jeher eine gute Rolle in der nordbayerischen Boxszene spielt und dort viel Zeit aufwendet, litt zuletzt an einer Magen-Darm-Grippe und ist noch nicht soweit. Gleiches gilt für Durim Ftac, Bruder des in Deutschland äußert erfolgreichen Kickboxers Arben. Er litt zuletzt unter massiven Knieproblemen und wird daher am Sonntag erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Eines ist
für Hauenstein klar: "Wir wollen oben dabeibleiben. Wer weiß, wie oft du diese Chance noch bekommst." Welch Wunder, dass er das sagt. Schließlich kickten die Geseeser im Vorjahr mit einer Mannschaft, die der jetzigen in weiten Teilen ähnelte, bis zum letzten Spieltag um den Abstieg. "Die Truppe hat sich entscheidend weiterentwickelt" meint er rückblickend. Besonders stolz ist er auf Youngster Püchling, der sich vom Jugendspieler auf Anhieb zum absolut unumstrittenen Stammspieler entwickelt hat. "Das hätte ich ihm nie zugetraut" gibt seine Trainer zu.

Stadtsteinach in selber Rolle wie Gesees im Vorjahr

Dem TSV Stadtsteinach droht in dieser Serie ein ähnliches Schicksal wie dem SV Gesees im Vorjahr. Mit einer Topabwehr in Abstiegsgefahr zu geraten. Wo der Hund begraben liegt, ist bei den Kickern aus dem Kulmbacher Land leicht zu erraten. Sie treffen das Tor zuwenig. Nur 23 Tore markierte die Helldörfer-Truppe im Saisonverlauf, weniger oft traf nur Schlusslicht VfB Kulmbach.


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