FC Strullendorf II - SC Melkendorf: Abwehrbollwerk gegen Abteilung Attacke - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.10.2010 um 11:30 Uhr
FC Strullendorf II - SC Melkendorf: Abwehrbollwerk gegen Abteilung Attacke
Zwei Mannschaften, zwei Spielweisen, ein Saisonziel: Der Aufstieg. Doch während der Underdog aus Strullendorf seine Stärken in der Defensive hat, setzt der Favorit aus Melkendorf auf Angriff aus allen Rohren. Um so interessanter dürfte es werden, wenn die beiden unterschiedlichen Spielweisen am Wochenende aufeinandertreffen. anpfiff sprach mit den beiden Trainern, die obwohl fast zehn Jahre zwischen ihnen liegen, schon mal miteinander gespielt haben.
Von Janos Wunder
Sagenhafte 58 erzielte Treffer gegen gerade einmal acht zugelassene Tore. Am Wochenende trifft die absolute Spitze, was Angriff und Verteidigung angeht, aufeinander. Nicht nur in der A-Klasse 4, sondern A-Klassen übergreifend. Denn kein Team des Landkreises kann solche Werte aufweisen! Lediglich der FC Altendorf rangiert in der A-Klasse 1 mit ebenfalls erst acht Gegentreffern auf dem ersten Platz, kann also ein ähnliches Bollwerk stellen wie die Strullendorfer Reserve. Der Angriff gewinnt Spiele, die Verteidigung Meisterschaften! Ein viel zitierter Spruch, der in diesem Fall nicht zutreffen muss. Denn - im Moment - schaut es andersherum aus.

Wichtige Stützen essentiell

Basti Lang im Defensivzweikampf. Der Neutrainer der Strullendorfer Reserve setzt auf seine Abwehr.Kein Wunder bekleidete er in der letzten Saison noch die Position des defensiven Mittelfeldes in der Strullendorfer BOL-Mannschaft.
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Neun Punkte sind es mittlerweile, die die Reserve des Bezirksoberligisten aus Strullendorf Rückstand auf den Tabellenführer hat. Punkte, die teilweise zu leichtfertig hergegeben wurden, aber auch Punkte, denen der neue Strullendorfer Trainer Basti Lang nicht nachweint. Zwar wurde als Saisonziel der Aufstieg ausgeben, aber erstmal galt es die gebeutelte Zweite aus Strullendorf zu stabilisieren. Und obwohl die Anfangseuphorie, die sich mit bis zu 25 Mann beim Auftatktraining gezeigt hatte, etwas abgeflaut ist, ist der 28-jährige vollends zufrieden mit der Einstellung seiner Spieler. "Wir sind immer noch 15 Mann beim Training. Dass am Anfang der Vorbereitung immer ein paar mehr Leute dabei sind, das ist klar", konnte er die Situation schon von Anfang an einschätzen. Genauso, wie die Tatsache, dass man immer wieder mal Punkte liegen lassen muss, wie die vier Unentschieden aus zehn Spielen zeigen, vielleicht zu viele für einen Aufstiegsaspiranten. "Wir können leider selten mit der gleichen Mannschaft auflaufen. Vor allem wichtige Spieler wie Sven Schmitt oder Alex Stein fehlen immer wieder", muss er feststellen, fügt aber im selben Atemzug hinzu, dass dies bereits vor der Saison bekannt und teilweise auch Bedingung war. Immerhin handelt es sich hierbei um Spieler, die auch schon in der Ersten Mannschaft aufgelaufen sind, also schon höherklassig Erfahrung sammeln konnten, ebenso wie Lang selbst, der aber ausschließlich als Trainer agiert. Und eben auf diese Erfahrung ist das sonst junge Team des FC Strullendorf II angewiesen, denn aus der Ersten Mannschaft kommen wenige Spieler zum Einsatz. Nicht verwunderlich, bedenkt man den doch eher durchwachsenen Saisonstart und auch Verletzungen, die die Erste Mannschaft erstmal intern kompensieren musste. Brechen diese wichtigen Spieler weg, wie der Abwehrchef Jens Müller vor Wochenfrist, dann macht sich dies gleich bemerkbar. So lassen sich laut Lang auch die vier Gegentore gegen den FC Oberhaid II erklären. So viele, wie die Mannschaft bis dato erst in der gesamten laufenden Saison hinnehmen musste.

