Als stark wurde im Vorfeld der Runde der Kader der Ampferbacher allgemein eingeschätzt, und anfangs schienen die Spieler die hohen Erwartungen auch durchaus zu erfüllen. Die DJK erwischte einen mehr als ordentlichen Start in die Saison und setzte sich in den ersten Wochen in der Spitzengruppe der Tabelle fest. Doch hinter den Kulissen rumorte es. Als Ampferbach, zu dieser Zeit Tabellenvierter, am 24. September vergangenen Jahres mit 2:0 beim SV Schönbrunn verlor, legte, für Außenstehende durchaus überraschend, André Kleilein sein Amt als Trainer der DJK nieder. Als Grund nannte der Coach damals nicht etwa sportliche, sondern vielmehr zwischenmenschliche Differenzen – die Chemie zwischen Spielern und Übungsleiter stimmte, gelinde gesagt, nicht mehr.
Nur eine Niederlage 2007
Der Verein, zum Handeln gezwungen, holte kurzfristig Stefan Ziegler als Spielertrainer nach Ampferbach. Erst einmal bis zur Winterpause sollte er das schlingernde DJK-Schiff in ruhigere Fahrwasser lenken. Doch zunächst schien genau das Gegenteil einzutreten. Von den acht noch ausstehenden Spielen bis zum Jahreswechsel gewann Ampferbach gerade einmal deren zwei; fünf indes gingen verloren. Trauriger Höhepunkt war eine 2:8-Klatsche gegen Wachenroth auf eigenem Platz am 12. November. Niemand gab zu dieser Zeit auch nur einen Pfifferling auf die Ampferbacher, die aus der Spitzengruppe ins Niemandsland der Tabelle abgesackt waren. Das alles jedoch ist mittlerweile ein halbes Jahr her, und einen Spieltag vor Saisonende darf sich die DJK nun sogar wieder leise Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Das Frühjahr 2007 lief für Ampferbach geradezu überragend, sieben ihrer zehn Spiele gewann die DJK, nur eines, beim ähnlich wiedererstarkten TSV Schlüsselfeld, ging verloren. Als derzeit Fünfter mit zwei Zählern Rückstand auf Rang drei hat Ampferbach durchaus noch Chancen auf den ganz großen Erfolg – wenn auch nur geringe. Wie aber kam es zu der vor Monaten kaum für möglich gehaltenen Leistungsexplosion?
„Die Spielfreude ist zurückgekehrt“
Stefan Ziegler macht mehrere Ursachen für den Lauf seiner Schützlinge aus. „Ich habe die Mannschaft bekanntlich kurz vor der Winterpause übernommen, in der relativ knappen Zeit bis dahin konnte allerdings meine Arbeit noch nicht fruchten“, erinnert sich der Coach der Ampferbacher. „Unser Vorteil war jedoch, dass wir dann die ganze Winterpause und die Vorbereitung zur Verfügung hatten, in der ich der Mannschaft meine Vorstellungen näher bringen konnte. Ich konnte zugleich die Stärken und Schwächen meiner Spieler kennen lernen, und mittlerweile können diese meine Vorgaben auf dem Feld gut umsetzen. Ein weiterer Vorteil ist vielleicht die Tatsache, dass ich als Spielertrainer in Ampferbach tätig bin. Damit will ich mich nicht loben, aber wenn man selbst mit auf dem Feld steht, kann man natürlich eher einmal eingreifen als von der Linie aus. Schließlich und endlich ist die Trainingsbeteiligung der Spieler außergewöhnlich hoch, der Frust der Vorrunde ist weg, die Spielfreude wieder zurückgekehrt“.
Zieglers Zukunft noch offen
Die Wahrscheinlichkeit eines „Last-Minute-Aufstieges“ schätzt Ziegler trotz der Aufholjagd der letzten Monate eher gering ein. „Natürlich hoffen wir auch auf die Mithilfe der anderen Mannschaften, aber letztlich muss man schon einräumen, dass wir lediglich noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg haben“. So lange freilich die Frage nach der nächstjährigen Klassenzugehörigkeit noch offen ist, bleibt auch Zieglers eigene Zukunft ungewiss. Er werde sich, so der Trainer, nach dem letzten Spiel am Samstag gegen Weingartsgreuth entscheiden, ob er der DJK auch über die Saison 2006/2007 hinaus erhalten bleibt. Unabhängig vom Ausgang des Saisonfinales steht jedoch fest: Die Rückrunde verlief unter dem Strich durchaus versöhnlich, und wenn es denn in diesem Jahr nichts mehr werden sollte mit dem Aufstieg, dann klappt es ja vielleicht im nächsten.
Kommentar abgeben
Leser-Kommentare