Kärwa-Woche beim SV Poppenreuth: Mit neuen Köpfen und alten Tugenden - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.08.2024 um 13:00 Uhr
Kärwa-Woche beim SV Poppenreuth: Mit neuen Köpfen und alten Tugenden
Es hat sich einiges getan beim SV Poppenreuth vor dem Start in die noch junge Saison - und der anstehenden Kärwa-Woche. Nach zehn Jahren im Amt übergab Johann Liebert die Position des Fußball-Abteilungsleiters an Christian Hasieber. Und auch die 1. Mannschaft bekam mit Franco Russo einen neuen Chefcoach, der im Verein bereits bestens bekannt ist und am Freitagabend sein erstes Kärwa-Heimspiel in neuer Rolle erlebt.
Von Marco Galuska / TR
Der SV Fürth-Poppenreuth in der Saison 2024/25.
SVP
Unter neuer Führung ging die Fußball-Abteilung des SV Fürth-Poppenreuth in das neue Spieljahr. Nach einem Jahrzehnt erfolgte der Wechsel von Johann Liebert zu Christian Hasieber, der bei seiner Aufgabe auch von seinem Stellvertreter Daniel Kanzler unterstützt wird. Hasieber (siehe Interview) stammt aus Poppenreuth und ist bereits lange Jahre als Nachwuchskoordinator und Trainer im Verein tätig und kennt die Begebenheiten am Kreuzsteinweg bestens.

Die Verantwortlichen mit den Neuzugänge beim SV Fürth-Poppenreuth für die Saison 2024/25. Obere Reihe (v.l.n.r.): Julian Marx, Chiso Daza, Davide Capasso, Francesco Russo (Trainer 1. Mannschaft). Untere Reihe (v.l.n.r.): Fabian Lang (Betreuer 1. Mannschaft), Ibrahim Özkan, Marcel Hofmann, Christoph Lehmann, Christian Hasieber (Fußball-Abteilungsleiter).
Jasmin Stark

Im Erwachsenenbereich geht es bei der Damen-Mannschaft, die ab dem 7. September in das bekanntlich schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga starten wird, unter der Regie von Bernd Hammerbacher weiter. In der vergangenen Saison gelang dem Coach mit seinem Team der Gewinn des Kreispokals mit einem 3:1-Sieg im Finale gegen die SG FSV Ipsheim/SV Unteraltenbernheim. Bei der 2. Mannschaft, die in der B-Klasse 7 antritt, wird weiterhin das Trainer-Trio um Daniel Kruschinski, Alexander Riedel und Marco Sterzinger die Verantwortung tragen.

Die Damen des SV Poppenreuth mit Trainer Bernd Hammerbacher gewannen den Kreispokal im Finale gegen die SG FSV Ipsheim/SV Unteraltenbernheim.
Jasmin Stark

Bei der 1. Mannschaft, die weiterhin in der Kreisklasse 3 vertreten ist, gab es indes einen Trainerwechsel von Levente Bozsik zu Francesco "Franco" Russo, der seine Laufbahn als Spieler mittlerweile beendet hat und in seiner neuen Rolle als Trainer den Reiz sieht, das Team "immer bestmöglich auf das nächste Spiel vorzubereiten und das taktische Niveau zu steigern. Ich bin der Meinung, dass sich jeder Spieler sicherer fühlt, wenn er auf den Platz geht und einen bestimmten Plan und konkrete Aufgaben hat." Dass er dabei als Wunschkandidat des Teams galt, "ehrt" Russo, für den der SVP eine "Herzensangelegenheit" ist. 

Bevor es dann so richtig an die Arbeit mit der Mannschaft ging, war der inzwischen zweifache Familienvater schon mit der Planung und Organisation der Vorbereitung beschäftigt. Zudem galt es auch einige Gespräche mit den potenziellen Neuzugängen zu führen, welche letztendlich auch Früchte getragen haben. "Chiso Daza und Davide Capasso haben wir vom ASN Pfeil-Phönix bekommen. Die beiden haben noch Ibrahim Özkan mitgebracht, welcher leider seit Beginn der Vorbereitung an einem Muskelfaserriss laboriert. Mit Julian Marx stößt ein Eigengewächs zu uns, der letztes Jahr noch in der Zweiten gekickt hat und nun mit in die Erste hochgezogen wurde, weil er absolut das Potenzial dafür hat und vor allem auch Bock darauf. Ein weiterer Neuer ist Chris Lehmann aus Baiersdorf, welcher schon etwas länger mit einem Wechsel geliebäugelt hat, und letztendlich den Charme der Poppenreuther Jungs und dem Staff nicht widerstehen konnte", sagt Russo mit einem Lachen und war vor allem auch froh, dass man auch die Lücke auf der Torwartposition noch kurz vor Rundenauftakt mit Marcel Hofmann von der DJK BFC schließen konnte.

