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Artikel veröffentlicht am 26.09.2024 um 12:00 Uhr

Aufsteiger im Tabellenkeller: Jan Harich behält die Ruhe

Eigentlich ließ sich die Kreisliga-Saison für die SG Herbstadt/Irmelshausen mit drei Remis gegen durchaus ambitionierte Gegner sehr gut an. Doch außer der fulminante Sieg gegen den Topfavoriten aus Großbardorf gelang seither nichts mehr. Der Aufsteiger steckt im Tabellenkeller fest. Für Neu-Coach Jan Harich keine neue Situation und keine, die den jungen Übungsleiter aus der Ruhe bringt.

Von Alexander Rausch

Jan Harich ist jung. Sehr jung für einen hauptverantwortlichen Kreisliga-Trainer. Erst 21 Lenzen hat der gebürtige Großbardorfer auf dem Buckel, hat in den vergangenen Jahren aber schon einiges erlebt, sowohl auf als auch neben dem Feld. Ein hartnäckiger Muskelbündelriss machte es nahezu unmöglich, selbst zu spielen. Nach Stationen im Jugend- und Herrenbereich des TSV Bad Königshofen wechselte er mit damals 20 Jahren im Winter 2022 zum Kreisligisten SG Urspringen/Sondheim - als gleichberechtigter Übungsleiter neben dem erfahrenen Martin Felsburg. Eine sehr ereignis- und lehrreiche Zeit, an deren Ende nach der vergangenen Saison der Abstieg in die Kreisklasse stand. Zudem fusionierte die Spielgemeinschaft mit dem TSV Ostheim/Rhön.

Jan Harich übernimmt Aufsteiger SG Herbstadt/Irmelshausen

Jan Harich aber blieb in der Kreisliga und steht nun bei der SG Herbstadt/Irmelshausen an der Seitenlinie. Schnell habe er gemerkt, dass er die Aufgabe beim Aufsteiger übernehmen wolle. Unterstützt wird er beim Aufsteiger von Jannik Hofmann. „Ich wollte ihn als spielenden Co-Trainer. Er kennt die Mannschaft, ist nah dran. Das war mir wichtig“, so der Übungsleiter, der sich von der Euphorie umgehend anstecken ließ.

Guter Auftakt verpufft

Die zeigte sich dann auch in den ersten Saisonwochen. Mit drei Remis gegen Riedenberg, Rottershausen und Thulba sorgte der Neuling für Aufsehen. Alle drei Teams gehören schließlich zu den besseren der Kreisliga. Der erste Sieg schien nur eine Frage der Zeit. Doch er gelang nicht. Stattdessen verloren die SG-Kicker die darauffolgenden vier Spiele, darunter das Kellerduell gegen die SG Oerlenbach/Ebenhausen. „Die Niederlage hat sehr weh getan. Wir haben uns wahrscheinlich selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Uns hat die Angst gepackt und wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache“, ärgerte sich der Coach im Nachhinein.

Jannik Hofmann unterstützt Jan Harich auf dem Feld.

Bastian Reusch

Der Überraschungscoup und der Glaube an die eigene Stärke

Ausgerechnet gegen die noch ungeschlagenen Großbardorfer siegten seine Jungs – und das fulminant. Alles, war er vorher kritisiert hatte, habe sein Team in dieser Partie umgesetzt. Die Gallier kamen durch die leidenschaftliche Defensivleistung des Aufsteigers kaum zu guten Abschlüssen, während die Heimelf die Räume sehr gut bespielte und nutzte. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die Laufwege haben sehr gut funktioniert, ebenso wie unser Umschaltspiel. Der Sieg geht absolut in Ordnung“, wertet Jan Harich den Überraschungcoup gegen den damaligen Tabellenführer.

Der Sieg habe den Saisonstart etwas gerettet, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Allerdings gelang es dem Aufsteiger nicht, den Schwung in die zwei darauffolgenden Spiele mitzunehmen. Durch die beiden Niederlagen gegen Rödelmaier und Eibstadt bleibt der Aufsteiger tief im Tabellenkeller. „Ich kenne die Situation aus der Vorsaison. Für die Jungs ist es hingegen nicht so leicht. Mit war aber klar, dass solche Phasen kommen“, ordnet der SG-Trainer ein. „Wir machen in vielen Situationen noch zu einfache Fehler. Diese stellen wir ab, wenn wir konzentriert weiterarbeiten“, ist Jan Harich überzeugt von der Qualität seiner Jungs. Und damit auch von der Tauglichkeit für die Kreisliga.