Bezirksliga: SpVgg Bayreuth 2-SpVgg Bayern Hof 2: Wer gewinnt das "kleine" Derby - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.10.2010 um 00:00 Uhr
Bezirksliga: SpVgg Bayreuth 2-SpVgg Bayern Hof 2: Wer gewinnt das "kleine" Derby
Am letzten Wochenende kreuzten in der U19-Landesliga die SpVgg Bayreuth und die SpVgg Bayern Hof die Klingen. Am Samstag empfangen die Altstädter in der Bayernliga die Hofer. Und am Sonntag gastiert die Fohlenelf der SpVgg Bayern Hof bei den "kleinen" Altstädtern. anpfiff-Topspielreporter Andi Bär ist dabei, wenn Schiedsrichter Sebastian Demel am Sonntag um 15 Uhr die Partie auf dem Kunstrasenplatz neben dem Hans Walter Wild-Stadion den ersten Pfiff ertönen lässt.
Von Andi Bär
Das, was die "kleinen" Hofer Bayern derzeit durchmachen, hat die SpVgg Bayreuth schon vor zwei Jahren erlebt und erfolgreich gemeistert. Damals überlegten die Verantwortlichen aufgrund der angespannten Personalsituation sowohl in der Bezirksligamannschaft als auch in der Bayernligatruppe, ob die zweite Mannschaft nicht vor Saisonbeginn abgemeldet werden soll. Erst im letzten Augenblick entschlossen sie sich, doch mit einer Rumpfelf an den Start zu gehen. Unter dem damals verantwortlichen Trainer Toni Zapf absolvierte die Mannschaft letztlich sogar eine recht anständige Saison, schaffte den Klassenerhalt und damit die Rückkehr in einigermaßen geregelte Bahnen. Dieser Kraftakt kostete freilich im Verein gehörig Substanz. Regelmäßig mussten die damals noch in der BOL kickenden A-Jugendlichen in der Reserve aushelfen und gingen am Ende der Saison auf dem Zahnfleisch.

Abmeldung gerade noch verhindert

Vor dieser Saison stand es lange Zeit nicht fest, ob die zweite Mannschaft der Hofer Bayern an den Start gehen kann. Wie vor zwei Jahren in Bayreuth waren es auch in Hof wenige treibende Kräfte die vehement den Fortbestand der zweiten Mannschaft einforderten um die erfolgreiche Jugendarbeit nicht zu gefährden. Dass das Ziel daher nur der Klassenerhalt sein kann, war den Machern von Beginn an klar. Und bisher rangieren die Hofer Fohlen zwar noch auf einem Abstiegsplatz - das von vielen prophezeihte Kanonenfutter in der Liga ist man allerdings bei weitem nicht. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei Keeper Frantisek Malers. Der talentierte Nachwuchsmann zwischen den Pfosten kickte mittlerweile sechsmal mit, in diesen Partien holten die Hofer zehn ihrer 14 Punkte und wiesen dabei sogar Tabellenführer SpVgg Oberkotzau im heimischen Stadion an der Ossecker Straße mit 2:1 in die Schranken.Zuletzt gelang es den gelb-schwarzen auch ihre Auswärtsmisere zu beenden. Nach 5:24 Toren und fünf Niederlagen gelang dank Toren von Kapitän Jannis Christopolous und der am Sonntag rotgesperrten Bayernligaleihgabe Waldemar Schneider ein 2:0-Sieg im Derby beim FC Türk Hof.

