Würzburg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 18.11.2024 um 13:55 Uhr

Abendspiel des Spieltags: Thüngersheim kontert dreifachen Mehrlich

SPIELTAG AKTUELL Ein rassiges Verfolgerduell der Kreisliga 2 erlebten die Zuschauer am Freitagabend auf dem Thüngersheimer Kunstrasenplatz. Dreimal glichen die Frammersbacher - oder besser gesagt Spielertrainer André Mehrlich - einen Rückstand aus. Jonas Weckessers Traumtor brachte die Heimelf endgültig dann auf die Siegerstraße und schickte die TuS-Reserve ins tabellarische Niemandsland.

Von Alexander Rausch

Die Konstellation versprach Spannung. Der FV Thüngersheim, im Vorjahr Meister der Kreisklasse 4, hatte bereits 33 Punkte auf dem Konto und damit nur vier weniger als der Dritte aus Neuhütten und Wiesthal. Die Frammersbacher, amtierender Titelträger der Kreisklasse 3, holte aus den ersten 18 Spielen starke 30 Zähler. Ein klassisches Verfolgerduell also auf dem eher kleinen Kunstrasenplatz in Thüngersheim.

Vier Treffer binnen acht Minuten

Dementsprechend rassig ging es von Beginn an zur Sache, wobei die Gastgeber klare Vorteile in den direkten Duellen hatten und präsenter wirkten. Früh vergaben Jonas Weckesser und Adrian Graf erste gute Möglichkeiten, ehe Jonas Weckesser nach 21 Minuten zur Führung traf, als Dominik Elbert unfreiwillig querlegte. Doch André Mehrlich hatte prompt die Antwort und ließ Marcel Weid im Eins-gegen-Eins keine Chance (25.).

Doch die Freude währte nicht lange. Nach Jonas Weckessers Flanke brachte Nico Franz Kevin Mehler ins Spiel, der aus drei Metern abstaubte (27.). Defensiv agierten die Gäste denkbar unglücklich, hatten aber einen sehr gut aufgelegten André Mehrlich, der nach Baur-Einwurf das Leder am Fünfer mit dem Rücken zum Tor annahm, zweimal jonglierte und verwertete (28.). Ein technisch hochwertiges Traumtor!

Was für ein Tor von André Mehrlich zum 2:2.

André Mehrlich gleicht dreimal aus

Kurz vor dem Seitenwechsel fand Jonas Weckesser Schnittstellenpass Louis Steinmetz. Der setzte das Leder frei vor Alexander Touati an die Latte, aber Lasse Denk staubte ab (39.). Was für eine fulminante erste Halbzeit. Zumindest aus neutraler Sicht. Denn André Mehrlich fand deutliche Worte zur Defensivleistung seiner Mannschaft: „Wir haben sehr nachlässig verteidigt. Deshalb bekommen wir solche Tore. Die ersten drei waren Geschenke. Das habe ich mit Nachdruck gesagt.“

Wieder der Spielertrainer, nach Foul Jonas Weckessers im Strafraum, glich zum dritten Mal aus. Diesmal souverän vom Elfmeterpunkt (57.). „Wir haben offensiv Akzente gesetzt. Aber es bringt uns nichts, wenn wir dreimal zurückkommen, wenn wir die nötige Galligkeit in den Zweikämpfen vermissen lassen und dann wieder ein Geschenk verteilen“, ärgerte sich der TuS-Spielertrainer. Was er meinte, war, dass die Seinen Jonas Weckesser nach einem langen Ball gewähren ließen. Der nutzte das traumhaft und setzte das Leder aus 25 Metern in den rechten Knick (68.). Das nächste Traumtor!

Jonas Weckesser packt das Traumtor zum 4:3 aus!

Berthold Göbels ungläubiger Blick auf das Spiel und die Zahlen aus 2024

Damit hatten die Grün-Weißen den Frammersbacher endgültig den Zahn gezogen. Nach Steinmetz-Steckpass und Nutsch-Pfostenschuss setzte Lasse Denk dann noch den Schlusspunkt zum 5:3 (78.). „Ich bin begeistert von meiner Mannschaft. Der Sieg war verdient. Sie hatten sehr gute Anlagen, aber wir haben uns dagegengestemmt“, jubelte FVT-Coach Berthold Göbel. Das sei Fußball gewesen, wie man ihn liebe. Frammersbach hätte dreimal ausgeglichen und Jonas dann das Ding in den Winkel gejagt.

Damit haben die Thüngersheimer im Spieljahr 2024 kein Spiel zu Hause verloren und schnuppern in der Kreisliga sogar am Aufstiegsrelegationsplatz. Satte 36 Punkte haben sie zur Winterpause bereits auf dem Konto. „Das ist Wahnsinn. 35 Zähler haben wir für den Klassenerhalt gebraucht. Den haben wir jetzt sicher“, schüttelte der Übungsleiter ungläubig, aber glücklich den Kopf. Die Frammersbacher rutschen hingegen ins tabellarische Niemandsland. Das hätten die TuS-Kicker gerne vermieden, weil es sportlich bescheiden sei, haderte André Mehrlich mit der Konsequenz der Niederlage.