Hannes Mahr wittert seine Chance: Schwung aus der Halle nach aussen mitnehmen? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.01.2011 um 00:00 Uhr
Hannes Mahr wittert seine Chance: Schwung aus der Halle nach aussen mitnehmen?
Der ASV Oberpreuschwitz ist heimlicher Tabellenführer in der A-Klasse 8. Zwar haben die Kicker aus dem Bayreuther Stadtteil als Tabellensiebter schlappe vier Zähler Rückstand auf Tabellenführer SSV Warmensteinach. Doch die Mahr-Truppe hat zwei Spiele weniger absolviert. Zwei Siege und sie wären angelangt am Platz an der Sonne. Und dorthin geht auch der Blick von Spielertrainer Hannes Mahr.
Von Andi Bär
In der Halle hinterließen die Oberpreuschwitzer einen blendenden Eindruck. Bei der stark besetzten und mit einem großen Renomee behafteten Bayreuther Stadtmeisterschaft spielte sich der A-Klassist sensationellerweise ins Finale, wo er dem Hallenmeister auf Bezirksebene deutlich unterlag. anpfiff unterhielt sich eine Woche vor dem Trainingsstart mit dem ehrgeizigen Keeper Hannes Mahr über die aktuelle Lage.

Hallo Hannes Mahr. Nach der Stadtmeisterschaft in der Halle müsste die Stimmung bei Ihnen und der Truppe doch bestens sein. Wie siehts aus?

Hannes Mahr: Das ist richtig. Das war schon richtig gut. Klar brauchst du in der Halle auch das nötige Glück. Aber das haben wir uns erarbeitet. Wir haben denke ich gezeigt, dass auch ein A-Klassist richtig guten Hallenfußball spielen kann. Da hat man gesehen, was man mit Zusammenhalt erreichen kann.

Im Finale ging es letztlich gegen die Altstadt. Für sie ein besonderes Spiel, oder?


So sehen in Oberpreuschwitz Verlierer aus: Die Truppe um Paul Konov (mit Ball) feiert seinen Vize-Stadtmeistertitel.


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Hannes Mahr: Ja logisch. Ich habe schließlich lange genug dort gespielt. Es war sowieso für uns etwas besonderes. Oberpreuschwitz ist ja der einzige Club in ganz Bayreuth, der die Altstadt mag. Nicht nur, weil ich dort bin und schon fünf, sechs Leute von mir auch dort gekickt haben. Mich persönlich freut es auch, dass wir den FSV und die Saas rausgehauen haben. Mit welcher Arroganz da der ein oder andere auftritt. So etwas ärgert mich maßlos. Es ist ja so, dass von der erfolgreichen Altstädter Arbeit alle Vereine profitieren. Ob FSV, Saas oder alle anderen Vereine. Bei jedem spielen fünf, sechs Mann, die auch schon bei der SpVgg waren. Und egal ob Jugend oder Senioren. Du bist der Buhmann, wenn du bei der Altstadt spielst, obwohl du nichts dafür kannst. Daher habe ich mich gefreut, die Clubs auch einmal zu ärgern und sie auf den Boden der Tatsachen zu holen. Wobei ich mit den Vereinen kein Problem habe. Mit den beiden Trainern Armin Eck und Roland Grüner verstehe ich mich zum Beispiel sehr gut.

Und das Endspiel gegen die Altstadt? Da hatte man den Eindruck, als würden Sie Christoph Wächter wie schon im Vorjahr gerne ein Tor einschenken...

Hannes Mahr: (grinst) Da hab ich leider etwas übertrieben. Das stimmt schon. Da wollte ich unbedingt eine Kiste machen. Wenn ich in der Halle mal einen Ball richtig treffe, dann wird es aber auch gefährlich. Mit Helgert und Doos, die sich verletzt hatten, hätten wir auch keine acht Tore kassiert. Aber ob du nun 0:2, 1:5 oder eben 0:8 verlierst ist eigentlich auch egal. Wir haben ja trotzdem richtig gut gefeiert. Ich glaube, der Mitarbeiter der Stadt fand es nicht witzig, dass wir ihm ein Bier angeboten haben, als er uns um weit nach zehn Uhr aus den Kabinen holen wollte und zusperren wollte.

Es scheint, als sei der Spaßfaktor hoch. Lässt sich das auf das Feld übertragen?


