Außerdem analysieren wir, wie groß der Heimvorteil durch die
Rolle der Fans als 12. Mann wirklich ausfällt.
Zehntausende von Fans stehen als 12. Mann hinter den Bundesligavereinen
Bei den Zuschauerzahlen der Bundesliga zeigt sich die Popularität des Fußballs bei den deutschen
Fans. Fast 80.000 Zuschauer sind bei jedem Heimspiel von Dortmund oder Bayern
vor Ort, während auch die Stadien der übrigen Vereine fast immer ausgelastet
sind. Laut Statista liegen fast
alle Bundesligavereine in der aktuellen Saison bei einer Auslastung von mehr
als 95 Prozent. Obwohl alle Spiele der ersten Liga über die Sender Sky oder
DAZN auch zu Hause verfügbar sind, möchten viele Fans immer noch den Fußball im
Stadion live erleben und die eigene Mannschaft unterstützen. Selbst der Wegfall
von Traditionsvereinen wie dem Hamburger SV oder Schalke 04 aus der 1.
Bundesliga hat die Zuschauerzahlen in den Stadien kaum beeinträchtigt.
Heimvorteil gilt laut Datenanalyse für jede Bundesligamannschaft
Eine Datenanalyse des Magazins Spiegel zeigt allerdings,
dass der Heimvorteil für Bundesligateams mit wachsender Zuschauerzahl nicht
unbedingt steigt. Bei der Auswertung von 2015 landete zum Beispiel VfL
Wolfsburg mit einem Heimvorteil von 62,5 Prozent in den Top-3, obwohl die Wölfe
sowohl bei den Zuschauerzahlen als auch bei der Auslastung des Stadions mit den
Top-Vereinen nicht mithalten können. Für Bayern München fiel der Heimvorteil
trotz praktisch immer ausverkaufter Allianz-Arena mit über 70.000 Zuschauern hingegen
bei 57,2 Prozent deutlich geringer aus.
Interessant ist der Gesamtvergleich der Liga, denn dort
schneiden bei der Datenanalyse alle Vereine zu Hause besser als auswärts ab.
Von den eigenen Fans als 12. Mann profitiert ohne Ausnahme jeder Klub. Der
Vorteil im heimischen Stadion mit den Fans im Rücken zu spielen, bleibt selbst
in kleineren Arenen bestehen. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb zum
Beispiel das Format im DFB-Pokal mit dem Heimrecht für Amateurmannschaften eingeführt
wurde.
Mehr Verbundenheit mit dem eigenen Verein durch Sportwetten?
Nicht nur der Besuch im Stadion steigert die Verbundenheit
mit dem Verein, sondern laut einer Umfrage von YouGov kann das Engagement auch
durch Sportwetten gesteigert werden. Gemäß der Umfrage von 2024 fühlen sich 16
Prozent aller Befragten durch Wett-Tipps auf Bundesliga, 2. Liga, Champions
League und Co. stärker mit dem Sport oder dem eigenen Verein verbunden. Der
Erfolg der eigenen Mannschaft ist emotional noch stärker mit dem Fandasein verknüpft.
Der Einstieg in die Welt der Sportwetten fällt besonders mit
Gratiswetten einfach. Mit dem Betanopromocode erhalten neue
Spieler bei dem Wettbüro eine 20 € Gratiswette und einen 80 € Einzahlungsbonus
geschenkt. Durch die deutsche Lizenz können Fußball-Fans bei dem Wettanbieter
sicher und legal Sportwetten auf den eigenen Verein oder andere Spiele
platzieren. Neben der Bundesliga sind auch viele Spiele aus anderen Ligen bei
dem Buchmacher vertreten.
Auch in unteren Ligen gibt es umfangreichen Fan-Support
Während die Zuschauerzahlen von Borussia Dortmund oder
Bayern München in unteren Ligen durch die kleineren Stadien unmöglich zu
erreichen sind, gibt es auch bei kleineren Vereinen noch umfangreiche Unterstützung
durch die Fans. In der aktuellen Saison 2024/2025 der Regionalliga Bayern fand zum Beispiel das Duell SpVgg Bayreuth gegen SpVgg Hankofen vor
6.500 Zuschauern statt. Die Zuschauer in Deutschland sind also nicht nur auf
Event-Fußball und Superstars ausgelegt, sondern auch die Unterstützung der
heimischen Vereine als 12. Mann ist für viele Fans wichtig.
Bezirksligen locken immer noch Hunderte von Zuschauern an
Blickt man in den deutschen Fußballligen noch ein Stück
tiefer, bleibt die Unterstützung der Fans als 12. Mann ebenfalls bei vielen unterklassigen
Vereine bestehen. So wurden bei dem unterfränkischen Derby zwischen dem TSV
Unterpleichfeld und TG Höchberg zuletzt 1.500 Zuschauer gezählt. Mit einem
Durchschnitt von knapp 150 Zuschauern in der Bezirksliga
Unterfranken West besteht weiterhin ein reges Interesse am lokalen Fußball.
Vergleicht man die Statistiken mit den Zuschauerzahlen vor 10 Jahren, ist auch
kein Sinken der Gesamtzuschauerzahlen seit der Corona-Pandemie erkennbar.
Weiterhin ist die Unterstützung der eigenen Mannschaft als 12. Mann vielen
heimischen Fußball-Fans wichtig.
Wird die Rolle der Fans im kommerzialisierten Fußball reduziert?
Eine Sorge von vielen Vereinen ist die Kommerzialisierung
des Fußballs, sodass Termine immer häufiger unter der Woche angesetzt werden. So
gibt es an den neu angesetzten Montagsspielen der Regionalliga Bayern laute
Kritik. Während die Terminansetzungen am Montag in der 1. und 2. Liga
abgeschafft wurden, müssen die Vereine in der Regionalliga nun mit den Begegnungen
unter der Woche kämpfen. Die Kritik ergibt sich unter anderem durch die
Auswärtsfahrten als auch für die Helfer, die für die Ausrichtung eines Spieltags
im eigenen Stadion nötig sind. Beides ist unter der Woche schwer zu stemmen,
wenn man am gleichen Tag arbeiten bzw. am nächsten Tag wieder arbeiten muss.
Aber auch die Zuschauerzahlen im heimischen Stadion könnten unter der Woche
deutlich geringer ausfallen. Die Montagsspiele sollen die Vermarktung der
Regionalliga verbessern, könnten aber auf Dauer die Rolle der Fans als 12. Mann
erheblich schwächen. Hier wird sich wohl erst in einigen Jahren zeigen, ob das
Experiment des Bayerischen Fußball-Verbandes mit den Spielansetzungen am Montag
erfolgreich war.
Kommentar abgeben
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.
Leser-Kommentare