Mit Vollgas zurück: Geballte Ladung Kompetenz - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.03.2011 um 17:34 Uhr
Mit Vollgas zurück: Geballte Ladung Kompetenz
Zwei Jahre lang führte Matthias Behr die Damen-Mannschaft des RSV Drosendorf in der Bayernliga und kann dabei auf eine durchwegs erfolgreiche Zeit zurückblicken. Nicht nur sportlich etablierte er das Aushängeschild des Bamberger Frauenfußballs auf Top-Niveau. Der 41-Jährige sorgte vielmehr mit großem Engagement auch im organisatorischen Bereich dafür, dass die Grün-Gelben auf gesunden Beinen stehen. Nun sucht er eine neue Herausforderung.
Von Bernd Riemke
Sucht nach zwei Jahren im Damenfußball wieder eine Herausforderung im Herren-Bereich: Matthias Behr.
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„Natürlich war es eine gehörige Umstellung und ich bin anfangs auch mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe herangetreten“, blickt Matthias Behr auf jene Tage zurück, in denen er sich entschied sich dem Frauen-Fußball zu widmen. Langsameres Tempo und weniger intensiv geführte Zweikämpfe machten wohl die größten Unterschiede im Vergleich zum Herren-Fußball aus, doch der erfahrene Coach entdeckte rasch, dass „Frauen-Fußball weit besser ist als sein Ruf“, denn im Kader des RSV tummelten sich einige Akteurinnen, die über eine gehobene individuelle Klasse verfügten. Umso ehrgeiziger nahm er sich dem neuen Betätigungsfeld an und führte den in den Vorjahren strauchelnden RSV Drosendorf in einem „einzigartig guten Umfeld mit einem zuverlässigen Partner Jürgen Langer als Spielleiter“ aus der Abstiegszone in die erweiterte Spitzengruppe der Bayernliga.

Spielerische Entwicklung

Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit stellte Behr bereits im vergangenen Jahr auf raumorientiertes Deckungsverhalten um, um in seiner zweiten Spielzeit als verantwortlicher Übungsleiter mit dieser geleisteten Vorarbeit die defensive Viererkette einführen zu können. Eine Maßnahme, die durchschlagenden Erfolg brachte, denn insbesondere die Anzahl der Gegentore konnte drastisch reduziert werden, was dazu führte, dass Drosendorf aktuelle über die zweitbeste Hintermannschaft des bayerischen Oberhauses verfügt. „Wir hatten uns vorgenommen unter die ersten Drei reinzuschnuppern“, hat Behr das anvisierte Ziel noch immer nicht ganz aus den Augen verloren. Aufgrund immer wiederkehrender Ausfälle und einer durchaus vorhandenen Auswärtsschwäche steht sein Team derzeit auf dem sechsten Tabellenrang – mit Tuchfühlung nach vorne. „Wir haben in den letzten beiden Jahren hervorragend gearbeitet und wollen in jedem Fall die Nummer 1 in Oberfranken bleiben“, schielt Behr noch auf Rang vier und eine Position vor der neuen starken Frauen-Macht des 1. FFC Hof, die man zum direkten Duell noch auf heimischer Anlage erwartet. Matthias Behr richtete seinen Blick jedoch auch gezielt auf den Nachwuchs, weshalb unter seiner Regie auch eine zweite Mannschaft ins Leben gerufen wurde, die mit der derzeitigen Tabellenführung in der Kreisliga-Süd den gewünschten Erfolg realisieren konnte.

„Ich möchte nun im Herren-Bereich etwas reißen“

Trotz all dieser Erfolge und einer rundum gelungenen Amtszeit in Drosendorf sucht der 41-Jährige im kommenden Sommer nach einer neuen Herausforderung. „Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und die ausdrückliche Leidenschaft geht mir im Frauen-Fußball etwas verloren“, nennt Behr einen zusätzlichen Grund, der ihn zu seiner Entscheidung bewogen hat. Viel gewichtiger ist jedoch die Tatsache, dass Behr sich selbst gerne wieder im Herren-Fußball sehen würde. Der Inhaber der C-Lizenz, der vor seinem Engagement in Drosendorf bereits die A-Junioren des TSV Hirschaid von der Bezirksober- in die Bayernliga geführt hat, hat sich in den vergangenen Jahren ein breites Spektrum an Erfahrungen zugelegt und mehr als einmal unter Beweis gestellt, dass er unterschiedlichen Aufgaben gewachsen ist. „Gerade im Junioren- und Damen-Bereich spielen neben den sportlichen auch und vor allem menschliche Aspekte eine Rolle bei der Mannschaftsführung“, bewies Matthias Behr jenes notwendige Fingerspitzengefühl, mit dem er die ihm anvertrauten Teams zu beachtlichen Erfolgen führen konnte. „Ich arbeite gern mit jungen, willigen Spielern, die etwas lernen wollen und denen man etwas beibringen kann“, wagt der einstige Landesliga-Spieler einen Blick in die Zukunft, in der er selbst gerne eine ambitionierte Herren-Mannschaft trainieren würde. Die Fähigkeiten dazu sind zweifelsohne vorhanden, doch zunächst gilt seine volle Konzentration einem gelungenen Abschied vom RSV Drosendorf, mit dem in den verbleibenden Saisonspielen die beste Platzierung seit vielen Jahren in der Bayernliga erreicht werden soll.

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