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Artikel veröffentlicht am 05.12.2024 um 06:00 Uhr

Alex Werner und sein Tor des Monats: „Nicht mein schönstes, aber gehört in die Top Ten“

Ein anpfiff.info-Torschütze des Monats, der in der untersten Liga, der B-Klasse, am Ball ist. Das kommt nicht alle Tage vor. Alex Werner vom FC Schney aus dem Landkreis Lichtenfels ist genau dieses Kunststück gelungen. anpfiff.info hat den 33-Jährigen zu seiner tollen Direktabnahme in der Partie gegen die (SG) TSV Ketschenbach 2/FC Haarbrücken 3 befragt.

Von Marco Heumann

Herr Werner, Glückwunsch zum Tor des Monats! Schildern Sie doch für unsere User einmal Ihren Treffer?
Alex Werner: Das Schildern geht relativ schnell. Ich wurde erst zwei Minuten vorher eingewechselt und stand beim Eckball relativ frei am 16er. Jetzt habe ich nur gehofft, dass mich mein Mitspieler sieht und was in solchen Klassen noch viel schwieriger ist, auch wirklich den Ball auf den Fuß spielt. Genau das ist passiert und ich konnte mich auf den Ball konzentrieren und hab ihn dann auch genauso getroffen wie ich das wollte.

Lang ist es her: Alexander Werner als Jungspund 2009.

anpfiff.info

War Ihnen denn gleich bewusst, dass das ein Kandidat für eine Torwahl sein könnte?
Alex Werner: Naja, es war definitiv ein schönes Tor. Aber in den unteren Ligen ist ja das Problem, dass es nur selten zum Videobeweis kommt. (grinst) Als ich nach dem Spiel erfahren habe, dass mein Tor wirklich gefilmt wurde, habe ich mir schon gedacht, das könnte man ja einmal einschicken.

Haben Sie sich denn überhaupt Chancen ausgerechnet? Schließlich ist der FC Schney ja nur in der B-Klasse zu Hause und ein echter – im besten Sinne des Wortes – Dorfverein, den über den Landkreis Lichtenfels hinaus wohl kaum einer im Blick hat.
Alex Werner: Ich finde, die Chancen haben wenig mit der Größe des Vereins zu tun, denn auch in unteren Ligen gibt es teilweise echt Leckerbissen des Fußballs, genauso wie es im Profibereich auch man ein Gestolper gibt.

Das Tor des Monats Oktober.

War es denn das schönste Tor Ihrer Karriere oder ist Ihnen schon einmal ein noch Schöneres gelungen?
Alex Werner: Viele unserer jungen Spieler waren erstaunt über den „Sonntagsschuss“. Aber viele meiner langjährigen Spielgenossen haben direkt erwidert, dass es solche Tore schon einige Male von mir anzuschauen gab. Somit ist es nicht das schönste, aber gehört mit in meine Top Ten.

Sie standen ja erst wenige Sekunden auf dem Platz, als Sie so herausragend geknipst haben. Sind Sie denn ein klassischer Joker, der gar keine Anlaufzeit benötigt, wenn er reinkommt?
Alex Werner: Als klassischer Joker würde ich mich nicht bezeichnen. Ich gehöre mit meinen 33 Jahren jedoch zu den älteren Semestern in der Mannschaft und helfe daher, wo ich gebraucht werde. Wenn ich jedoch einmal entgegen meiner Meinung ausgewechselt werde, lasse ich das manchmal auch meinen Trainer wissen, was nicht immer gut ist. (lacht)

Derbyzeikampf 2012: Die Szene zwischen dem Schneyer Alexander Werner (li.) und dem
Lichtenfelser DJKler Fabian Grübert (re.) erinnert ein bisschen an das Fußball-Ballett.

Dieter Koch/anpfiff.info

Sie sind ja ein echtes Schneyer Urgestein und waren auch schon Spielertrainer bei Ihrem FC. Was macht den Verein denn aus?
Alex Werner: Ich bin Schneyer durch und durch. Ich bin hier aufgewachsen, habe meine Fußballjugend zwar im Nachbarort verbracht, bin aber seit der B-Jugend wieder im eigenen Ort unterwegs. Was uns ausmacht, ist der Zusammenhalt und seit etlichen Jahren eine herausragende Vereinsführung um unseren ersten Vorsitzenden Hans-Peter Kreusel. Durch diese Vorstandschaft wurde das Sportheim komplett renoviert, ausgebaut und mittlerweile ist sogar eine LED-Flutlichtanlage auf dem Trainingsgelände installiert. Da macht es einfach Lust, unter Freunden und Bekannten zu kicken.

Und sportlich sieht es aktuell richtig gut aus. Zur Winterpause sind Sie ohne Niederlage Tabellenführer der B-Klasse 1. Geht es denn im Sommer endlich wieder hoch in die A-Klasse?
Alex Werner: Dazu gibt es nur eine Antwort und die lautet: Ja! Wenn es nach mir geht, schaffen wir das Ganze auch ohne Niederlage!

Und in der stehen Sie dann auch weiterhin auf dem Platz?
Alex Werner: Ob ich in der A-Klasse auch noch mitmache, steht in den Sternen. Jedoch habe ich mir für die nächsten Monate wirklich viel vorgenommen. Das heißt konditionell und physisch wirklich fit zu sein, um es dem Trainer noch schwerer zu machen, zu entscheiden einen alten Hasen oder einen jungen Hüpfer bringen zu müssen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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