Die 2006er im Herrenbereich: „Eine Mindesteinsatzregel gibt es nicht!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.10.2024 um 06:00 Uhr
Die 2006er im Herrenbereich: „Eine Mindesteinsatzregel gibt es nicht!“
Spieler, die eigentlich im letzten U19-Jahr sind, aber regelmäßig im Herrenbereich auf dem Platz stehen, gibt es wohl inzwischen in nahezu jedem Verein, der Jugendarbeit betreibt. Was aber, wenn die Jungs, die aktuell dem Jahrgang 2006 angehören, gar nicht mehr oder nur noch sporadisch für die U19 auflaufen?
Von Marco Heumann
Hier noch in der U19 - inzwischen im Herrenbereich: 2006er Jason Geißendörfer vom FC Coburg (li.) und der Stockheimer 2005er Jakob Wachter.
Alexander Grober
„Es handelt sich um ein Sonderspielrecht“, macht Florian Weißmann, Verbands-Jugendleiter des BFV, klar, dass Akteure des finalen U19-Jahrgangs – aktuell alle, die im Jahr 2006 geboren sind – im Herrenbereich eigentlich nicht die Regel sind. Eigentlich!

Denn in der Realität des Spielbetriebs, das zeigt allwöchentlich ein Blick in die Aufstellungen, sind die 2006er fester Bestandteil der Mannschaften im Erwachsenenbereich – egal ob in der A-Klasse oder der Bezirksliga. Es ist inzwischen in vielen Vereinen Usus, Nachwuchsspieler vorzeitig in den Herrenbereich zu integrieren.

Der Verbands-Jugendleiter sieht es mit Sorge

Sieht die Entwicklung mit einer gewissen Sorge: Florian Weißmann.
BFV/anpfiff.info
Eine Entwicklung, die Florian Weißmann durchaus mit Sorge und ein wenig skeptisch sieht. „Die Vereine picken sich die Talente raus und ziehen sie nach oben. Das geht leider oft auf Kosten der A-Junioren“, führt er aus. Die umfassen bekanntlich zwei Jahrgänge. Derzeit neben den 2006ern auch noch den jüngeren Jahrgang, die 2007er. „Nur die wenigsten Vereine haben so viele Akteure des jüngeren Jahrgangs, dass es mit diesen alleine für eine Mannschaft reicht.“ Sprich: Ohne 2006er stehen Teams auf der Kippe.

„Für mich ist das auch eine Frage der Wertevermittlung.“ Die älteren A-Jugendlichen sollten den jüngeren die Chance geben, die sie oftmals ein Jahr zuvor selbst bekommen haben: Die, einen geregelten Spielbetrieb in der U19 zu erleben.

Oftmals fehlt dem Verbandsfunktionär der Weitblick bei den Vereinen. „Viele sehen nur den kurzfristigen Erfolg und Ertrag und wollen mit der Ersten möglichst viel erreichen.“ Vergessen wird dabei, dass es, aus Sicht von Florian Weißmann, eigentlich die Aufgabe sein sollte, die Jugendlichen beider U19-Jahrgänge – und zwar sowohl die Talente als auch die weniger talentierten – längerfristig an die Vereine zu binden.

Steht beim FC Sand regelmäßig in der Ersten auf dem Platz: 2006er Steffen Ullrich.
Lukas Hörlin/anpfiff.info

Sonderspielrecht kann entzogen werden

Verhindern kann der Verbands-Jugendleiter den „Aderlass“ im Nachwuchs nur bedingt. „Das Sonderspielrecht kann durchaus entzogen werden“, erklärt er. Das könnte passieren, wenn ein Verbandsspiel der U19 abgesagt werden muss, weil Spieler im Herrenbereich eingesetzt werden. „Wir werden das, wenn es nötig ist, auch durchziehen“, macht Florian Weißmann klar, dass für ihn die Jugend Vorrang hat. „Ich weiß, dass ich da oftmals Einzelkämpfer bin und mir keine Freunde mache.“

