Winter-Arbeitstagungen: Unmut über gestiegene Passgebühren - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.02.2011 um 14:26 Uhr
Winter-Arbeitstagungen: Unmut über gestiegene Passgebühren
Dreizehn Spielklassen von der Kreisliga bis zur B-Klasse mit aufstiegsberechtigten Vereinen umfasst derzeit der Fußball-Teilspielkreis Bamberg. Kreisspielleiter Hans-Georg Maciejonczyk und Gruppenspielleiter Manfred Neumeister hatten die Vereinsverantwortlichen zu vier Winter-Arbeitstagungen gebeten. Ausrichter waren der FSV Buttenheim, SV Walsdorf, FV 1912 Bamberg und der SV Reundorf.
Von Dietfried Fösel
Die Rechenschaftsberichte der Mitarbeiter der Kreisspielleitung lagen den Vereinen schriftlich vor. Demnach war 2010 das Jahr der extrem schlechten Witterungsverhältnisse. Bereits im August mussten wiederholt Spiele wegen starker Regenfälle abgesagt werden. Im Teilspielkreis Bamberg sind insgesamt 71 Partien ausgefallen. In der A-Klasse, Gruppe 2, hat es am letzten Spieltag vor der Winterpause in der Partie SV BW Sassendorf – ASV Viktoria Bamberg einen Spielabbruch gegeben. In der Nachspielzeit kam es auf dem Spielfeld hinter dem Rücken des Schiedsrichters zu tätlichen Auseinandersetzungen mit Spielern und Zuschauern. Das Kreissportgericht Bamberg und das Bezirkssportgericht haben auf Neuansetzung entschieden. Als ein großer Erfolg kann nach den Ausführungen des hierfür zuständigen Mitarbeiters Manfred Neumeister die Hallenkreismeisterschaft 2011 um den Lotto-Bayern-Cup angesehen werden. Die Umstellung der Qualifikationsrunden in Regionalturniere brachte mehr Attraktivität für die ausrichtenden Klubs. Zu den zahn Regionalturnieren mit Zwischenrunde und der Finalrunde kamen 6. 872 Zuschauer. Die Beteiligung erreichte mit 116 Vereinen eine neue Rekordmarke. Mit dem Landesligisten DJK Don Bosco Bamberg wurde das in der Halle beste Team Kreismeister. Die „Wildensorger“ haben auch auf Bezirks- und Landesebene den Bamberger Spielkreis sehr gut vertreten. Die Futsal-Turniere sind hingegen noch nicht so gut angekommen. Gerne erwünscht ist im Spielkreis 1 (Bamberg, Bayreuth-Kulmbach) der Toto-Pokal. 144 Vereine haben in der letzten Saison daran teilgenommen.

DJK Don Bosco Bamberg II fairste Mannschaft

In der von Kreisspielleiter Maciejonczyk anhand der Spielberichtsbogen geführten Fairness-Tabelle der Kreisliga Bamberg liegt die DJK Don Bosco Bamberg II vor der DJK-FC Thüngfeld mit den wenigsten Strafpunkten (46) an der Spitze. Die mit Abstand meisten Punkte in dieser Bilanz verzeichnen der ASV Naisa (143) und der TSV Schammelsdorf (148).  

