Auf dem Papier schien alles klar: Der Erstplatzierte
Schweinfurt gegen den bis dato Letzten Türk Gücü München. Doch auch klar war
den Schnüdeln, dass es auf dem rutschigen, betagten Kunstrasen in München auch keine
leichte Aufgabe wartete.
Auch Türk Gücü von den Schnüdel bezwungen
Die Schweinfurter U19 kontrollierte auch zunächst
geduldig das Spielgeschehen und ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Die
Heimelf bemühte sich um Zugriff im Mittelfeld und versuchte das Aufbauspiel
dort zu stören, was auch in den ersten Minuten gut gelang. So fanden die Gäste
zunächst keine Lücke bis auf einen geblockten Schuss von Niklas Schusser in der
5. Spielminute. Türk Gücü hatte gar die erste hochkarätige Chance, doch Emil
Zorn machte sich breit und konnte in der 16. Spielminute einen Rückstand verhindern. Doch
ab diesem Zeitpunkt fanden die Schnüdel mehr und mehr Lücken in der heimischen
Defensive und kamen zu Torgelegenheiten. Erst scheiterte Luke Barget in der 18.
Minute, in dem er einen Ball aus 14 Metern am langen Pfosten vorbeischoss.
Doch
nur eine Minute später das 0:1 für die Gäste: Nuno Mützel wollte eigentlich aus
40 Metern halblinks scharf auf Luke Barget spielen, doch der Ball wurde länger
und länger und landete genau im Eck, weil alle Beine plus Keeper den Ball
verpassten. In der 25. Spielminute fast das 0:2, doch Luka Kalandia zielte per
Kopf nach einer Ecke knapp über die Latte. Schweinfurt erhöhte dann in der 30.
Minute den Druck und folgerichtig auch das Ergebnis: Niklas Schusser lief den
Heimtorwart nach einer Rückgabe an, der wollte den Ball wegschlagen, traf am
Strafraum dann aber Schusser, der den Ball dann mitnahm und aus wenigen Metern
nur noch einzuschieben brauchte. So kontrollierten die Schnüdel zwar weiter das
Spielgeschehen, doch die nächste Chance gehörte den Münchnern: einen langen
Ball über die linke Seite konnte Gästestürmer Musuasua quer legen, doch wieder
Keeper Zorn vereitelte den Schuss aus kurzer Distanz mit einer Grätsche zur
Ecke. Kurz vor der Pause erhöhten dann die Gäste das Ergebnis noch auf 0:3, als
Noah Djalek nach einer abgewehrten Ecke mit dem Rücken zum Tor artistisch aus
10 Metern über alle Köpfe hinweg ins Eck vollendete.
Nach der Halbzeit hatten die Schnüdel dann auch weiterhin
das Spielgeschehen unter Kontrolle, konnten sich aber zunächst nicht belohnen,
weil die Angriffe nicht mehr konsequent zu Ende gespielt wurden. Doch Nuno
Mützel konnte in der 60. Spielminute auf 0:4 stellen, als er mit einem satten
Schuss vom Strafraumeck flach ins lange Eck schoss. Doch die Heimelf gab nicht
auf und versuchte nun alles nach vorne zu werfen, auch wenn die Schweinfurter
Defensive kein Durchkommen zuließ. So brauchte es für den Anschluss einen
Handelfmeter in der 70. Minute und einen unnötigen Foulelfmeter durch
Nachstochern bei einer Ecke in der 77. Minute, die das Spiel doch noch einmal
spannend machten – die Heimelf verkürzte durch diese Strafstöße nämlich auf
2:4.
Türk Gücü rannte nun an, kam aber nicht durch die Schnüdel-Defensive
hindurch. Die beste weitere Gelegenheit für die Heimelf war ein Distanzschuss
aus 27 Metern, den Emil Zorn mit einer Flugeinlage zur Ecke klären konnte. In
der letzten Viertelstunde hatten die Gäste zahlreiche Konter, die aber unsauber
und nicht gut zu Ende gespielt wurden. So verpasste man die endgültige
Entscheidung frühzeitig, bis Luke Barget in der 90. Minute durch einen Schuss
aus 25 Metern von der Unterkante Latte ins Tor zum 2:5- Endstand schoss.