Vor der laufenden Runde tauchte zudem das Gerücht auf, dass Spieler des Jahrgangs 2006 auf jeden Fall auch in der U19 auflaufen müssen, sonst könnte das Sonderspielrecht ebenfalls entzogen werden. Von mindestens zwei Einsätzen bis zur Winterpause in der U19 war die Rede. Teilweise wurde diese Regelung von Verbandsmitarbeitenden bestätigt. Aber sie existiert nicht! „Eine Mindesteinsatzregel gibt es nicht“, sagt Florian Weißmann, appelliert aber an die Vereine, einen Fokus auf die U19 zu legen und sie nicht zu vernachlässigen.

„Wir brauchen die Jungs, die nachkommen dringend“
, meint er auch Blick auf die Zukunft. Jeder Akteur ist wichtig, vor allem, wenn man bedenkt, dass aktuell nur noch 2500 der 4000 Vereine im Verbandsgebiet überhaupt Jugendarbeit betreiben.

Neunmal in der Landesliga dabei: Jason Geißendörfer, 2006er vom FC Coburg.
Alexander Grober/anpfiff.info

U18 hat sich nicht bewährt

Eine erschreckende Zahl, die immer wieder zwei Forderungen nach sich zieht. Zum einen die, den Modellversuch U18, der unter anderem in den Spielkreisen Rhön und Coburg-Kronach-Lichtenfels gestartet wurde, auszuweiten und damit die Spieler ein Jahr früher in den Herrenbereich zu führen.

„Ich sehe das kritisch“, gibt Florian Weißmann ehrlich zu. Das U18-Modell hat zu einem Ausbluten im B-Junioren-Bereich geführt. Viele Vereine fassen die Jahrgänge U16, U17 und U18 in einer Mannschaft zusammen – sprich 15-Jährige, die in der körperlichen Entwicklung noch nicht so weit sind, müssen gegen 18-Jährige ran.

Nicht nur aus Sicht des Verbands-Jugendleiters suboptimal. In Coburg-Kronach-Lichtenfels hat man das Modell wieder ad acta gelegt. U18 gibt es nur noch in der Rhön und dort kaum noch U17-Teams (fünf) sowie nur 25 bei der U18 (davon lediglich fünf in der Kreisliga). „Das ist für einen so großen Spielkreis halt fast nichts“, findet Florian Weißmann.

Läuft für den TSV Großbardorf in der Landes- und Kreisliga auf: 2006er Jimmy Mangold (re.).
Alexander Grober/anpfiff.info

Ohne U19 kein Spielrecht im Herrenbereich

Der zweite Wunsch, der immer wieder von Vereinen geäußert wird ist der, dass Spieler im finalen U19-Jahr auch zu Vereinen wechseln können, die keine A-Junioren haben, um dort im Herrenbereich zu kicken. „Das werden wir nicht machen“, erteilt Florian Weißmann solchen Gedankenspielen eine deutliche Absage. Vereine zu belohnen, die sich nicht um den Nachwuchs kümmern und diesen dann womöglich mit Geld oder anderen Mitteln locken, kommt für den Funktionär nicht in Frage.

Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit, wird diese Regelung oftmals umgangen. Wie? Indem sich Vereine einen Spielgemeinschaftspartner suchen, bei dem sie ihre Talente quasi „parken“ können. Es gibt inzwischen Zusammenschlüsse von zehn und mehr Vereinen, die auch räumlich nicht unbedingt nah beieinander liegen

