Landesliga Nord - Frauen: Vier Wittmann-Tore reichen nicht - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.09.2024 um 19:30 Uhr
Landesliga Nord - Frauen: Vier Wittmann-Tore reichen nicht
SPIELTAG AKTUELL Aufsteiger DJK Don Bosco feierte im Heimspiel gegen Leerstetten ein irres Comeback und geriet spät dennoch auf die Verliererstraße. Ganz anders die Gemütslage bei zwei anderen Aufsteigern, die nach dem 3. Spieltag das Tabelau anführen. Der SV Neusorg ist dabei weiterhin ohne Gegentor und feierte im dritten Spiel den dritten Sieg. Schwodl gelang erneut in der Nachspielzeit der Ausgleichstreffer.
Von Bernd Riemke
"Es war ein vogelwildes Spiel. In der abwehr erwischten wir einen gebrauchten Tag, verteilen viel zu viele Gastgeschenke und liegen schon vor der Pause mit 1:4 in Rückstand. Dann zeigt die Mannschaft Charakter kommt zurück, ist spielbestimmend und erzielt sogar den Ausgleich. Sofort im Gegenzug trifft Leerstetten allerdings erneut", so ein konsternierter Steffan Seidler nach dem 4:6-Tor-Spektakel seiner DJK Don Bosco Bamberg gegen SV Leerstetten im Duell der bis dato Punktlosen. Für die Wildensorgerinnen erzielte eine bärenstarke Franziska Wittmann alle vier Treffer.

Punkteteilung im Oberfranken-Derby

Nicht vier, sondern einen Treffer erzielte Angelina Malsam für die Ladykracher beim 1:1 im Oberfranken-Duell gegen die SpVgg Weißenstadt. Nach zuvor fünf Kurzeinsätzen in der vergangenen Saison stand die 19-Jährige in der laufenden Serie zum ersten Mal für den SV Reitsch auf dem Platz - und das auch noch in der Startformation. "Ich habe das als sehr bereichernd empfunden. Obwohl uns Stammkräfte fehlten, die viel Erfahrung mitbringen, konnten wir uns in einer anderen Zusammensetzung zum 1:1 durchschlagen. Es wäre definitiv auch mehr drin gewesen", sagte Malsam im Nachgang zum Unentschieden, das für die Oranjes den ersten Punktgewinn bedeutete. Ein Punkt für die Moral, nicht zuletzt dank der unbekümmerten Angelina Malsam, die ihr Premierentor in der Landesliga wie folgt schilderte: "Eine bombenstarke Ecke kam direkt auf meinen Fuß und ich konnte den Ball ohne drüber nachzudenken, ins Netz schlagen." So einfach ist das manchmal. Für die SpVgg Weißenstadt, für die Anna Schelenz die vorübergehende Führung erzielte, war es das zweite Remis im dritten Saisonspiel.

Anna Schelenz brachte die SpVgg Weißenstadt mit ihrem ersten Saisontor in Führung.
Maik Schneider

Kein Sieger im Spitzenspiel

Das jeweils erste Remis nach zuvor zwei Siegen lieferten Bayernliga-Absteiger FC Ezelsdorf und BOL-Aufsteiger TSV Buch im direkten Duell ab. "Die Rollen waren klar verteilt", sagte Simone Grimm, Verteidigerin des Neulings, der mit viel Selbstvertrauen in die Begegnung ging. "Wir wissen was wir können, haben eine starke Mannschaft und wollten Ezelsdorf ärgern", so die 30-Jährige weiter. Das gelang insbesondere im ersten Durchgang vorzüglich, doch trotz dominanter Spielführung ging es mit einem 1:2 aus Sicht des TSV in die Kabinen. Julia Wartenfelser blieb es schließlich vorbehalten mit einem Fernschuss und unter Zuhilfenahme der Lattenunterkante den 2:2-Endstand zu besorgen. "Natürlich sind wir zufrieden, denn wir haben nach drei Spielen als Aufsteiger noch nicht verloren. Auf der anderen Seite wäre heute sogar mehr drin gewesen", resümierte Grimm abschließend.

Neusorg weiter makellos

Nutznießer der Punkteteilung  ist der SV Neusorg, der nun nach drei Siegen mit einer blütenweißen Weste die alleinige Tabellenführung übernommen hat. Dabei benötigten die Oberpfälzerinnen eine gewisse Anlaufzeit, um in das Spiel zu finden. Als Patricia Schreml bei einem Distanzschuss sehr genau Maß nahm und die sehenswerte Führung erzielte, war der Bann gebrochen und Jule Beyer konnte gegen nie aufsteckende Hausherrinnen sogar erhöhen. Die SpVgg Erlangen ziert nach drei Spielen ohne eigenes Tor zwar das Tabellenende, doch gegen Neusorg lieferte die Spieli phasenweise sehr ansehnlichen und druckvollen Offensivfußball. "Sie waren vor allem in der zweiten Halbzeit besser als wir, doch unsere Abwehr hielt stand", bilanzierte Laura Graser für den SVN erleichtert.