Betim Ismajli und Hannes Mahr treffen sich wieder.


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Hannes Mahr: Ich hoffe es. Zumindest habe ich ganz neue Möglichkeiten.
Durch die Rückkehr von Christian Döberlein aus Niederlindach und vor allem die Verpflichtung von Betim Ismajli vom SC Kreuz Bayreuth sind wir noch flexibler. Vor allem Betim verdient meinen Respekt. Er schaltet inzwischen seinen Kopf ein. Und kicken kann er sowieso. Er bremst meine heißblütigen Spieler auch einmal ein. Mit Chris Baumann und Dominik Oppermann kommen ja noch zwei verletzte Spieler zurück. Und ich komme ja auch wieder. Das hat auch gut getan. In der Halle habe ich gesehen, dass der Ellenbogen hält. Normal müsste ich mit dem Spielermaterial, das ich jetzt habe umstellen auf Viererkette. Alexander Helgert kann das spielen. Betim ja sowieso. Aber ihn werde ich wahrscheinlich vor die Abwehr stellen um da noch mehr Stabilität zu kriegen. Mein größter Vorteil ist, dass ich jetzt auch einmal reagieren kann. Wenn einer nicht trainiert dann kann es schnell passieren, dass er sich auf der Bank wiederfindet. Die Möglichkeiten hatte ich bisher kaum.


Da war es passiert: Im anpfiff-Topspiel gegen den SV Seybothenreuth verletzte sich ASV-Spielertrainer Hannes Mahr schwer, musste zwei Monate lang Fußballpause machen. Jetzt ist er wieder fit. Und heiß auf den Titel.


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Was ist vom ASV Oberpreuschwitz noch zu erwarten? Klingt nach Generalangriff...

Hannes Mahr: Erst einmal wollen wir eine gute Vorbereitung absolvieren. Da haben wir ja interessante Gegner, besonders freue ich mich auf Donndorf und auf den FC Kronach mit meinem Bruder Phillip im Team. Schade, dass die SpVgg Bayreuth 2 keinen Termin mehr hatte. Von der Truppe bin ich ja ein echter Fan. Die habe ich dreimal gesehen. Die spielen einen richtig guten Ball. Und natürlich mag ich die Jungs richtig gern. Und dann habe ich ein Ziel: Ich will Tabellenführer werden und den Platz bis zum letzten Spieltag verteidigen. Das wird schwer genug.

Und wer ist der größte Konkurrent?


So wollen Hannes Mahr (grünes Jersey) und seine Mannen auch am Saisonende feiern.


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Hannes Mahr: Gibts eine leichtere Frage auch? Das wird ein schönes Hauen und Stechen um die zwei Plätze. Ich weiß nicht, wie Warmensteinach aus den Löchern kommt. Die haben ja einen guten Torwart geholt. An dem Beispiel hat man ja gesehen, wie schnell es in der Klasse geht. Wir haben den Vorteil, dass wir die vermeintlich großen Teams zuhause spielen und dort unheimlich stark sind. Aber auch die Spiele musste du erst einmal gewinnen. Am Ende spielen wir in Obernsees und Glashütten. Das ist schon eine geile Liga. Normal muss anpfiff da jede Woche zwei Topspiele machen (lacht). Aber ich bin ehrlich: Ich schaue mir keinen Gegner mehr an. Wenn meine Jungs den Kopf einschalten, können wir jeden schlagen. Egal wie die dann spielen.

Was macht die Klasse eigentlich aus?

Hannes Mahr: Die Qualität. Da verstehe ich zwar die Einteilung nicht ganz. Aber: Während in der anderen zwei starke zweiten Mannschaften und eine erste Mannschaft spielen, sind wir jede Woche gefordert. Nicht wie im letzten Jahr. Da waren wir in der Saison nur wenige Male gefordert. Und dann kommt das Relegationsspiel gegen Rugendorf. Da geht es um alles. Und du weißt nicht, wie das wirklich ist. Und zack, ist das Ding gelaufen. Das passiert heuer nicht. Da musst du wöchentlich hochkonzentriert sein.

Und wo endet der ASV?


Hannes Mahr: Das weiß keiner. Mein Ziel ist ganz oben zu stehen. Aber die Liga ist dermaßen geil. Aber ganz ehrlich. Unsere Marschroute ist der Aufstieg zum 90jährigen Vereinsjubiläum. Dann können wir ordentlich feiern.



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