Es war das Topspiel des Spieltages in
der Regionalliga Bayern. Als Tabellenvierter reisten die
Schweinfurter zum Spitzenreiter nach Illertissen. Obwohl die
Statistik für den Primus sprach – nur eines der letzten sechs
Duelle gegen die Schnüdel ging verloren – setzte sich der
FC 05 am Ende recht souverän durch. Wer weiß, wie die Begegnung
gelaufen wäre, hätte Illertissens Lasse Jürgensen gleich zu Beginn
in Folge eines Freistoßes statt an den Pfosten ins Tor geköpft. So
aber übernahmen die Schnüdel das Kommando. Michael Dellinger nutzte
ein Missverständnis zwischen Torwart und Verteidiger zur 1:0-Führung
für die Gäste (7.) und spätestens beim 2:0 zeigte sich, dass der
FC an diesem Freitagabend viel wacher war als die Heimelf.
Die
reagierte beim Abschluss von Joshua Endres nach einem Abpraller
jedenfalls viel zu langsam und ließ den 05-Neuzugang unbehelligt
einschießen. Zwar verkürzte Yannick Glessing für die Gastgeber
Mitte des zweiten Abschnitts den Vorsprung (67.). Doch anbrennen
ließen die abgeklärten Schweinfurter nichts mehr. Einen Konter
vollendete erneut Endres per schönem Schlenzer ins lange Eck zum
Endstand (70.).
„Es war ein reifer, abgezockter
Auftritt von uns in allen Bereichen. Ich bin sehr stolz, was die
Mannschaft heute auf den Platz bekommen hat“, freute sich FC
05-Coach Victor Kleinhenz über den Erfolg und den Sprung auf
Tabellenplatz zwei.
Kickers mit Arbeitssieg
Noch eine Position höher wollen
derweil die Würzburger Kickers am Saisonende stehen. Der Aufstieg
ist das erklärte Ziel der Rothosen, weshalb der Saisonstart mit
bereits zwei Niederlagen durchaus kritisch beäugt wurde. Das 2:0 in
Aschaffenburg brachte die Kickers ihren eigenen Ansprüchen zumindest
wieder einen kleinen Schritt näher. Im ersten Durchgang agierten die
Gäste noch recht umständlich, die etwas kuriose Entstehung des
Führungstreffers passte da ins Bild. Ebrahim Farahnak köpfte Moritz
Hannemann im Anschluss an eine Ecke an und der fälschte den Ball ins
Tor ab (45.).
Mit mehr Schwung kamen die Kickers, die den gleichen Gegner erst vor zehn Tagen zu Hause im Toto-Pokal nach Elfmeterschießen bezwungen hatten, aus der Kabine und
drängten aufs 2:0, das gegen bemühte, aber offensiv harmlose
Aschaffenburger aber erst in der Nachspielzeit fiel. Nachdem
Viktoria-Schlussmann Max Grün sich in den Angriff eingeschaltet
hatte, traf Alem Japaur ins verwaiste Gehäuse zur Entscheidung.
„Es war ein sehr gutes, dominantes
Spiel von uns. Aschaffenburg hatte keine Torchance. Wir waren sehr
konzentriert und haben deshalb verdient gewonnen“, fasste
Rothosen-Coach Markus Zschiesche hernach zufrieden zusammen.
Bayreuth wieder in der Spur
Das Tor des Abends in Bayreuth fiel
indes schon nach elf Minuten. Christoph Fenninger traf nach einer
Flanke von links mit dem Kopf zum Sieg gegen die U23 von Greuther
Fürth. Zweimal hatte der Ball – auf beiden Seiten je einmal -
allerdings schon zuvor im Netz gelegen. Doch der Bayreuther Treffer fand
wegen Abseits, der der Fürther weil die Kugel zuvor im Toraus
gewesen war, keine Anerkennung. Nach Fenningers 1:0 bestimmte die
Altstadt das Geschehen in einer eher chancenarmen Partie weitgehend
und kehrte, nachdem sie zuvor dreimal in Serie verloren hatte, in die
Erfolgsspur zurück.
Bamberg siegt, Aubstadt remis
Am Samstag musste sich der TSV Aubstadt
mit einem 1:1 bei der SpVgg Ansbach begnügen. Leon Heinze brachte
die Gäste, schön steil geschickt von Marcel Volkmuth, nach rund
einer halben Stunde aus halbrechter Position nach vorne (32.), die
Platzherren hatten ihrerseits bei einem Lattenschuss zunächst noch
Pech, glichen aber in der Endphase durch Michael Sperr im Nachsetzen
noch aus (78.). Der TSV Aubstadt bleibt nach dem Remis zwar im
Tabellenkeller hängen, seine Ausbeute aus den letzten vier Partien
kann sich nach schwachem Saisonstart mit sieben Zählern aber sehen
lassen. „Wir müssen uns ankreiden, dass wir das 2:0 nicht
nachgelegt haben. So fahren wir leider nur mit einem Punkt nach
Hause. Aber Ansbach hat sich den kämpferisch auch verdient“,
resümierte TSV-Co-Trainer Martin Beck.
Zufriedener war Bambergs Coach Jan
Gernlein nach dem 2:1-Erfolg bei Schlusslicht Türkgücü München. "Es hat schon deutlich bessere Regionalliga-Spiele gegeben. Dann gilt
es trotzdem, drei Punkte zu holen und die haben wir mitgenommen“,
freute sich der Übungsleiter. Sein Team geriet zunächst nach einem
Aussetzer von Torwart Fabian Dellermann, der einen harmlosen Flankenball über die
Handschuhe ins Netz rutschen ließ, ins Hintertreffen, zeigte aber
eine Reaktion und glich durch Tobias Linz´ trockenen Schuss ins
lange Eck noch vor der Halbzeit aus (32.). Sehenswert fiel dann der
Bamberger Siegtreffer, als David Lang zu einem Sololauf ansetzte und
schließlich Türkgücü-Keeper Julius Schmid, wenn auch wohl nicht
ganz unhaltbar, das Nachsehen gab (51.).
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