Jetzt folgt das Derby
Die U19 landete so den vermeintlichen Pflichtsieg, machte
es aber unnötig spannend. Nach dem nun fünften Sieg in Folge liegt man weiter
auf dem ersten Tabellenplatz der Bayernliga, wenn gleich der erste Verfolger
Memmingen hartnäckig drei Punkte hinten dran auf einen Ausrutscher der
Schweinfurter lauert. Für die Schnüdel steht nach dem Derby der Herren am
Freitagabend bei den Würzburger Kickers am Sonntag das gleiche Derby,
allerdings im heimischen Sachs-Stadion an. Dies wird wieder ein ganz enges
Spiel und Derbys haben ohnehin eigene Gesetze. Doch das Trainerteam wird hier
die nötigen Stellschrauben in der Trainingswoche drehen, um auch hier gerüstet
und erfolgreich zu sein.
U17-Mädchen unterliegen erneut
Die Schweinfurterinnen waren gewarnt über die spielstarke, aber
auch mit Härte spielenden Mädels aus dem Münchner Vorort. Gilching
konnte sich in der Sommerpause durch die Auflösung der U17 Juniorinnen
Bundesliga mit Spielerinnen des FC Bayern München verstärken.
Dies sah
man deutlich gerade in der Halbzeit, da waren die Gäste Mädels in vielen
Situationen überlegen. Doch hochkarätige Torchancen konnten sich die
Gilchinger nicht erspielen. So war es in der 14. Minue ein Torschuss, den
jedoch Lucie Emmerth im Schweinfurter Kasten noch abwehren konnte, doch am Nachschuss von Annalena Maier war
sie machtlos. So führte der derzeitige Ligaprimus mit 1:0, doch die
Schnüdel Mädels schalteten einen Gang höher und erspielten sich selbst
gute Möglichkeiten. Nach einem Eckball geschlagen von Mona Salzmann stand in ihrem ersten Bayernliga Spiel Milena Eller goldrichtig
und köpfte das Leder zum 1:1 in die Maschen.
Es war über das ganze
Spielzeit ein heiß umkämpftes Match mit jedoch einigen Fouls seitens der
Gästemädels, die der gut leitende Schiedsrichter Felix Hoffmann, um die Härte herauszunehmen, schon mal eher mit einer gelben Karte beruhigen hätte müssen.
In
der Halbzeitpause wurde nochmals darüber gesprochen,
Standardsituationen sowie Freistöße rund um den 16er zu vermeiden, denn
da war Gilching sehr gefährlich.
So war es in der 45. Minute ein Eckball,
der die Gästemädels wieder in Führung brachte. Emmy Wilke stand
am langen Pfosten ungedeckt und konnte den Ball zum 1:2 einköpfen. Wie
schon in den Spielen zuvor ist die Abwehr der Schnüdelinnen gerade bei
Standards noch nicht stabil genug, diese konsequent zu verteidigen.
Daran muss in den verbleibenden Spielen noch gearbeitet werden.
Ab der
60. Minute übernahmen jedoch die Hausherrinnen das Match und bestürmten
das Tor der Gilchinger. Jedoch wollte trotz guter Einschussmöglichkeiten
kein Treffer zumindest zum Ausgleich gelingen, was für den Aufwand, den
die Schweinfurterinnen betrieben haben, sehr, sehr schade war. So
bleiben die Mädels von Gilchinger/Argelsried ungeschlagen in der
Bayernliga.
Jetzt gilt es, sich auf das nächste Wochenende gegen die
Mädels von Greuther Fürth vorzubereiten, denn es müssen, um unter die ersten Fünf der Liga zu kommen in den verbleibenden fünf Spielen jeweils drei Punkte her.