„Jetzt mach´ ich erst mal Pause“, sagt Georg Will lapidar zu seinem Abschied nach vier erfolgreichen Jahren als Trainer des SV Zückshut. 2003 übernahm Will die Mannschaft, die damals noch in den Niederungen der A-Klasse herumkrebste. Schritt für Schritt führte der Trainer in den folgenden drei Jahren das Team aus dem Tabellenkeller der Liga bis an deren Spitze, in der vergangenen Saison schließlich gelang über die Relegation der Aufstieg in die Kreisklasse 2 – nach insgesamt siebzehn Jahren in der A-Klasse. Nun aber benötigt der Trainer eine Auszeit. „Die vier Jahre in Zückshut waren sehr anstrengend und haben mich viel Kraft gekostet, mein Akku ist einfach leer“, erklärt Will die Gründe für seinen Abschied.
„Georg Will war ein Glücksgriff“
Will hinterlässt seinem Nachfolger eine intakte Mannschaft. Immerhin als Neunter schloss Zückshut die abgelaufene Saison ab, wohl niemand hätte dies dem Neuling vor der Runde zugetraut. Klassenerhalt locker und vorzeitig geschafft, der Trainer aber weg – die Stimmung im Verein ist dementsprechend gespalten. „Mit dem Saisonverlauf sind wir sehr zufrieden“, sagt Karl-Heinz Hatzold, Leiter der Fußballabteilung beim Sportverein. „Im Vornherein hat uns ja jeder als Abstiegskandidat Nummer Eins gehandelt, und auch wir haben damit gerechnet, dass es bis zum Schluss der Runde eng werden würde. So gesehen, sind wir also mehr als zufrieden. Unsere Freude wird jedoch dadurch getrübt, dass unser Trainer nach der Saison aufhört. Georg Will war für unseren Verein ein absoluter Glücksgriff, er hat uns zum Aufstieg geführt und jetzt auch noch zum vorzeitigen Klassenerhalt“. Bereits nach dem Aufstieg vor einem Jahr habe Will als Trainer aufhören wollen, sei dann aber nochmals zum Weitermachen überredet worden. Georg Will selbst möchte seinen Anteil am Aufschwung der letzten vier Jahre allerdings nicht überbewerten.
„Zückshut kann stolz auf diese Mannschaft sein“
„Ich bin ja nur ein Teil des gesamten Mannschaftsgefüges, und ganz sicher gibt es sehr viel bessere Trainer als mich“, gibt sich der Übungsleiter bescheiden. Für ihn gebührt vor allem den Spielern das Lob, das nun allenthalben auf den Sportverein niedergeht. „Die Zückshuter können wirklich stolz auf diese Mannschaft sein, die Spieler haben über die ganze Saison hinweg eine Superleistung gezeigt – und das, obwohl uns ja unser ganzes Mittelfeld, unser Herzstück auseinandergerissen wurde“. Auch Karl-Heinz Hatzold findet für die Akteure nur lobende Worte. „Ein großer Teil unserer Spieler sind Einheimische, die dem Verein natürlich stärker verbunden sind als Auswärtige. Das wiederum stärkt die Kameradschaft, die eine ganz wichtige Basis für den Klassenerhalt war. Und keine Frage: Etwas Glück gehört natürlich auch immer dazu“. Glück, eine intakte Mannschaft und ein guter Coach. An letzterem soll es Zückshut auch künftig nicht mangeln. Frühzeitig schon wurde die Trainerfrage geklärt. Georg Wills Nachfolger wird Andreas Steinmetz, der unter anderem bereits den SV Merkendorf betreute und zuletzt vor allem im Jugendbereich tätig war. Mit ihm wollen die Verantwortlichen in Zückshut an die erfolgreiche Aufstiegssaison anknüpfen und auch im nächsten Jahr möglichst wenig mit dem Abstieg zu tun haben. Die Geschicke seiner einstigen Schützlinge wird jedoch auch Georg Will weiter mit Interesse verfolgen, seine Jungs, so sagt er, werde er ganz sicher nicht vergessen. Umgekehrt wird dies sicher auch nicht der Fall sein.
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