Oops, they did it again...

Die Frauen des Schwabthaler SV haben es wieder getan. Wie schon am 1. Spieltag als Torfrau Lena Eichfelder in der Nachspielzeit zum Ausgleich traf, waren auch diesmal die regulären 90 Minuten bereits absolviert, als Spielführerin Lisa Kestler mit ihrem zweiten Saisontreffer einen Zähler für die Heimelf rettete. Zweimal ging die zweite Vertretung des 1. FC Nürnberg zuvor in Führung und zweimal konterte der SSV prompt, weshalb sich auch Trainer Torsten Hellmuth sichtlich zufrieden zeigte: "Es war ein intensives Spiel, in dem wir gut dagegen gehalten und nie aufgegeben haben. Wir haben eine Top-Leistung abgerufen und uns das Unentschieden verdient."

Lisa Kestler (li.) traf in der 96. Minute für den Schwabthaler SV und rettete somit einen Punkt gegen Top-Favorit 1. FC Nürnberg 2
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Vier Blätter helfen mehr als drei

Apropos "verdient". "Das Glück muss man sich verdienen und wir haben es mit Engagement, Willenskraft und Selbstbewusstsein auf unsere Seite gezogen", sagte ein stolzer Günter Förtsch nach dem 2:1-Sieg seiner SpVgg Ebing bei der SpVgg Greuther Fürth 2. Bis in die Schlussphase hinein hätten die spielstarken und stellenweise dominanten Mittelfränkinnen auch höher als nur 1:0 führen können. Das Tor besorgte Goalgetterin Josephine Hundt, die bereits sieben Mal in dieser Spielzeit traf. Doch mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich auch die Germania eigene Chancen. Caroline Eberth sorgte schließlich mit einem Doppelschlag in den letzten zwanzig Minuten für den Auswärtssieg. "Gut, dass unser Kleeblatt im Wappen vierblättrig ist und das der Fürther nur drei Blättchen aufweist", wusste Trainer Günter Förtsch den 2:1-Erfolg in der Fremde durchaus richtig einzuschätzen.

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Stenogramm Landesliga Nord

SpVgg Greuther Fürth 2: Schulze, Hartmann, Graf (88. Diebold), Hundt (78. Huß), Stelzner (78. Ehebauer), Diebold, Tillack, Busch (78. Nsiri), Skowronek, Feuerstein, Treuheit (67. Schirling) / Reiß
Tore: 1:0 Hundt (2.), 1:1 Eberth (72., Sommer), 1:2 Eberth (83.)
Gelbe Karten: - / Häublein (89.)
Zuschauer: 52 | Schiedsrichter: Anna Frühwald
Tore: 0:1 Schreml (24.), 0:2 Bayer (36.)
Gelbe Karten: Meixner (50.) / Schreml (16.)
Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Philip Zweck (TSV Behringersdorf)
1. FC Nürnberg 2: Heimann, Ram, Erata, Graupner (57. Islami), Januzi, Mend (70. Grau), Nunziata (81. Keul), Schaefer, Jansen (90. Frank), Wedler (81. Wollmershäuser), Deuber / Ehrhardt
Tore: 0:1 Erata, Foulelfmeter (2.), 1:1 Gründel, Foulelfmeter (8.), 1:2 Schaefer (84.), 2:2 Kestler (90.)
Gelbe Karten: Büttel (49.), Amon (63.), Fellisch J. (76.) / Graupner (49.), Wedler (73.)
Zuschauer: 85 | Schiedsrichter: Tim Wiltschke (FC Eintracht Bamberg 2010)
Tore: 1:0 Unterberg (19.), 1:1 Scheuerbrand (32.), 2:1 März (45.), 2:2 Wartenfelser J. (78.)
Gelbe Karten: - / Zimmermann (60.), Gruber (81.)
Zuschauer: 70 | Schiedsrichter: Julia Schineller
Tore: 0:1 Schelenz (14.), 1:1 Malsam (47.)
Gelbe Karten: Köhler (85.) / Chrupala (45.+4), Görisch (90.+2)
Zuschauer: 60 | Schiedsrichter: Frederik Braunersreuther (FC Mitwitz 1921 e.V.)
Tore: 0:1 Hauffenmeyer (10.), 1:1 Wittmann (14., Köttig), 1:2 Hauffenmeyer (19.), 1:3 Braun (29.), 1:4 Hauffenmeyer (36.), 2:4 Wittmann (37., Wellein), 3:4 Wittmann (63., Löbenfelder), 4:4 Wittmann (78., Schuler), 4:5 Braun (78.), 4:6 Perzl (90.)
Gelbe Karten: Köttig (56.), Schuler (61.), El Moussaoui (67.) / Loukas (82.)
Zuschauer: 60


Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
3
4:0
9
2
3
10:3
7
3
3
9:3
7
10
3
6:15
1
11
3
4:12
0
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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