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Artikel veröffentlicht am 19.09.2024 um 06:00 Uhr

Keeper's Choice mit Johannes Wirth: "Mein Vorbild war Basti Schweinsteiger!"

Torhüter und Linksaußen - wohl jeder, der sich für Fußball interessiert, kennt die Fortsetzung dieser Weisheit. Doch stimmt sie wirklich? Nun, Linksaußen gibt es kaum mehr, aber Torhüter. anpfiff.info möchte Ihnen die Spezies mit der Nummer eins auf dem Rücken - meistens zumindest - ein wenig näher bringen. Diesmal nehmen wir Johannes Wirth vom TV Haßfurt ins Keeper-Kreuzverhör.

Von Marco Heumann

Im Kasten des TV Haßfurt zu Hause: Johannes Wirth.

Christian Eschner

Johannes Wirth (Torhüter TV Haßfurt)

Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Johannes Wirth: So ein richtiges Ritual habe ich nicht. Bevor das Spiel beginnt, laufe ich auf die Torlinie und schaue noch einmal zu den Torpfosten.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Johannes Wirth: Da ich in der Jugend noch bis zur U15 im Feld gespielt habe, war lange Bastian Schweinsteiger mein Vorbild. Mein Vorbild im Tor war dann Manuel Neuer, weil er für mich einfach der beste Torwart zu dieser Zeit war und unhaltbare Dinger trotzdem noch gezockt hat.

Warum sind Sie Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Johannes Wirth: Wie ich schon gesagt habe, bin ich recht spät ins Tor gekommen. Ich habe erst einmal alle Positionen gespielt, bevor ich schließlich meine Berufung im Tor gefunden habe. Als Stürmer hab ich in der U9 angefangen und mich dann im Laufe der Zeit übers Mittelfeld und als Libero immer weiter nach hinten abgesetzt. Als wir dann in der U15 keinen Torwart hatten und ich im Training mich schon immer einmal in Tor gestellt hatte, war es klar, dass ich ins Tor muss. Nachdem ich dann das erste Spiel zu Null gespielt und einen Elfmeter gehalten habe, musste ich auch weiterhin ins Tor. (grinst)

Wer ist aktuell der beste Torwart der Welt–und was zeichnet ihn besonders aus?
Johannes Wirth: Für mich war lange Zeit Manuel Neuer der beste Torwart. Aktuell würde ich das allerdings nicht mehr sagen, könnte jetzt aber auch niemanden speziell nennen, da es einfach sehr viele Keeper auf Top-Niveau gibt.

Johannes Wirth im Oktober 2023 beim Derby gegen den FC Haßfurt.

Christian Eschner/anpfiff.info

An welche Ihrer Paraden erinnern Sie sich noch genau?
Johannes Wirth: Eine spezielle Parade gibt es nicht. Ich freue mich über jede Parade, um so auch der Mannschaft zu helfen. Ein Spiel, in dem es viele Paraden gab und ich meiner Mannschaft sehr gut helfen konnte, war das das Spiel im Oktober 2021 beim SC Trossenfurt-Tretzendorf, das 1:1 endete.

Eine Selbsteinschätzung: Sind Sie beim Elfmeter eher der Killer oder ein leichtes Opfer?
Johannes Wirth: Als ich in den Herrenbereich gekommen bin, habe ich die ersten fünf Elfmeter gehalten und hatte einen guten Lauf. Inzwischen sieht das leider anders aus. (lacht). Der letzte ist nun schon eine Weile her und es wird einmal wieder Zeit, einen zu halten. An sich ist es aber so, dass du als Keeper nur gewinnen kannst, da der Druck beim Schützen liegt.

Wie stehst du dazu? Foulen als letzter Mann oder lieber das Gegentor zulassen?
Johannes Wirth: Das kommt ganz auf die Situation an. In einem normalen Saisonspiel würde ich das Gegentor zulassen. Wäre es allerdings zum Beispiel ein Relegationsspiel und wir führen kurz vor Schluss mit 1:0, würde ich das Foul ziehen, um so das Spiel zu gewinnen.

Vielen Dank für das Gespräch!