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Leser-Kommentare

von lucky1976 am 20.10.2024 20:53 Uhr
Ja aber wo ist denn das Problem, die Jungs dürfen doch auch in der 1. kicken….es schadet doch keinem am WE zweimal zu spielen.
Zwecks Jugend, wenn du keine U19 mehr zusammen bringst dann fallen dir sicher Spieler weg, wurde ja auch gut mit Fakten hinterlegt, warum haben sich beim Pilotprojekt in Co\KC alle Vereine gegen die U18 ausgesprochen?
Die haben erkannt das die U18 nicht die Lösung ist, die haben es erkannt.
von Harrycan am 19.10.2024 08:40 Uhr
Ok. Alles verstanden. Allerdings finde ich, dass hier nur eine Seite der Medaille betrachtet wird. Nicht nur die Jugendteams stehen ja aktuell personell unter Druck, sondern auch die Herrenmannschaften.
Ich hatte mich damals richtig gefreut, dass ich bei den Herren mitspielen durfte (als „A-Jugendlicher“). Das Hochziehen geschieht ja nicht gegen den Willen der Jugendlichen. Und das ist für mich das Wichtigste: dass diese Entscheidungen in den Einzelfällen das Richtige für den Verein und für die Spieler sind. Dass sich Herr Weißmann so für seinen Zuständigkeitsbereich einsetzt ehrt ihn ja. Aber dass für die Vereine die Erste Mannschaft im Vordergrund steht, ist ja auch klar.
von Franzl am 18.10.2024 15:38 Uhr
Wenn die U18 angeblich nichts bringt, das die 15 Jährigen überfordert sind, dann muss man doch eine andere Lösung finden. Es sind ja nicht nur die Vereine die, die 18 Jährigen brauchen sondern wollen diese meist auch lieber Herren spielen als in einer SG in der U19, darüber sollte man auch mal nachdenken.
Fakt ist das wird ein endlos Thema wenn man hier nicht Klarheit schafft und das wäre aus meiner Sicht definitiv die U18.

Darunter könnte man ja eine U16, U13, U11, U9, U7 machen. Wenn die 15 Jährigen in der U18 überfordert sind wäre das eine alternative.

Es gibt ja mittlerweile die Ausnahme Regel das drei U20 Jährige in der U19 spielen dürfte, gleiches könnte man auch bei der U18 machen. Das hier dann 3 U19 Jährigen mitspielen dürfen, die es in der Ersten Mannschaft eben noch nicht schaffen, da Sie z.b körperlich noch nicht soweit sind.
von heinemann am 18.10.2024 15:12 Uhr
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole! 17-Jährige im letzten U19-Jahr und 18-Jährige dürfen schon jetzt im Herrenbereich spielen - egal ob Landesliga oder B-Klasse. So wird eben versucht, eine Bindung zum Herrenbereich zu schaffen. Was aber nicht sein darf, sind zwei Dinge. Dass U19-Spiele nicht stattfinden, weil die Jungs im Herrenbereich spielen müssen. Dann und nur dann kann das Spielrecht entzogen werden. Völlig zurecht, wie ich finde. Genauso befürworte ich die Regelung, dass es ohne U19 kein Spielrecht im Herrenbereich gibt. Sonst würde das passieren, was ich schon in meinem ersten Kommentar skizziert habe. Vereine, die keine Jugendarbeit leisten, könnten und würden die Jungs dann locken... Das würde Vereine, die sich um Jugendarbeit bemühen, erst recht bestrafen. Und by the way - das Argument, dass man nur einen oder zwei 17- oder 18-Jährige hat, egal ob gestanden oder nicht, zieht nicht. Es steht jedem Verein frei, sich um eine Spielgemeinschaft bei der U19 zu kümmern. Das sollte wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn man Nachwuchs-Kickern, die ja dann unter Umständen auch anderswo ausgebildet wurden, für sich haben will. Passiert auch immer wieder - einfach mal in den U19-Kreisligen auf die Zusammensetzung der SG schauen.

