DAS Gemeinde-Derby im Oberland: Macht Bülent Yildirici den Unterschied? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.10.2010 um 00:00 Uhr
DAS Gemeinde-Derby im Oberland: Macht Bülent Yildirici den Unterschied?
Am kommenden Sonntag findet zum ersten Mal in der Kreisklasse das Derby zwischen dem TSV Geschwand und dem Aufsteiger SV Wolfsberg statt. anpfiff zerlegte beide Teams in ihre Einzelteile und analysierte das Duell. Hierbei spielt Bülent Yildirici eine tragende Rolle. In Wolfsberg fragte anpfiff nach, wie sie das Spiel angehen wollen…
Von Ben Schneider
Der Gastgeber

Der TSV Geschwand, trainiert von Dieter Bernhardt, steht derzeit auf dem siebten Tabellenplatz. Im letzten Spiel mussten sie eine unglückliche Last-Minute-Niederlage gegen TSV Brand hinnehmen.

Der Gast

Der SV Wolfsberg rutschte in den letzten Wochen auf die Abstiegsränge. Mit einem deutlichen 4:1 gegen den gebeutelten FC Eschenau konnten sie am vergangenen Wochenende aber die Abstiegszone wieder verlassen.

Der Defensiv-Vergleich:

Der SV Wolfsberg hatte in den letzten Wochen den sprichwörtlichen „toten Vogel einstecken“. Im Spiel gegen den SV Mittelehrenbach verloren sie zwei wichtige Stützen ihrer Elf. Trainer und Libero Andreas Kroher verletzte sich schwer und ist seitdem außer Gefecht gesetzt. Doch es kam noch heftiger für den Aufsteiger: Im selben Spiel verletzte sich Torwart Stephan Dresel an der Hand. Auch auf ihn können sie seitdem nicht zurückgreifen. Bisher 23 Gegentore in elf Spielen bedeuten 2,1 Gegentore pro Spiel. Für einen Aufsteiger ein durchaus passabler Wert.

Wolfsbergs Trainer Andreas Kroher ...
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... und sein Keeper Stephan Dresel

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Die Abwehrrecken des TSV Geschwand sind der Fluktuation seltener ausgesetzt. Stammtorwart Dominik Marstatt war lediglich in zwei Spielen abwesend. Genau wie der Konkurrent mussten sie das Leder in elf Spielen bereits 23 Mal aus den eigenen Maschen holen. Wie in den letzten Jahren scheint die Defensive höhere Tabellenwünsche zerplatzen zu lassen.

 

1:1 Gleichstand




Der Offensiv-Vergleich:


Florian Kirsch mit sieben Buden ist der treffsicherste Spieler der "Wölfe". Neben ihm treten jedoch keine weiteren Spieler kontinuirlich in Erscheinung. Mit lediglich 16 Toren stellt der SV Wolfsberg die zweitschlechteste Offensive. Nur der Mitaufsteiger aus Weißenohe hat bisher seltener jubeln dürfen.

16 Tore. Ein einzelner Spieler des TSV Geschwand hat bisher so oft eingelocht, wie die gesamte Wolfsberger Mannschaft: Bülent Yildirici. Er ist das Aushängeschild des TSV, die mit ihm den Top-Torjäger der gesamten Liga stellen. Im Schnitt erzielt Bülent Yildirici 1,5 Tore pro Spiel. Ein einzigartiger Wert.

Bülent Yildiric (re.) im Einsatz. Das runde Teil in der Luft beförderte er bereits 16 Mal in die gegnerischen Maschen.
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2:1 für den TSV Geschwand



Der Form-Vergleich:

Der SV Wolfsberg startete erfolgsversprechend in die Saison. Der momentane Überflieger und Mitaufsteiger SV Pretzfeld konnte klar mit 3:1 geschlagen werden. Auch der SV Hetzles kam mit 0:1 unter die Räder. Nach anschließenden sieben Niederlagen in Folge konnte nun der FC Eschenau mit 4:1 in die Schranken gewiesen werden. Kam dieser Sieg gerade rechtzeitig zum Derby? Trotz dem Dreier am letzten Wochenende zeigt die Kurve bergab.

