VfL Frohnlach holt zwei Neue: Ex-Profi und Shooting-Star - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.01.2011 um 00:00 Uhr
VfL Frohnlach holt zwei Neue: Ex-Profi und Shooting-Star
Auch der VfL Frohnlach bedient sich aus dem „Fundus“ der Spieler, die den in finanzielle Schwierigkeiten geratenen DVV Coburg verlassen. Der Spitzenreiter der Landesliga sicherte sich die Dienste zweier Defensivspieler, die vor allem auf der rechten Seite der defensiven Viererkette für mehr Breite im ohnehin schon gut besetzten Kader des Aufstiegsfavoriten sorgen sollen.
Von Marco Heumann
„Es wäre leichtfertig gewesen, nicht zu reagieren.“ Michael Werner lässt keinen Zweifel daran, dass der VfL Frohnlach quasi „in der Pflicht“ gewesen sein. Die finanziellen Probleme des DVV Coburg spülte einen Pool an interessanten Spielern auf dem Markt, an dem auch der Tabellenführer der Landesliga nicht vorbeigehen konnte und wollte.

Einst bei den Bayern jetzt in Frohnlach


Neu beim VfL: Jakob Engelmann.
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Bereits vor Wochen berichtete anpfiff exklusiv vom Werben des VfL um Jakob Engelmann. Der 21-Jährige, einst beim FC Bayern München und beim 1. FC Nürnberg in diversen Nachwuchsteams und der zweiten Mannschaft in der Regionalliga am Ball, passt genau in den Kader. Schließlich spielt er bevorzugt auf der rechten Defensivseite – eine der wenigen Positionen, auf denen der Landesligist etwas dünn besetzt ist. Es fehlt eine adäquate Alternative zu André Zapf. Einzig Marcel Burkard – bisher meist auf der linken Flanke eingesetzt – kam bisher als Platzhalter in Frage. Auch wenn Dieter Kurth von den Fähigkeiten seiner Akteure überzeugt ist, ein Mann wie Jakob Engelmann war schon länger im Fokus des Frohnlacher Trainers. „Wir hatten einen Wechsel eigentlich für die kommende Saison ins Auge gefasst“, erläutert Michael Werner. Sollte der Aufstieg in die Bayernliga gelingen – woran Experten kaum noch Zweifel haben – soll jede Position doppelt besetzt werden. Bevorzugt mit Spielern aus der Region. Ein Prädikat, das der Michelauer Jakob Engelmann neben seinen sportlichen Fähigkeiten ebenfalls besitzt.
Der 21-Jährige war erst im Sommer zum DVV Coburg gewechselt, nachdem sein Vertrag beim SC Pfullendorf ausgelaufen war und ein Engagement bei der inzwischen insolventen SpVgg Weiden nicht zustande gekommen war. Die Vestestädter hatten ihn auch mit der Aussicht auf eine berufliche Perspektive geködert, konnten die Zusagen nicht einhalten. Auch deswegen kam ein weiteres Engagement über den Winter hinaus für den Blondschopf nicht in Frage.
Neben dem VfL Frohnlach interessierte sich unter anderem auch der Fc 05 Schweinfurt ernsthaft für  Jakob Engelmann. Den Ausschlag für den Landesliga-Spitzenreiter dürfte wohl die sportliche Perspektive und die Nähe zum künftigen Arbeitsort des Ex-Profis gegeben haben,
In 19 Spielen für den Lokalrivalen des VfL erzielte der frühere Bayern-Spieler in dieser Saison drei Treffer. Sein Debüt gab er beim 2:3 im Derby am ersten Spieltag. Gute wechselten mit durchwachsenen Leistungen ab. Die Rolle als Führungsspieler, die ihm beim DVV zugedacht worden war, konnte der 21-Jährige aber nie ausfüllen. Er war stets mehr Indianer als Häuptling. „Ich hoffe natürlich, dass Jakob bei uns weiter reift und auch Verantwortung übernimmt“, setzt Michael Werner auch auf die Erfahrung, die der Neue trotz seiner Jugend schon hat.

Allrounder und Shooting-Star

Neu beim VfL: Simon Sommer.
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Noch jünger an Jahren ist der zweite Coburger Neuzugang des VfL Frohnlach. Aus der eigenen Jugend schaffte Simon Sommer ohne Umweg den Sprung in die Landesliga-Mannschaft des DVV. Trainer Stefan Braungardt, der große Stücke auf den Youngster hält, setzte ihn in 19 von 20 Begegnungen ein. Lediglich die Partie in Aubstadt verpasste der 19-Jährige, nachdem er gegen Neudrossenfeld die rote Karte gesehen hatte. „Simon hat viel Ehrgeiz. Er will höherklassig spielen und sich weiterentwickeln“, berichtet Michael Werner aus den Verhandlungen mit Simon Sommer. Eigentlich soll das Talent über die Bezirksliga-Reserve, die durchaus noch Aufstiegschancen hat, an Landes- und Bayernliga herangeführt werden. Allerdings gehen Fachleute davon aus, dass der Defensivspezialist schnell den Sprung in den Kader der Ersten schaffen wird.
Großes Plus des Coburger Shootingstars könnte dabei die Vielseitigkeit sein. Zwar kam der 19-Jährige beim DVV meist auf der rechten Defensivseite zum Einsatz. Aber Michael Werner traut ihm auch als Sechser – seine Stammposition in der U 19 – oder gar als Innenverteidiger viel zu. „Simon hat die körperlichen Voraussetzungen und das Talent. Er wird seinen Weg machen.“ Der Neue Nummer zwei passt in jedem Fall ins Frohnlacher Konzept, junge Spieler aus der Region in den Kader einzubauen.

Abgänge nicht geplant, aber nicht ausgeschlossen

Mit den beiden Zugängen vom DVV sind die Personalplanungen des VfL vorerst abgeschlossen. „Wir stehen mit beiden Teams sehr gut da. Da wäre es doch leichtfertig, wenn wir Spieler wegschicken“, erklärt der sportliche Leiter. Dennoch könnte der eine oder andere Akteur, dem der Sprung in die Stammelf der Landesliga nicht gelungen war, sein Glück woanders suchen.  

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