Scheßlitz – Merkendorf: Vorzeichen getauscht - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.10.2010 um 00:01 Uhr
Scheßlitz – Merkendorf: Vorzeichen getauscht
Im Regelfall galt der TSV Scheßlitz in den letzten Jahren als Favorit, wenn das Derby gegen den SV Merkendorf anstand. Doch nach turbulentem Saisonauftakt inklusive Trainerwechsel in „Schäätz“ haben die Kontrahenten diesmal die Vorzeichen getauscht. Denn während der TSV ums nackte Überleben kämpft, dürfen sich die Gäste durchaus Hoffnungen auf den Aufstieg machen, auch wenn Trainer Josef Geyer im Gespräch mit anpfiff bremst.
Von Benni Hofmann
Obenauf: Josef Geyer.
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„Man weiß doch, wie das in Derbies ist. Der Tabellenplatz spielt da nur eine Nebenrolle, denn diese Spiele haben ihren eigenen Charakter.“ So recht annehmen mag Josef Geyer die Favoritenrolle nicht, auch wenn seine Schützlinge die vergangenen vier Partien für sich entscheiden konnten und mittlerweile seit sieben Spielen ungeschlagen sind. Zwar steht der Gastgeber im Keller, doch das sei den Ausführungen des 42-Jährigen zufolge kein Grund, den Gegner am Sonntag zu unterschätzen: „Sie haben in Heiligenstadt zur Pause 3:1 geführt und am Wochenende Kleukheim geschlagen. Das sind zwei harte Brocken und sagt einiges über die Leistungsstärke von Scheßlitz aus.“

Überraschungsmomente durch Wechselspiel im Mittelfeld

Nichtsdestotrotz ist er überzeugt von den Qualitäten seiner Mannschaft, vor allem Frank Schneider überrascht mit neun Treffern als Vollstrecker, obwohl er eigentlich im defensiven Mittelfeld postiert ist: „Er und Marco Rießland wechseln sich hinter den Spitzen ab. Sie machen das sehr gut und das gibt unserem Spiel die nötige Flexibilität und gewisse Überraschungsmomente.“ Doch Rießland, der offensive Part der Merkendorfer Schaltzentrale, droht ausgerechnet im Derby zu fehlen: „Ihn plagen Knieprobleme. Hinter ihm steht genauso wie bei Axel Herrmann ein Fragezeichen.“ Definitiv fehlen wird Verteidiger Celal Basaran, der schon seit längerem verletzt ist. „Das sind drei Stammspieler, die möglicherweise nicht auflaufen können. Ich will nicht jammern, denn diese Probleme haben viele Vereine. Doch für uns ist das schon eine gewisse Hypothek.“

„Mussten die Startelf ständig umbauen“

Im Abstiegskampf: Wolfgang Hoh.
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Gegenpart Wolfgang Hoh wird von der personellen Schwächung des Kontrahenten nicht ungern hören, zumal sein TSV Scheßlitz nach erschreckend schwachem Saisonstart auf jeden Zähler angewiesen ist: „Es hat in der Mannschaft nicht gestimmt,“ erklärt Hoh, der bereits vor der Saison fünf Jahre die Geschicke beim TSV gelenkt und vor wenigen Wochen für den entlassenen Ralf Drozd das Ruder interimsmäßig übernommen hat. „An Ralf Drozd hat das in meinen Augen nicht gelegen, doch wir mussten das Team erst mal wieder zu einer Einheit formen.“ Das scheint Schritt für Schritt zu klappen, am Wochenende gab es den zweiten Saisonsieg gegen den TSV Kleukheim. Verletzungen und Sperren und demzufolge die Tatsache, „dass wir ständig die Startelf umbauen mussten,“ hätten ihr Übriges zum Negativtrend beigetragen.

Mittelfeld für Hoh das Prunkstück der Gäste

Er sieht sein Team klar in der Außenseiterrolle: „In den Vorjahren war es eher anders herum. Doch nun stehen wir unten und Merkendorf oben. Wir müssen als Mannschaft über den Kampf kommen und ich hoffe, dass wir einen Zähler in Scheßlitz behalten können.“ Vor allem das spielstarke Mittelfeld der Gäste beeindruckt ihn: „Sie haben sich mit Frank Schneider gut verstärkt. Aus der Zentrale kann fast jeder ein Spiel entscheiden. Egal, ob das ein Mühlfriedel oder ein Rießland ist.“ Auf jene Flexibilität wird Hoh seine Mannen am Wochenende einstellen müssen.

anpfiff wird am Sonntag ab 15 Uhr in Wort und Bild vom Sportgelände des TSV Scheßlitz berichten und wünscht ein faires und spannendes Derby.

Auf ihn wird die Scheßlitzer Defensive am Sonntag achten müssen: Frank Schneider (li., hier im Duell mit Tansel Cevher vom SC Lichteneiche) ist aktuell bester Torschütze beim SV Merkendorf.
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