Der TSV Geschwand gallopiert „einmal hüh und einmal hott“ durch die Hinrunde. Es konnten mit Dürrbrunn/Unterleinleiter und Egloffstein spielstarke Mannschaften geschlagen werden, dafür ließ man gegen Pretzfeld und Thuisbrunn wichtige Punkte liegen. Die Kurve verläuft im Zick-Zack von Woche zu Woche, zeigt jedoch leicht bergauf.

Endstand:


3:1 für den TSV Geschwand



anpfiff erkundigte sich beim Wolfsberger Kapitän Bernd Will über den SV:

Bernd Will
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Herr Will, Ihr Trainer Andreas Kroher ist seit Wochen verletzt. Um welche Verletzung handelt es sich?

Bernd Will: Andy Kroher hat einen Bruch des Schienbeinkopfes.

Wie kompensieren Sie seinen Ausfall? Wer übernimmt den Part des Liberos?
Bernd Will: Seinen Ausfall kompensieren wir wie gegen Eschenau und Weißenohe, wobei es gegen Eschenau besser geklappt hat, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Da wir auch in der Vorbereitung und letzte Saison schon ab und zu in der Abwehr mit einem anderen Libero gespielt haben, stellt das für uns kein Problem dar.

Ist bereits abzusehen, wann er wieder einsatzfähig ist?
Bernd Will: Seine Präsenz und seine Erfahrung auf dem Platz fehlen sehr. Wann er wieder spielen wird, ist eine gute Frage. Ich vermute, frühestens nach der Winterpause.

Ihr Torwart Stephan Dresel ist ebenfalls verletzt. Wird gegen den TSV Geschwand wieder Torwart-Trainer Andre Chlebowski den Kasten hüten?
Bernd Will: Unser Torwart Stephan Dresel hat letzte Woche schon trainiert, war sich jedoch noch nicht sicher genug. Es wird sich diese Woche herausstellen. Wenn nicht, steht wieder unser Ersatztorwart und Torwarttrainer Andre Chlebowski souverän im Tor.

Wie werden sie versuchen, Bülent Yildirici von Ihrem Tor fernzuhalten?
Bernd Will: Sicher ist Bülent Yildirici einer der gefährlichsten Offensivspieler der Klasse. Aber wir dürfen einfach keine Angst haben. Sie haben auch noch weitere, starke Spieler in der Offensive. Bülents Bruder und Jürgen Igl sind nur zwei weitere Namen. Es ist Derby und für uns zählen eh nur Punkte, da gelten keine Überlegungen, wie wir wen versuchen in den Begriff bekommen, es muss einfach so sein.

Wie lautet Ihr Ergebnis-Tipp?
Bernd Will: Da es das erste Derby gegen Geschwand seit sehr, sehr langer Zeit ist, ist der Ausgang sehr schwer vorherzusagen. Das wird ein sehr heißer Fight am Sonntag in Geschwand. Es ist Derby, da gelten bekanntlich eh fast immer andere Gesetze. Jeder kennt jeden seit Jahren. Die
Ortschaften liegen ja nur knapp fünf Kilometer auseinander. Aber meiner Meinung nach, wird es jedenfalls ein sehr knappes Ergebnis. Aber ich hab Vertrauen in meine Mannschaft, dass es sogar für uns reichen könnte - auch wenn wir nach dem Tabellenstand Außenseiter sind.

Fazit:

Auf dem Papier ist Geschwand der klare Favorit. Was die bisherige Performance der Geschwander auf jeden Fall aufzeigt: Torgarantie! Im Schnitt fielen in ihren Spielen 4,4 Tore! Die interessanteste Frage wird sein: Wird es der SV Wolfsberg schaffen, die „Tormaschine“ Bülent Yildirici aufzuhalten? Nur dann haben sie eine Chance.

anpfiff bedankt sich bei Bernd Will und wünscht allen Zuschauern ein spannendes Derby.

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