Stimmung in den Stadien: Rolle der Fans in Deutschland als 12. Mann - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.11.2024 um 18:00 Uhr
Stimmung in den Stadien: Rolle der Fans in Deutschland als 12. Mann
ANZEIGE Im Vergleich mit anderen europäischen Nationen gehört Deutschland zu den Ländern mit der stärksten Fußballkultur und die Fans im Stadion gelten generell als 12. Mann. Von diesem Vorteil profitieren im heimischen Stadion sowohl Bundesliga-Vereine als auch Klubs aus unteren Ligen. Wie stark die deutschen Stadien in den einzelnen Ligen ausgelastet sind, schauen wir uns hier genauer an.
Von Manni Meisenkaiser
anpfiff.info
Außerdem analysieren wir, wie groß der Heimvorteil durch die Rolle der Fans als 12. Mann wirklich ausfällt.

Zehntausende von Fans stehen als 12. Mann hinter den Bundesligavereinen

Bei den Zuschauerzahlen der Bundesliga zeigt sich die Popularität des Fußballs bei den deutschen Fans. Fast 80.000 Zuschauer sind bei jedem Heimspiel von Dortmund oder Bayern vor Ort, während auch die Stadien der übrigen Vereine fast immer ausgelastet sind. Laut Statista liegen fast alle Bundesligavereine in der aktuellen Saison bei einer Auslastung von mehr als 95 Prozent. Obwohl alle Spiele der ersten Liga über die Sender Sky oder DAZN auch zu Hause verfügbar sind, möchten viele Fans immer noch den Fußball im Stadion live erleben und die eigene Mannschaft unterstützen. Selbst der Wegfall von Traditionsvereinen wie dem Hamburger SV oder Schalke 04 aus der 1. Bundesliga hat die Zuschauerzahlen in den Stadien kaum beeinträchtigt.

Heimvorteil gilt laut Datenanalyse für jede Bundesligamannschaft

Eine Datenanalyse des Magazins Spiegel zeigt allerdings, dass der Heimvorteil für Bundesligateams mit wachsender Zuschauerzahl nicht unbedingt steigt. Bei der Auswertung von 2015 landete zum Beispiel VfL Wolfsburg mit einem Heimvorteil von 62,5 Prozent in den Top-3, obwohl die Wölfe sowohl bei den Zuschauerzahlen als auch bei der Auslastung des Stadions mit den Top-Vereinen nicht mithalten können. Für Bayern München fiel der Heimvorteil trotz praktisch immer ausverkaufter Allianz-Arena mit über 70.000 Zuschauern hingegen bei 57,2 Prozent deutlich geringer aus.
Interessant ist der Gesamtvergleich der Liga, denn dort schneiden bei der Datenanalyse alle Vereine zu Hause besser als auswärts ab. Von den eigenen Fans als 12. Mann profitiert ohne Ausnahme jeder Klub. Der Vorteil im heimischen Stadion mit den Fans im Rücken zu spielen, bleibt selbst in kleineren Arenen bestehen. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb zum Beispiel das Format im DFB-Pokal mit dem Heimrecht für Amateurmannschaften eingeführt wurde.

Mehr Verbundenheit mit dem eigenen Verein durch Sportwetten?

Nicht nur der Besuch im Stadion steigert die Verbundenheit mit dem Verein, sondern laut einer Umfrage von YouGov kann das Engagement auch durch Sportwetten gesteigert werden. Gemäß der Umfrage von 2024 fühlen sich 16 Prozent aller Befragten durch Wett-Tipps auf Bundesliga, 2. Liga, Champions League und Co. stärker mit dem Sport oder dem eigenen Verein verbunden. Der Erfolg der eigenen Mannschaft ist emotional noch stärker mit dem Fandasein verknüpft.

Der Einstieg in die Welt der Sportwetten fällt besonders mit Gratiswetten einfach. Mit dem Betanopromocode erhalten neue Spieler bei dem Wettbüro eine 20 € Gratiswette und einen 80 € Einzahlungsbonus geschenkt. Durch die deutsche Lizenz können Fußball-Fans bei dem Wettanbieter sicher und legal Sportwetten auf den eigenen Verein oder andere Spiele platzieren. Neben der Bundesliga sind auch viele Spiele aus anderen Ligen bei dem Buchmacher vertreten.

Auch in unteren Ligen gibt es umfangreichen Fan-Support

Während die Zuschauerzahlen von Borussia Dortmund oder Bayern München in unteren Ligen durch die kleineren Stadien unmöglich zu erreichen sind, gibt es auch bei kleineren Vereinen noch umfangreiche Unterstützung durch die Fans. In der aktuellen Saison 2024/2025 der Regionalliga Bayern fand zum Beispiel das Duell SpVgg Bayreuth gegen SpVgg Hankofen vor 6.500 Zuschauern statt. Die Zuschauer in Deutschland sind also nicht nur auf Event-Fußball und Superstars ausgelegt, sondern auch die Unterstützung der heimischen Vereine als 12. Mann ist für viele Fans wichtig.

Bezirksligen locken immer noch Hunderte von Zuschauern an

Blickt man in den deutschen Fußballligen noch ein Stück tiefer, bleibt die Unterstützung der Fans als 12. Mann ebenfalls bei vielen unterklassigen Vereine bestehen. So wurden bei dem unterfränkischen Derby zwischen dem TSV Unterpleichfeld und TG Höchberg zuletzt 1.500 Zuschauer gezählt. Mit einem Durchschnitt von knapp 150 Zuschauern in der Bezirksliga Unterfranken West besteht weiterhin ein reges Interesse am lokalen Fußball. Vergleicht man die Statistiken mit den Zuschauerzahlen vor 10 Jahren, ist auch kein Sinken der Gesamtzuschauerzahlen seit der Corona-Pandemie erkennbar. Weiterhin ist die Unterstützung der eigenen Mannschaft als 12. Mann vielen heimischen Fußball-Fans wichtig.

Wird die Rolle der Fans im kommerzialisierten Fußball reduziert?

Eine Sorge von vielen Vereinen ist die Kommerzialisierung des Fußballs, sodass Termine immer häufiger unter der Woche angesetzt werden. So gibt es an den neu angesetzten Montagsspielen der Regionalliga Bayern laute Kritik. Während die Terminansetzungen am Montag in der 1. und 2. Liga abgeschafft wurden, müssen die Vereine in der Regionalliga nun mit den Begegnungen unter der Woche kämpfen. Die Kritik ergibt sich unter anderem durch die Auswärtsfahrten als auch für die Helfer, die für die Ausrichtung eines Spieltags im eigenen Stadion nötig sind. Beides ist unter der Woche schwer zu stemmen, wenn man am gleichen Tag arbeiten bzw. am nächsten Tag wieder arbeiten muss. Aber auch die Zuschauerzahlen im heimischen Stadion könnten unter der Woche deutlich geringer ausfallen. Die Montagsspiele sollen die Vermarktung der Regionalliga verbessern, könnten aber auf Dauer die Rolle der Fans als 12. Mann erheblich schwächen. Hier wird sich wohl erst in einigen Jahren zeigen, ob das Experiment des Bayerischen Fußball-Verbandes mit den Spielansetzungen am Montag erfolgreich war.

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