Rivalen für die Ewigkeit: Die lange Geschichte des Frankenderbys! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.11.2024 um 15:00 Uhr
Rivalen für die Ewigkeit: Die lange Geschichte des Frankenderbys!
Unabhängig vom Wettbewerb, der Kulisse oder der Form: Jedes Frankenderby ist ein Highlight, das den Adrenalinspiegel von Millionen fränkischer Fans regelmäßig in die Höhe treibt. Das Duell der Erzrivalen 1. FC Nürnberg und SpVgg Greuther Fürth geht weit über ein einfaches Fußballspiel hinaus. Tatsächlich handelt es sich hier um ein wahres kulturelles Ereignis, mit dem sich kein anderes deutsches Derby messen kann.
Von Manni Meisenkaiser
Pixabay
Die Ursprünge der Rivalität

Mit insgesamt 273 bisherigen Begegnungen – davon 206 mit Pflichtspiel-Status – ist das Frankenderby nicht nur eines der ältesten, sondern auch das am häufigsten ausgetragene Fußballderby Deutschlands. Der Grundstein für die jahrzehntelange Rivalität wurde bereits im Jahr 1902 gelegt – und zwar mit einem 15:0-Kantersieg des 1. FC Nürnberg in einem Freundschaftsspiel. Doch da die SpVgg Greuther Fürth damals auch Sportler anderer Vereine umfasste, gehen die ersten Duelle der Erzrivalen nicht in die offizielle Derby-Statistik ein. Als Geburtsstunde des Frankenderbys gilt daher das Spiel vom 7. Februar 1904, als die Nürnberger einmal mehr mit 4:1 erfolgreicher waren.

Franken als Hochburg des deutschen Fußballs

Es dauerte nicht lange, bis sich das Frankenderby zu einem echten Klassiker des deutschen Fußballs entwickelte. Und das ist auch kein Wunder, da die ersten beiden Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts als die erfolgreichste Zeit in den Vereinsgeschichten beider Clubs gelten. Die Dominanz der beiden Rivalen spiegelt sich vor allem in der Tatsache wider, dass die deutsche Nationalmannschaft in einem Spiel gegen die Niederlande in 1924 ausschließlich aus Spielern dieser Teams bestand. Die Rivalität war jedoch zu keinem Zeitpunkt vergessen, sodass die Nationalspieler die Zugfahrt zum Spiel in komplett getrennten Abteilungen verbracht haben.  

An Titeln mangelte es damals in keinem der Fälle. Nach ein paar Niederlagen in den ersten Derby-Jahren schaffte Fürth, sportlich an Nürnberg vorbeizuziehen und sich in 1914 den ersten deutschen Meistertitel zu sichern. Sechs Jahre später ging auch Nürnberg erstmals diesen Weg – und zwar mit einem 2:0-Derbysieg im Endspiel in Frankfurt. Es folgten äußerst erfolgreiche 20er Jahre, in denen die beiden Erzrivalen 7 der 10 Meistertitel nach Franken holen konnten (Nürnberg 5; Fürth 2), was diese Region zur Hochburg des deutschen Fußballs verwandelte.

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Offener Schlagabtausch in den letzten Jahrzehnten


Während Nürnberg auch in der Nachkriegszeit einige große Erfolge feierte und erneut deutscher Meister wurde, ging es für Fürth immer wieder hoch und runter zwischen den Spielklassen. Solch eine Entwicklung hat jedoch die Rivalität nur verstärkt, sodass sich die Vereine schon seit Jahrzehnten einen offenen Schlagabtausch liefern. Dies bezieht sich insbesondere auf die jüngere Vergangenheit. In den 10 letzten Frankenderbys gab es nämlich 5 Siege von Greuther Fürth, 2 Triumphe der Nürnberger sowie 3 Unentschieden. Zuletzt hatte der Club viel mehr Grund zur Freude – da man Ende Oktober einen haushohen 4:0-Derbysieg feierte.

Macht man einen Test und Vergleich aller neuen Wettanbieter 2024 stellt man fest, dass dieser Triumph eine Art Wendepunkt bezüglich der Aufstiegshoffnungen der Nürnberger sein könnte. Direkt danach feierte das Team von Miroslav Klose nämlich einen echten 8:3-Kantersieg gegen Regensburg (dritter Sieg in Folge), sodass man in Nürnberg – trotz des schwachen Saisonstarts – weiterhin reale Chancen auf einen Aufstiegsplatz hat. Diesbezüglich kann man in Fürth nicht gerade optimistisch sein, da man seit dem Saisonstart mit Formproblemen kämpft und sich zu diesem Zeitpunkt eher Sorgen um den Klassenerhalt machen muss.

Nur drei Fußballer wechselten direkt zum Erzrivalen

In der langen Geschichte des Frankenderbys gab es bloß drei Spieler, die direkt von einem zum anderen Erzrivalen wechselten. Dieses Eis wurde von Leonhard „Loni“ Seiderer gebrochen, der in 1917 aus Nürnberg nach Fürth kam. Der Wechsel von Hans Sutor nach Nürnberg war vielmehr eine Sache des Schicksals, da er in 1920 eine Nürnbergerin heiratete und deswegen dazu gezwungen war, Greuther Fürth zu verlassen. Der bislang letzte Spieler, der diesen Weg ging, war Juri Judt zum Beginn der Saison 2008/2009. Die geringe Anzahl der direkten Transfers ist zweifellos einer der besten Beweise für die feurige Rivalität zwischen den beiden Traditionsvereinen, die definitiv noch lange andauern wird.

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