So und jetzt schönes Fußball-Wochenende, schön mit euch zu diskutieren, durchaus auch kontrovers. Danke an alle, die mitmachen, aber dabei stets sachlich und fair bleiben.
von Hennes VIII am 18.10.2024 15:04 Uhr
Bei allem was hier geschrieben ist und die Paragraphen des BFV betrifft, sollte nicht vergessen werden, dass ältere U 19 Jahrgänge volljährig sind und somit auch in diesem Sinne Herren sind. Ein kleiner Verein braucht diese Jungs, dafür wurden sie 12-15 Jahre ausgebildet. Wertevermittlung, Werte lernen die Jungs aus dem Fernsehen, hier spielen 16-Jährige EM und werden hochgehalten, in Coburg mehrere 17-Jährige Landesliga...
von fcglosberg am 18.10.2024 15:03 Uhr
Hier nur mal meine Kurzform ...... bei einer WM und EM sind 17-Jährige teils die Superstars und alle klatschen Beifall......... im Hobbybereich wird wieder mal ein Drama draus gemacht .... ich wurde damals mit ärtzlichem Attest frei gemacht und war dann Stammspieler in der Kreisliga ....... und zur Krönung dürfen jetzt sogar Damen im Herrenbereich spielen aber gestandene 17- oder 18-jährige Jungs nicht ..... es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum man die Regelung im Sinne der jungen Kicker und der Vereine, die dringend auf Zuwachs im Herrenbereich warten, nicht lockert! Vieles geht ... 9er Teams, Frauen in den unteren Männerklassen usw. usw. ..........
von ND212 am 18.10.2024 15:02 Uhr
Schwierige Thematik, keine Frage. Welche Perspektive mir allerdings komplett fehlt: Was meinen eigentlich die Jugendlichen dazu? Gibt es dazu Umfragen? Wie ich den Verband kenne, vermutlich nicht. Da werden dann lieber die Entscheidungen ohne Rückkopplung mit den betroffenen Jugendlichen getroffen. Meine Erfahrung ist die, dass die A- und B-Jugendlichen auf den unterklassigen Herrenbereich mehr Lust haben, als in unattraktiven Ligen ohne richtigen Wettbewerbscharakter zu spielen. Da hören dann doch viele nach der Jugend auf zu spielen und fangen später auch nicht mehr an. Eine frühzeitige Bindung an den Herrenbereich würde da helfen.
von Seemannjr am 17.10.2024 15:39 Uhr
@heinemann: ich schätze, dein Verein hat das Problem nicht, dann würdest du es auch anders sehen. Die, die eine A-Jugend haben können sich freuen, die Käffer, die nicht mal zwanzig 17- oder 18-Jährige für ne Mannschaft haben, schauen dann dumm aus der Wäsche, wenn sie wöchentlich in ihrer A- oder B-Klasse die Leute zusammenkratzen und draußen aber drei sitzen haben, die spielen könnten und gerne würden. Schmächtige Jungfüchse, aus A-Jugend Vereinen, dürfen in der Bezirksliga gegen gestandene Verteidiger aufspielen, aber der bullige 18-Jährige, vom A-Klassen Verein, muss ein Jahr versauern, weil im Umkreis keine Jugend ist oder er in den "JFG's" einfach auf der Strecke bleibt.
von heinemann am 17.10.2024 13:49 Uhr
@ABT16: Du hast sicherlich in vielem Recht, dennoch will ich hier ein wenig Widerrede halten. Es geht doch gar nicht darum, dass der ältere U19-Jahrgang nicht im Herrenbereich spielen darf und soll. Sondern darum, dass die U19 der Vereine darunter nicht leiden darf. Es kann und darf nicht die Lösung sein, dass Herren die Prio 1 hat und im Zweifelsfall Spiele der U19 unter den Tisch fallen, von unten aufgefüllt oder gar abgesagt wird. Ist das der Fall leidet der jüngere U19-Jahrgang massiv! Die älteren - aktuell die 2006er - werden in der U19 gebraucht, um auf den 2007ern Spielbetrieb zu ermöglichen. Denn welcher und wie viele Vereine haben schon noch 15 oder mehr Spieler aus einem Jahrgang?

