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Artikel veröffentlicht am 21.10.2024 um 14:37 Uhr

Lucky Punch des Spieltags: Kai Schlagmüller schlägt spät zu

VIDEO Jubelnd drehte Kai Schlagmüller ab, rannte zu Helmstädter Bank und ballte, auf den Knien rutschend, die Fäuste. Soeben hatte der Flügelstürmer tief in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer im Spitzenspiel gegen die FV Gemünden/Seifriedsburg erzielt. Dabei hatten die Gastgeber früh mit 2:0 geführt, den Vorsprung aber noch vor der Pause aus der Hand gegeben.

Von Alexander Rausch

Es war das Topduell der Kreisliga 2. Die Elf aus der Drei-Flüsse-Stadt Gemünden empfing als Zweiter den Spitzenreiter aus Helmstadt. Beide lagen mit 37 Punkten gleichauf. Einzig hatten die Hausherren vorige Woche erstmals in Steinfeld verloren, während der Absteiger nach der Spielabsage gegen den SV Veitshöchheim untätig blieb.

Traumstart der Gastgeber

Daher ging FV-Coach Dirk Pschiebl mit gemischten Gefühlen in die Partie: „Ich hatte vor der Partie zur Mannschaft gesagt, dass der Anfang holprig verlaufen könnte, weil wir in der Vorwoche nicht gespielt haben und zudem die Trainingswoche nicht besonders gut war. Wir waren aufgrund einiger angeschlagener Spieler nur wenige in den Einheiten.“ Zwar starteten seine Kicker engagiert, dennoch bewahrheiteten sich die Worte des Übungsleiters. Marius Fella schickte Moritz Strohmenger. Der überlief den ins Leere grätschende Sebastian Menig und ging an Jonas Martin vorbei in den Strafraum. Zu guter Letzt überlupfte er aus spitzem Winkel Marius Väth zur frühen Führung der Heimelf (3.).

Zwar hatte Frederik Köstler wenig später nach einem Aufbaufehler der Hausherren die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Florian Herbert (8.). So legte die Fromm-Elf nach 13 Minuten nach. Nach Artur Jurkins Ecke köpfte David Vogt am kurzen Pfosten ein. Ein Traumstart für die Gastgeber. „Wir kommen sehr gut ins Spiel. Ich hatte gehofft, dass uns die beiden Treffer beflügeln. Doch danach hat Helmstadt gezeigt, dass sie sehr gut in der Offensive sind und zurecht an der Spitze stehen“, so Jens Fromm, Coach der FVGS.

Moritz Strohmenger trifft früh zum 1:0.

Tabellenführer schlägt zurück

Die Gäste ließen sich vom 0:2-Rückstand nicht beirren, suchten weiter den Weg nach vorne. Nach Frederik Köstler Flanke wurde Nicolas Gerhard gerade noch geblockt. Kevin Schmidt holte sich den Abpraller und jagte ihn unters Tordach (19.). Der schnelle Anschluss, dem neun Minuten später der Ausgleich folgte. Kai Schlagmüllers Ecke legte Jonas Martin quer und Nicolas Gerhard versenkte aus der Drehung aus sieben Metern. Nicolas Gerhard scheiterte wenig später an Florian Herbert (31.).

Der Spitzenreiter hatte mehr vom Spiel und blieb auf dem Gaspedal. Weitere Chancen generierten die Gäste in der Folge aber nicht mehr. „Nach dem 2:0 haben wir zu tief verteidigt und zu viele Standards produziert. In Sachen Körperlichkeit sind sie uns überlegen. Daher ging die erste Halbzeit schon an Helmstadt“, ordnete Jens Fromm fair ein. Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste weiter mehr vom Spiel, waren offensiv aber längst nicht mehr so gefährlich wie noch im ersten Durchgang.

Tim Strohmenger vergibt Chance zur Führung

Vielmehr hatten die Hausherren durch Tim Strohmenger direkt nach Wiederbeginn die dicke Chance zur erneuten Führung. Aber Marius Väth vereitelte im Eins-gegen-Eins den Einschuss (49.). „Nach der Pause war spürbar, dass wir keinen Fehler mehr machen wollten und öfter den langen Ball gespielt haben. Dazu war der Boden sehr uneben. Es war im zweiten Durchgang ein Abnutzungskampf“, fand Dirk Pschiebl. In den investierte sein Team in der Schlussphase nochmals etwas mehr. Nach einer Schlagmüller-Ecke kam Kevin Schmidt zum Kopfball, aber Florian Herbert hielt (88.). In Folge einer von ihm getretenen Ecke kam Leon Wilhelm nochmals zum Abschluss, aber wieder hielt der FVGS-Schlussmann (90.+4).

Tim Strohmenger bleibt an Leon Wilhelm hängen.

Elena Wander

Kai Schlagmüller sorgt für Helmstädter Ekstase

Die Helmstädter schnupperten nochmals am dritten Treffer, der dann kurz darauf auch fiel. Frederik Köstler setzte sich nochmals rechts durch und flankte an den Fünfmeterraum, wo Kai Schlagmüller frei zum Kopfball kam. Der prallte zwar erst an die Latte, aber von Florian Herberts Hand unglücklich über die Linie (90.+5). Der späte Lucky Punch für den Spitzenreiter. „Natürlich ist der Sieg aufgrund des späten Zeitpunkts des Treffers schmeichelhaft. Dennoch finde ich schon, dass er verdient ist, weil wir mehr investiert haben und mehr fürs Spiel getan haben“, wertete Dirk Pschiebl.

Jens Fromm fühlte hingegen mit seiner sehr enttäuschten Mannschaft: „Der späte Knock-Out ist schon sehr bitter. Beide Teams hätten mit dem Remis gut leben können, zumal sich beide nach der Pause auch nicht mehr getraut haben. Den Punkt hätten meine Jungs heute auch verdient gehabt.“ So liegen die Helmstädter mit einem weniger bestrittenen Spiel nun drei Zähler vor den Fromm-Kickern, die aber eine unerwartet starke Hinrunde gespielt haben. Der Absteiger ist indes auf dem besten Weg, direkt wieder in die Bezirksliga zurückzukehren.