Die Adler fliegen wieder: FC Weidhausen steht vor dem Aufstieg - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.05.2007 um 21:48 Uhr
Die Adler fliegen wieder: FC Weidhausen steht vor dem Aufstieg
Mehr als 25 Jahre prägte der FC Adler Weidhausen das überregionale Fußballgeschehen mit. Im Jahr 2003 fand der sukzessive Niedergang der Adler seinen negativen Höhepunkt, als die Gelb-Schwarzen in die Kreisliga absteigen mussten. Der freie Fall konnte erst in der Kreisklasse gestoppt werden. Nun fliegen die Adler wieder und stehen dicht vor dem ersten Aufstieg seit 13 Jahren.
Von Bernd Riemke
Damals, im Jahr 1994, feierte der 1919 gegründete Traditionsverein seinen größten Erfolg, als es gelang, neben ruhmreichen Nachbarn aus der Lichtenfelser Korbstadt als Vizemeister in die Landesliga/Nord aufzusteigen. Vier Jahre hielt sich Weidhausen in der Klasse, ehe es gemeinsam mit dem 1.FC Lichtenfels auch wieder in die Bezirksoberliga ging. Als im Februar 2000 der langjährige Vorstand, Förderer und Antreiber Eberhard Stengel aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen musste, schlitterte der Verein in eine Zeit der Führungslosigkeit und Desorientierung, die mit dem Abstieg in die Bezirksliga im selben Jahr begann und sich nach einer kurzen Phase der Konsolidierung bis zum Abstieg in die Kreisliga im Sommer 2003 fortsetzte.

Die Führungsetage riss das Ruder herum

Der FC Adler Weidhausen, der auf 25 Jahre höherklassigen Fußball zurückblicken konnte, war endgültig von der großen Fußballbühne verschwunden. Im Stadion an der Sportplatzstraße hießen die Gegner nicht mehr Kickers Würzburg, VfB Coburg, FC Kronach oder SpVgg Bayreuth, sondern inzwischen SpVgg Isling oder FV Mistelfeld. Zum Derby gastiert nicht mehr der 1.FC Lichtenfels, sondern der TSV Neuensorg. "Wir sind mit dieser Situation natürlich nicht zufrieden", gibt dann auch Fußball-Abteilungsleiter Bernd Faber die klare Stellungnahme ab, dass es für die Adler mittelfristig wieder in die Bezirksliga zurückgehen soll. Die ersten erfolgreichen Schritte sind in jedem Fall gemacht. Die altbewährte Führungsriege des Vereins hat sich wieder zusammengerauft, so dass den Adlern kein böiger Sturm mehr entgegenbläst. Im Gegenteil, die gute Jugendarbeit trägt erste Früchte, da der FC Weidhausen wenige Spiele vor Saisonende der Kreisklasse 2 Lichtenfels auf dem Platz an der Sonne und damit vor der Rückkehr in die Kreisliga steht. "Das ist unser großes Ziel und wir alle hoffen, dass es in dieser Spielzeit klappt", hält sich Faber mit zu großer Euphorie allerdings noch bedeckt.

Mit jungem Kader zurück in die Kreisliga

Aus der Kooperation mit dem TSV Sonnefeld gelang einigen jungen Spielern in den letzten Jahren der Sprung in die 1. Mannschaft. Sebastian Sabbarth oder auch Sebastian Schuhmann sind sogar zu Führungsspielern gereift. Letzterem liegt für die kommenden Saison gar ein Angebot des derzeitigen Landesligisten TSV Mönchröden vor, was die hervorragende Nachwuchsarbeit des FC Weidhausen nur noch mehr unterstreicht. Die aktuelle Mannschaft um die Leitfigur Jochen Jabs, die Korsettstangen Marcel Bock und Michael Knauer im Sturm sowie den erwähnten eigenen Nachwuchsspieler wird aber wohl auch in der kommenden Saison in der gleichen Besetzung bleiben. "Wir werden die Mannschaft nicht umkrempeln, sondern versuchen, uns sinnvoll zu verstärken, um uns nach Möglichkeit zunächst in der Kreisliga zu etablieren", stellt Faber seinem 16-18 Mann-Kader jetzt schon die Kreisligatauglichkeit aus. Verlassen können sich die Verantwortlichen weiterhin auf die ausgezeichnete Arbeit des erfahrenen Trainers Holger Kotschy, der ein Team formte, das vor allem in der Defensive äußerst schwer aus den Angeln zu heben ist.

Mittelfristig zurück in die Bezirksliga

Da zudem die Jugendarbeit auch für die nächsten Jahre einige Spieler hervorbringen wird, die ohne Zweifel in der 1. Mannschaft mithalten können, ist der Optimismus, der in Weidhausen wieder Einzug gehalten hat, durchaus berechtigt und die Adlerträger dürfen sich Hoffnungen machen, wieder an glorreichere Zeiten anzuknüpfen. "Noch einmal in der Landesliga zu spielen, ist reine Utopie", bleibt Faber auf dem Teppich, doch die Bezirksliga stellt das erklärte Ziel da und dann wäre auch der Bezirk Oberfranken wieder um einen Traditionsverein reicher, der aus der beinahe Versenkung den Weg zurück gefunden hat. Die Adler fliegen wieder und man darf gespannt sein, wo sie in den nächsten Jahren ihr Nest aufschlagen.

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