Heimstarke Bayreuther

Durim Ftac: Fünfmal traf er bereits ins Schwarze. Und ist damit zusammen mit Timi Nicolaus interer Bayreuther Torschützenkönig.
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Ob die Hofer ausgerechnet bei den heimstarken Bayreuthern nachlegen können? Die Altstädter Fohlenelf gewann von ihren sechs Heimspielen immerhin deren vier, verlor nur gegen Mistelgau (2:3) und teilte sich zuletzt gegen den defensivstarken TSV Stadtsteinach die Punkte (1:1). Die große Stärke der Altstädter ist im Offensivbereich zu suchen: 36mal trafen die Wagnerstädter bereits ins Schwarze, blieben bei der 0:4-Niederlage in Kasendorf am Wochenende erstmals ohne eigenen Torerfolg. Das kuriose dabei: In der Torschützenliste vermisst man die Altstädter Kicker an vorderster Front komplett. Während Kasendorf (Krauß 13, Pistor 8), Selb-Plößberg (Aydinli 11, Miklisch 6), Wiesau (Bartl und Fichtner je 10) und Oberkotzau (Mölter und Lang je 9) zumeist zwei Akteure ganz weit oben aufweisen, haben Durim Ftac und Timothy Nicolaus als Toptorjäger gerade einmal fünf Einschüsse zu verzeichnen! Die mannschaftliche Geschlossenheit zeigt sich da recht deutlich: Insgesamt 16 (!) verschiedene Torschützen haben die 36 Treffer markiert.

Höhere Weihen nicht die Wunschvorstellung

Auch wenn Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Gruber vor Saisonbeginn den Aufstieg in die Bezirksoberliga öffentlich als Ziel ausgegeben hat - so vermessen ist man im Mannschaftsumfeld nicht. "Wir wollen junge Leute gut ausbilden" meint Trainer Jürgen Dörfler, der das Trainerzepter vom mittlerweile in der U19-Landesliga federführend tätigen Claudio Eismann übernommen hat. Das ist bisher recht gut gelungen: Mit Sebastian Lattermann und dem derzeit verletzten Patrick Gubitz sind zwei Leute fest im erweiterten Kader der ersten Mannschaft dabei, zuletzt durfte Timothy Nicolaus erste Bayernligaminuten sammeln und die beiden Defensivleute Patrick Schmidt und Marco Pütterich scheinen auf einem sehr guten Weg und könnten schon bald ernsthafte Alternativen in der Bayernligamannschaft werden. Das sind dann erste Belohnungen für die Mühen vor zwei Jahren, als man die Bezirksligamannschaft unbedingt im Spielbetrieb halten wollte. Damals ging alles noch recht turbulent zu. Heute ist man wieder soweit, dass man eine eigenständige Reservemannschaft hat, die sich weder aus der A-Jugend bedienen muss noch auf Abstellungen aus der ersten Mannschaft angewiesen ist.

"Elf Freunde müsst ihr sein"

Maximilian Schawilye - für jedes Spiel fährt er über 200 Kilometer aus Ingolstadt nach Hof.
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Ganz soweit ist man in Hof nachvollziehbarerweise noch nicht. Immer wieder kickt der ein oder andere aus der ersten Mannschaft mit um das Niveau zu stärken. Wobei Trainer-Youngster Björn Schulz, mit 20 Jahren übrigens jüngster bayerischer B-Lizenzinhaber, eine gute Basis geschaffen hat. Bis zuletzt war nicht klar, ob der aus der Jugend des FC Ingolstadt hervorgegange Spielertrainer bleiben würde. Sein Vorgänger Roland Guthke wollte ihn mit nach Trogen lotsen, wo er auch schon zugesagt hatte. Als das Spielertrainerangebot kam, sagte er doch bei seinem alten Verein zu, zu dem er vor der letzten Saison aus Pipinsried kam. "Es war schon nicht einfach" blickt er zurück. Mit dem in Freiburg studierenden und beim SC Freiburg 2 mittrainierenden Defensivmann Dural Tsoungui, den er aus gemeinsamen Plauener Zeiten kennt und Maximilian Schawilye, mit dem er in Ingolstadt zusammenkickte, holte er noch zwei Rohdiamanten nach Hof. Dazu war der ehemalige Altstädter Daniel Hagen schon da, der am Sonntag nach überstandener Verletzung wieder aktiv sein wird. "Darauf lässt sich aufbauen" meint Schulz, der "nebenbei" als Stützpunkttrainer in Hof tätig ist. Einen bitteren Ausfall muss der Trainerjungspund allerdings verkraften. Kapitän Jannis Christopolous fällt mit einem Wadenbeinbruch mehrere Wochen aus. "Das tut natürlich weh" so Schulz.

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