@Seemannjr: Die Regelung, dass U19-Spieler nur dann im Herrenbereich spielen können, wenn der Verein eine U19 hat, macht schon Sinn. Ohne sie würde es wohl schnell gang und gebe werden, dass Vereine gar keine Jugendarbeit mehr betreiben, aber sich dafür bei anderen, die noch eine U19 haben, bedienen, wenn die Jungs im letzten A-Jugendjahr sind. Und das kann auch nicht die Lösung sein. Und wer sagt, denn, dass man mit 18 alles darf? Ich nenne nur mal das Beispiel Casino! Und in Bayern sind die Regelungen nun einmal so, dass man mit 19 durchaus noch als "Jugendspieler" gilt und das Spielrecht bei den Herren ein zusätzliches ist, das gerne genutzt werden darf, wenn Vereine, die ihre Jugendlichen ausgebildet haben, diese schon jetzt im Herrenbereich fördern und fordern wollen.
von Seemannjr am 17.10.2024 13:28 Uhr
Es ist schwer hier die richtigen Worte zu finden bzw. einen richtigen Weg. Jedoch, so finde ich, sollte hier auch drauf geachtet werden, was mit den Erwachsenenmannschaften passiert, die eigentlich als einzige längerfristige Mannschaft zu sehen sind. Dass alle Vereine zwecks ihrer Mannschaften kämpfen müssen, bis auf ein paar Einzelfälle, ist klar, aber Jugend spielst halt 2 Jahre zusammen, Herren spielst vielleicht 20. Ob Herr Weißmann schon mal Fußball gespielt hat oder nur auf seinen Paragraphen sitzt, weiß ich nicht, aber solche Aussagen haben doch schon ein gewisses "Geschmäckle". Was kann der Verein dafür, wenn schlichtweg nicht genügend Kinder da sind? Und dann hast nen strammen 17-Jährigen bald 18, der körperlich sogar bei den Herren gut dabei ist und dann scheitert es wegen solchen Regeln, dass man, überspitzt, keine Mannschaft mehr stellen kann, nur weil zwei, drei 17/18-Jährige nicht spielen dürfen. Wenigstens ab 18, wenn man volljährig ist sollte dann jeder frei entscheiden können. Und auch hier wieder mal hilft der BFV nur den größeren Vereinen, die etwas "vorzuweisen haben", die kleinen unbedeutenden A-Klassen Vereine, die ums Uberleben kämpfen, 150 Mitglieder, aktive höchstens 20, haben und sich freuen, wenn mal 80 Mann zum Fußball kommen, bleiben nach wie vor auf der Strecke. So hoch wie sich der BFV oder auch BLSV lobt, dass sie ja helfen, wo sie können etc.. Das habe ich in den vergangenen Jahren in meiner Tätigkeit als Vorstand, Schriftführer uvm. leider noch nicht erkennen können. Vitamin C hilft vielleicht. So jetzt dürft ihr euch gerne empören und euere Sichtweisen schildern.
von ABT16 am 17.10.2024 13:19 Uhr
Die kritische Sicht des Verbandsjugendleiters auf die frühe Integration von U19-Spielern in den Herrenbereich, insbesondere der Satz „Für mich ist das auch eine Frage der Wertevermittlung“, finde ich schwer nachvollziehbar. Wertevermittlung besteht doch darin, junge Spieler durch Herausforderungen zu fördern und ihnen zu zeigen, dass sie Teil der Mannschaft und des Vereinsprojekts sind. Die frühzeitige Einbindung dieser Talente bringt viele Vorteile, die langfristig den Spielern und den Vereinen zugutekommen.

1. Schnelle Entwicklung durch Erfahrung
U19-Spieler sammeln wertvolle Wettkampferfahrung auf einem höheren Niveau. Sie lernen, sich gegen körperlich und taktisch stärkere Gegner zu behaupten, was ihre persönliche und sportliche Entwicklung beschleunigt. Diese Entwicklung ist keineswegs kurzfristig, sondern legt die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere.

2. Erleichterter Übergang in den Herrenbereich
Der Übergang vom Jugend- in den Herrenbereich ist eine der größten Herausforderungen für junge Spieler. Die frühzeitige Integration in die 1. Mannschaft erleichtert diesen Übergang und verhindert, dass Talente nach der U19 den Anschluss verlieren.