Mit der Viererkette zum Erfolg

Der Abwehrchef ist wieder an Bord. Jens Müller, der schmerzlich vermisst wurde, ist wieder zurück aus dem Urlaub.
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Dennoch ist die Abwehr das absolute Prunkstück des Teams und sucht Ligenweit seinesgleichen. Und das obwohl Basti Lang - für eine A-Klasse doch etwas ungewöhnlich - auf die Viererkette setzt. "Ich bin von dem System absolut überzeugt und würde nichts anderes spielen. Auch wenn es manchmal aufgrund der personellen Situation vielleicht bessere wäre, will ich dass wir das langfristig einschleifen. Zumal die Spieler jetzt schon richtig begeistert davon sind und das System voll annehmen", schaut Lang über den Tellerrand hinaus und will auch in einer Reserve den modernen Fußball installieren. Und der 28-jährige ist mit der Entwicklung zufrieden, auch wenn er sich bewusst ist, dass er so gut wie nie die gleichen Spieler auf dem Platz haben wird. "Mit der stärksten ersten Elf konnten wir bisher noch nicht auflaufen und ich denke dies wird im Laufe der Saison auch nicht der Fall sein", stellt er nüchtern fest. Dies habe er aber zu Beginn der Saison schon eingeplant, so dass die Ausfälle am Wochenende - Mit Sven Schmitt und Alex Stein fehlen wieder essentielle Spieler - nicht ganz so schwer wiegen, wie auf den ersten Blick vermutet. Gerade die Defensive will Lang wieder stärken, da mit dem SC Melkendorf "eine spielstarke, kombinationssichere und mit individueller Klasse versehene Mannschaft kommt". "Die dazu", so Lang, "einen Trainer hat, der auf und neben dem Platz ein absoluter super Typ ist", kann er sich noch erinnern, als er vor knapp zehn Jahren aus der Strullendorfer Jugend  kam und in der Ersten Mannschaft ein Spieler für Tore sorgte, auf den Basti Langs Team am Wochenende womöglich wieder trifft: Jürgen Ludwig. Durch Laufbereitschaft und das Engmachen der Räume soll dem Offensivwirbel der Melkendorfer Einhalt geboten werden.

Absolut im Soll, trotz Schwächen in der Defensive

Der Mann mit dem eingebauten Torriecher drückt der A-Klasse 4 bisher seinen Stempel auf: Matthias Skapczyk.
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Neun Siege, ein Unentschieden. Die Bilanz des Meisterschaftsfavoriten SC Melkendorf liest sich astrein. Da verwundert es kaum, dass der Spielertrainer Jürgen "Easy" Ludwig zufrieden ist mit der Form und dem Tabellenstand seiner Mannschaft. Dennoch: Vorne hui, hinten pfui. So lässt sich das Spiel der Melkendorfer sehr grob zusammenfassen. Denn, den 58 erzielten Toren stehen bereits 22 Gegentreffer gegenüber. Erst unter der Woche kassierte man gegen den ETSV 1930 Bamberg drei Tore, was alarmierend sein sollte. "Die zahlreichen Abgänge konnten wir bisher geraden in der Defensive noch nicht kompensieren. Die Jugendspieler sind zwar gewillt und kämpfen sich immer mehr ran, aber hinten passt noch einiges nicht richtig", ist Jürgen Ludwig dennoch froh, dass die Ofensivpower reicht um derartige Unzulänglichkeiten vergessen zu machen. Unzulänglichkeiten, die im Falle eines Wiederaufstiegs in die Kreisklasse beseitigt werden müssen. "Wir kennen die Kreisklasse und wissen, dass es dafür momentan nicht reichen würde", wagt er auf Nachfrage einen vorsichtigen Blick in die Zukunft. Aber in der Gegenwart haben die Melkendorfer den FC Strullendorf II vor der Brust und den gilt es zu schlagen. Für Ludwig zählt nur ein Sieg gegen den bevorstehenden Gegner, der in seinen Augen den Druck hat, zu punkten. "Wenn die Strullendorfer nicht gewinnen, dann können sie es fast schon abhacken nochmal vorne reinzustoßen. Wir wollen gewinnen, um die Gegner weiter auf Abstand zu halten". Den Sieg sollen nach Möglichkeit einmal mehr die Stürmer erreichen. Mit Matthias Skapczyk hat Ludwig den Stürmer in seinen Reihen, der den eingebauten Torriecher besitzt. "Er ist eiskalt vor dem Tor, steht meist richtig und ist technisch beschlagen. Ein Ausnahmestürmer für eine A-Klasse", nennt der Trainer die Vorzüge des 26-jährigen. 18 Treffer in sieben Spielen sprechen für sich. Nimmt man noch die sechs Treffer des überraschenden "Neuzugangs" Günter Straub dazu, die er in gerade einmal drei Spielen verbuchen konnte, kommt man schon auf mehr Tore, als der gesamte Kader des kommenden Gegners erzielen konnte. Da fällt es nicht sehr ins Gewicht, dass Jürgen Ludwig selber am Wochenende nicht zum Einsatz kommen kann, denn eine Zerrung verhindert den Einsatz des Spielertrainers, der auch schon viermal einnetzten konnte. Sonst steht den Melkendorfern der gesamte Kader zur Verfügung, auch wenn der Trainer noch vorsichtig ist. "Es kam schon das ein oder andere mal vor, dass es am Donnerstag gut aussah, aber dann kurzfristig doch ein paar Spieler absagen mussten, so dass wir dann nur mit 12 oder 13 Mann da standen", lehrt ihn die Erfahrung noch vorsichtig zu sein. Eine Vorsicht, die er gegen den FC Strullendorf II nicht an den Tag legen will. "Wir werden attackieren", lautet die Marschroute. Und von dem SC Melkendorf in dieser Saison kann man das sicherlich in jedem Spiel erwarten.

Anpfiff ist am Sonntag, dem 10.10. um 15.00 Uhr auf dem Sportgelände des FC Strullendorf vor Ort, wenn es heißt: Die beste Defensive gegen die beste Offensive.

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