Kellerderby in der A-Klasse 8: Eintracht Bayreuth empfängt SC Neuhaus - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.11.2010 um 16:00 Uhr
Kellerderby in der A-Klasse 8: Eintracht Bayreuth empfängt SC Neuhaus
Für die einen siehts ganz gut aus, für die anderen alles andere als rosig. Dennoch ist es ein richtungsweisendes Kellerderby, wenn am Sonntag um 14 Uhr der FC Eintracht Bayreuth den SC Neuhaus zum anpfiff-Topspiel erwartet, bei dem Andi Bär live vor Ort sein wird.
Von Andi Bär
Der FC Eintracht Bayreuth ist der "Tabellenpuffer" in der A-Klasse 8: Mit 13 Zählern haben die Schützlinge von Spielertrainer Udo Schießwohl alles andere als eine glänzende Runde absolviert. "Vom Kader kommt einfach zu wenig Bereitschaft, zu trainieren" so Spielertrainer Udo Schießwohl deutlich. Dennoch reichen die 13 erspielten Punkte, was bereits acht Zähler Rückstand auf den einen Rang besser platzierten FSV Schönfeld bedeutet, scheinbar mühelos zum Klassenerhalt. Schließlich beträgt der Vorsprung auf Relegationsplatzinhaber TSV Fichtelberg schon geruhsame sieben Zähler. Doch es sei gewarnt: Während Schlusslicht SC Emtmannsberg und dem TSV Fichtelberg scheinbar die Substanz fehlen um im Kampf um den Klassenerhalt ohne die Mühlen der Relegationsrunde zu überstehen, rangiert im Tabellenkeller mit dem SC Neuhaus eine Mannschaft, die keiner vor der Saison dort vermutet hätte.

Was läuft schief beim SC?

"So etwas habe ich in meinen zehn Jahren hier noch nicht erlebt" stöhnt auch Spielleiter Michael Gruber, der seit kurzem sogar selbst wieder die Schuhe schnürt. Doch was ist los beim SC? "Wir haben einfach die absolute Seuche" sagt der 34jährige. Nach den Abgängen von Phillip Wehrl und Grubers Bruder Thomas zum SV Bavaria Waischenfeld stand überraschend auch der letztjährige Kapitän Manuel Stadter beruflich nicht mehr zur Verfügung. Und zu allem Überfluß schwappte eine wahre Verletzungsseuche über Neuhaus. Wöchentlich hat der ebenfalls verletzungsbedingt pausierende Spielertrainer Florian Reichenberg mehr angeschlagene und verhinderte Spieler zu beklagen. Am Sonntag bei der 0:3-Niederlage gegen "Lieblingsgegner" ASV Oberpreuschwitz, dem man im Vorjahr noch den Aufstieg vermasselte, war es dann soweit: Mit nur elf Mann angetreten verletzte sich nach zehn Minuten auch noch ein Spieler schwer, weshalb man die Partie in Unterzahl führen musste. "Selbst da haben wir trotzdem gut mitgehalten" hadert Gruber.


Neuhaus' Spielertrainer Florian Reichenberg (mit Bandage am Knie) hat reihenweise verletzte Akteure zu beklagen - auch wenn das Bild trügt und Thomas Hohe (am Boden) und er hier noch das Trikot des SC Heiligenstadt tragen.
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Schließlich war die prekäre Situation alles andere als vorhersehbar. Selbst in der Startphase der Serie deutete nicht viel darauf hin: Gegen die Spitzenteams hielt Neuhaus teilweise recht gut mit, trotzte zuhause dem ASV Aufseß und dem SV Seybothenreuth auf dessen Geläuf einen Zähler ab. Doch schon in den Duellen gegen die Mitkonkurrenten wurde deutlich, dass es schwer wird: Bei Eintracht Bayreuth verlor die Reichenberg-Elf mit 2:4, in Fichtelberg mit 0:2 und gegen den SC Emtmannsberg gewann man gerade so mit 1:0. Seit sieben Spielen warten die Neuhauser nun auf einen Zähler. "Und das wird schwer, die Serie zu stoppen" weiß Gruber, der sich in Galgenhumor flüchtet: "Jahrelang haben wir einen zusätzlichen Spieltag im Dezember gefordert" erinnert sich der umtriebige Funktionär zurück. Jahrelang stießen er und der SC auf taube Ohren. Und ausgerechnet in dieser Saison, in der es sein Club aufgrund der personellen Situation ganz und gar nicht gebrauchen kann, hängt Gruppenspielleiter Gerd Rieß tatsächlich noch einen zusätzlichen Spieltag im Dezember an. "So etwas kann dir eigentlich nur in unserer Situation passieren" so Gruber.

Eintracht baut auf seine Heimstärke und hamstert Punkte

Während die Neuhauser mit dem Pech hadern, kann man sich beim FC Eintracht Bayreuth grundsätzlich nicht beschweren. Entgegen der Gewohnheiten sammelten die Eintrachtler dabei in dieser Saison ihre Punkte hauptsächlich auswärts. In Neuhaus gewann man genauso wie in Emtmannsberg und überraschenderweise in Aufseß. Zuhause dagegen gelang mit dem 3:1-Sieg über den TSV Plankenfels bisher nur ein Sieg - die restlichen vier Partien auf der oberen Röth gingen allesamt verloren. Ein genauerer Blick lässt allerdings erahnen, dass nicht etwa die Heimstärke verloren ging, sondern einfach die Gegner übermächtig waren: Mit Warmensteinach, Schreez, Seybothenreuth und Nemmersdorf gastierten vier der fünf Topmannschaften in bei den orange-schwarzen Kickern. Basierend auf der Treffsicherheit des momentan allerdings verletzten Toptorjägers Michael Schreiner-Schellhorn (6 Tore) und von Routinier Michael Hünl (4 Treffer), der in dieser Saison noch nicht wie gewohnt trifft, sollte der Klassenerhalt für die Eintrachtler eigentlich kein Problem sein. Spielertrainer Udo Schießwohl, dessen Mannschaft auf noch neun ausstehende Heimspiele (bei nur fünf Auswärtspartien) wartet: "Für uns ist das am Sonntag ein ganz wichtiges Spiel." Auch in Hinblick auf die kommenden Aufgaben: Mit Laineck wartet das heißersehnte Stadtderby, mit dem SC Emtmannsberg ein weiterer schlagbarer Gegner. "Zwei Siege gegen die beiden wollen wir auf jeden Fall holen" so der Coach "allein schon um beruhigt ins neue Jahr gehen zu können." Verzichten muss Schießwohl - im "richtigen" Leben übrigens Arbeitskollege von Neuhaus' Christian Karl und damit stets über die Geschehnisse beim SC informiert - dabei auf Schreiner-Schelhorn und auf seinen dauerverletzten Spieler Stergios Niniatsoudis. "Die zwei tun mir schon weh" meint er "insbesondere mit Stergios habe ich fest geplant gehabt."

Wer am Sonntag die Nase vorne hat, das ist an gleicher Stelle zeitnah nachzulesen, wenn Andi Bär über die Geschehnisse auf der oberen Röth berichten wird.

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