Francesco "Franco" Russo ist der neue Cheftrainer der 1. Mannschaft beim SV Poppenreuth.
Jasmin Stark

Mit dem Verlauf der Vorbereitung war der neue Chefanweiser im Großen und Ganzen zufrieden. "Es waren im Schnitt immer 16-17 Mann im Training - nur das Problem Torwart hat sich ergeben, da beide Torhüter kurzfristig direkt zu Beginn der Vorbereitung ausgefallen sind und wir sozusagen fünf Wochen ohne Torwart waren. Hier möchte ich auch nochmal den Zusammenhalt im Verein loben, dass diverse ehemalige Feldspieler, AH-Spieler oder auch verletzte Spieler sich bereit erklärt haben, im Training oder im Spiel auf dieser Position auszuhelfen", so der 36-Jährige.

Der Saisonstart verlief durchaus passabel für die 1. Mannschaft in der Kreisklasse 3. Nach einem torlosen Remis gegen ein starkes Deutenbach II gelang zuletzt ein 2:1-Sieg bei der SpVgg Nürnberg. Doch wo soll es für die Poppenreuther Jungs in dieser Saison hingehen? "Die Ziele sind ganz klar: Wir wollen die 'neue Mannschaft' zu einer Einheit formen und uns stetig von Spiel zu Spiel verbessern, vor allem auch in Sachen Mentalität und taktische Ausrichtung. Ein Satz wiederholt sich hier immer wieder in den Ansprachen: Mentalität schlägt immer Qualität", verrät Russo.

Die Trainer der 2. Mannschaft beim SV Poppenreuth: Alexander Riedel (l.) und Daniel Kruschinski (im Vordergrund) sind mit ihrem Team schon am Donnerstag im Kärwaspiel gefordert.
Jasmin Stark

Eine weitere Steigerung käme in dieser Woche besonders gelegen, denn am Freitagabend (18.30 Uhr) erwartet man zum Kärwa-Heimspiel die Nachbarn vom FSV Stadeln III, der mit sechs Punkten die perfekte Ausbeute vorzuweisen hat. Die Kärwa-Woche startet am Poppenreuther Sportplatz aber bereits am Mittwochabend mit
dem AH-Spiel gegen den SV Großhabersdorf. Am Donnerstag ist dann die 2. Mannschaft gegen den SV Laufamholz II im Einsatz. Und nach der Partie der 1. Mannschaft darf dann die Woche auf der Kärwa ausklingen, mit entsprechenden Erfolgen feiert es sich dort umso schöner.

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Leser-Kommentare

Interview mit Christian Hasieber

Neuer Fußball-Abteilungsleiter des SV Poppenreuth

Hallo Christian, wie siehst du die Zukunft des Fußballs beim SVP?

Hasieber:
Ich sehe den SVP absolut im Breitensport zu Hause. Wichtig ist mir, dass jeder, der sich in eine Gemeinschaft einbringen möchte, bei uns ein Zuhause findet. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins liegt mir sehr am Herzen. Ich finde Leute inspirierend, die sich einbringen wollen, um diese Gemeinschaft mitzugestalten.

Welche Änderungen hat es mit deiner Bestellung gegeben?

Hasieber:
Im Anschluss an den wohlverdienten Ruhestand von Johann Liebert als Fußball-Abteiligungsleiter war klar, dass wir die Last der Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen müssen. Ich bin froh, dass ich mit Daniel Kanzler einen fähigen und sehr aktiven Stellvertreter habe. Daneben sind jetzt schon viele Helfer beim SVP, die mich top unterstützen.

Worüber freust du dich am meisten in der neuen Rolle?

Hasieber:
Mein Aufgabenfeld innerhalb des Verein hat sich deutlich erweitert, was mir sehr gelegen kommt. Ich würde mich als kommunikativen Typen bezeichnen, der sowohl intern als auch extern Freude daran findet, sein Netzwerk zu erweitern.

Wo siehst du Schwierigkeiten?

Hasieber:
Der Druck auf die Vereine wächst aufgrund der Anzahl an Jugendlichen, die ein sportliches Zuhause suchen. Wir sind aktuell jetzt schon sehr unter Druck, was die Platzbelegung anbelangt. Wir haben aktuell zwar keine U17 oder U19, sind aber dennoch, was die Trainingszeiten anbelangt, nahezu völlig ausgebucht. Daneben hat der SVP, der nach schwierigen Zeiten finanziell wieder gut da steht, einen überschaubaren Sponsorenpool. Dadurch sind leider keine allzu großen Sprünge möglich.

Wie war dein eigener Werdegang? Woher rührt deine Verbundenheit mit dem SVP?

Hasieber:
Ich bin Poppenreuther! Ich bin dort aufgewachsen - mein Vater hat bereits beim SVP gespielt. Fußballerisch bin ich beim TSV Buch groß geworden, bis 16 Jahre und wurde dann beruflich in meiner fußballerischen Karriere ausgebremst. Danach folgten ein paar Stationen in Privatmannschaften. Als mein Sohn beim SVP anfing, wurde ich gefragt, ob ich unterstützen könnte. Und das "Nein sagen" war noch nie meine Stärke. Seit 2014 war ich dann Jugendleiter beim SVP.


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