3. Motivation und Bindung an den Verein
Spieler, die schon in der U19 in der 1. Mannschaft eingesetzt werden, fühlen sich wertgeschätzt und stärker mit dem Verein verbunden. Das fördert nicht nur ihre Motivation, sondern zeigt ihnen auch, dass sie Teil der Zukunft des Vereins sind – genau das ist für mich ein wichtiger Aspekt der Wertevermittlung.

4. Langfristiger Erfolg für den Verein
Die Einbindung von U19-Spielern in den Herrenbereich bringt nicht nur kurzfristige sportliche Vorteile, sondern stärkt den Verein nachhaltig. Talente sehen, dass der Weg in die 1. Mannschaft möglich ist, was die Vereinsbindung stärkt und die Nachwuchsförderung belebt.

Der Vorwurf, Vereine würden nur auf den kurzfristigen Erfolg schauen, greift für mich zu kurz und lässt die langfristigen Vorteile außer Acht. U19-Spieler profitieren von der sportlichen Herausforderung, während der Verein durch ihre Entwicklung und Loyalität langfristig gestärkt wird.
von MR21 am 17.10.2024 11:37 Uhr
"Die Vereine picken sich die Talente raus und ziehen sie nach oben." - ich glaub der BFV verkennt das Problem ein bisschen. Viele Vereine holen sich nicht die Talente, sondern alle, um den Herrenspielbetrieb aufrecht zu erhalten.

Gab es nicht mal die Diskussion die U19 abzuschaffen und nach der U17 in die Herren zu gehen (wie bei den Damen/Mädchen)?

anpfiff-Geschenkabo



Das Sonderspielrecht §34 JO

Im laufenden Spieljahr können in allen Herrenmannschaften

a) A-Junioren des älteren Jahrgangs ab dem 01.07. und

b) A-Junioren des jüngeren Jahrgangs ab Vollendung des 18. Lebensjahres eingesetzt werden. Sie verlieren dadurch nicht die Spielberechtigung für die A-Junioren-Mannschaft ihres Vereins. Absätze 3 und 4, § 8 Absatz 4 und § 43 Absatz 3 sind zu beachten. Dies gilt auch bei Spielgemeinschaften.

Voraussetzungen hierfür sind:

a) schriftliche Einverständniserklärung der Eltern bzw. des gesetzlichen Vertreters bei Junioren unter 18 Jahren,

b) ärztliches Attest über die Tauglichkeit im Herrenfußball bei Junioren unter 18 Jahren,

c) Junioren-Spielrecht für den Verein.

Für die Erfüllung der Buchstaben a) und b) und die Aufbewahrung der entsprechenden Bestätigungen ist der Verein selbstverantwortlich.

Spieler nach Absatz 1 bei einer Junioren-Förder-Gemeinschaft haben nur für den in der Spielberechtigung eingetragenen Stammverein das Sonder-Spielrecht. Voraussetzung dafür ist die schriftliche Zustimmung der Junioren-Förder-Gemeinschaft, die beim Stammverein vorliegen muss.

Die zeitlichen Einsatzbegrenzungen gemäß § 8 Absatz 4 gelten auch für den Einsatz von minderjährigen Junioren in Herrenmannschaften. Ab Vollendung des 18. Lebensjahres ist die zeitliche Einsatzbegrenzung gemäß § 8 Absatz 4 aufgehoben.

Wird ein A-Junioren-Verbandsspiel nicht ausgetragen oder die A-Juniorenmann-schaft zurückgezogen, kann das Sonder-Spielrecht vom Verbands-Jugend-ausschuss für die Spieler widerrufen werden, deren Einsatz bei einer Herren-mannschaft für den Spielausfall bzw. Rückzug der Mannschaft mit ursächlich war. Bei Junioren-Förder-Gemeinschaften kann das Sonder-Spielrecht für alle Stammvereine entzogen werden.

Eine Bestrafung des verantwortlichen Vereins wegen unsportlichen Verhaltens bleibt unberührt.

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