Trotz unterschiedlicher Interessen, Vorurteile, Bequemlichkeiten und Anspruchsdenken bezeichnete Kreisschiedsrichterobmann Günther Reitzner die Zusammenarbeit mit den Vereinen im Wesentlichen als gut. Um die Folgen des demografischen Wandels, der zukünftig viele Amateurvereine im Freistaat vor große Probleme stellen wird, abzufedern, arbeitet der Bayerische Fußballverband (BFV) an der Kampagne „Pro Amateur-Fußball“. Auch bei den Schiedsrichtern ist der Trend eindeutig rückläufig. „In der schelllebigen Zeit und Gesellschaft wird es immer schwieriger, Leute für ehrenamtliche Tätigkeiten oder Neulinge für die Schiedsrichterei zu finden“, so Obmann Reitzner. Nach seinen Darlegungen hat ein Zeitungsreporter und auch jeder Zuschauer das Recht, die Leistungen der Referees kritisch zu beurteilen. Allerdings verstehen viele derer nur wenig vom Fach und kritisieren „falsch“ oder „ohne Augenmaß“ und beschädigen dadurch das Image der Pfeifenmänner in der Öffentlichkeit. Bemängelt wurde das oftmals unvollständige Ausfüllen der Spielberichtsbogen durch viele Vereine und die unzureichende Kontrolle durch Schiedsrichter. Wenn man ins Kalkül zieht, dass im Jahre 2010 allein im Bereich der Junioren 95 Anzeigen im Teilspielkreis Bamberg von der Spielleitung gegen die Schiedsrichter erfolgten, so sollte hierbei rasch Abhilfe geschaffen werden.


Die zweite Mannschaft der DJK Don Bosco Bamberg, hier Christopher Klump (li.) im Spiel gegen den SV Hallstadt, steht in der Fairnesstabelle der Kreisliga Bamberg ganz oben.


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Unmut über gestiegene Passgebühren

Das Kreissportgericht Bamberg-Bayreuth hatte im Berichtszeitraum vom 1. Juli 2010 bis 30. Januar 2011 in 26 Sitzungen 451 Fälle zu bearbeiten. An Geldstrafen und Verfahrenskosten ist die stattliche Summe von 11 420 Euro angefallen. Der Vorsitzende des neuen Großgerichtes, Rudolf Frank, machte in seinem Bericht deutlich, dass telefonische Auskünfte über die Höhe eventueller Sperren grundsätzlich nicht möglich sind. Die Urteile werden in der Regel durch das mit drei Sportrichtern besetzte Gericht gefällt. Persönliche Meinungen oder Berichte aus dem Internet (noch dazu anonym) kann das Sportgericht nicht berücksichtigen. „Auch sollten die Stellungnahmen von jemand geschrieben werden, der das Spiel und den Tatvorgang selbst gesehen hat. Wenn sich bei Rückfragen herausstellt, dass die Gegendarstellung des Betroffenen oder des Vereins auf Aussagen anderer Personen beruht, macht dies immer einen zweifelhaften Eindruck“, so Rudolf Frank. In jeder Saison muss sich das Sportgericht mit vielen Ungereimtheiten befassen. Seine Mitarbeiter werden stets bemüht sein, der Entscheidung des Schiedsrichters, aber auch, soweit möglich, der Stellungnahme des Vereins oder Spielers gerecht zu werden. Frank bedankte sich abschließend bei Thomas Goldfuß und Kerstin Kuntke für ihre gewissenhafte Mitarbeit in der sportgerichtlichen Instanz. Bei personellen Engpässen stehen Dietfried Fösel und Hans Thurn weiterhin zur Verfügung.

In teilweise recht lebhaften Diskussionen zeigten viele Vereine ihren Unmut über die erheblich gestiegenen Gebühren bei Passneuausstellungen für Herren und Junioren durch den Bayerischen Fußballverband (BFV). Hinsichtlich der in zwei Jahren geplanten Spielklassen-Neueinteilungen auf bayerischer Ebene wurde auf die „runden Tische“ verwiesen, die demnächst in allen sieben BFV-Bezirken und 24 -Kreisen abgehalten werden, um bei der Durchsetzung der einschneidenden Neuerungen die Meinungsbildung aller Vereine zu erfahren. Im Raum steht dabei auch die Neueinführung einer eingleisigen Kreisliga Bamberg, Bayreuth-Kulmbach. Schon allein wegen der hohen Fahrtkosten und des Wegfalls vieler Derbys dürfte es hierüber geteilte Auffassungen geben.

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