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Artikel veröffentlicht am 23.08.2024 um 10:00 Uhr

Merl Bau trumpft beim Start auf: Duelle gegen 1. Mannschaften reizen besonders

Unter den sieben Siegern am 1. Spieltag der A-Klasse 8 war auch die SGV 1883 Merl Bau vertreten, die ihr Heimspiel gegen den FC Stein deutlich mit 5:0 gewinnen konnte und damit ein erstes Ausrufezeichen setzte. Mit Ehrgeiz geht die erfahrene Truppe in die Saison, freut sich auch auf Duelle mit neun 1. Mannschaften. Am Sonntag geht es zunächst aber zur jungen Zweitvertretung des TSV Altenberg.

Von Marco Galuska

Cem Hür (l.) und Michael Meissner konnten mit der SGV Nürnberg-Fürth 1883 III Merl Bau einen 5:0-Sieg zum Saisonstart gegen den FC Stein feiern.

Jasmin Garcia

Die Zeit vergeht, das stellt man wieder einmal fest, wenn man auf die Historie der einstigen Privatmannschaft Merl Bau schaut, die seit nunmehr sechs Jahren fest im Spielbetrieb der A-Klasse verankert ist. Im Zuge der Verschmelzung des SC Viktoria Nürnberg mit der SG Nürnberg-Fürth 1883 erfolgte der Wechsel aus der Freizeitliga samt Übernahme des Startplatzes, den Viktorias 1. Mannschaft eingebracht hatte. Im ersten Jahr stand ein 10. Platz, in der Folge fand man das Team, das in den ersten Jahren von Ralf Hendel trainiert wurde, aber schon um einige Plätze weiter oben angesiedelt.

Lange Historie als Privatmannschaft, seit 2018 in der A-Klasse

"Wir fühlen uns wohl in der A-Klasse, haben zwar keinen Druck oder Muss aufzusteigen, aber der Ehrgeiz ist bei unseren Spielern nach wie vor gegeben, auch wenn der Großteil schon längst das AH-Alter erreicht hat", sagt Michael Höhenberger, der das Team seit acht Jahren als Spielleiter begleitet und die Entstehungsgeschichte der einstigen Privatmannschaft wie kaum ein Zweiter kennt. "Ich habe früher in der Jugend bei Johannis 83 gespielt, bin später zu Gostenhof gewechselt und da gab es die Privatmannschaften Blau-Weiß und Triumph und später ist dann Merl Bau hinzugekommen und geblieben. Seitdem ich selbst mit dem Spielen aufgehört habe, kümmere ich mich um die Spielleiter-Tätigkeit."

Michael Höhenberger ist nicht erst seit dem Start in der A-Klasse vor sechs Jahren eng verbunden mit dem Merl-Bau-Team, bei dem er früher selbst gespielt hat und danach die Rolle des Spielleiters übernommen hat.

fussballn.de / Strauch

Dass Merl-Bau kein gewöhnlicher A-Klassist ist, zeigt sich auch in der Trainerhistorie. "Wir hatten zwar bei der Trainersuche in der Vergangenheit auch Gespräche mit Externen, aber zum einen gibt's bei uns nichts zu verdienen und andererseits bleibt es eine Truppe, die danach auch ein Bier zusammen trinkt", erklärt Höhenberger, der mit Arthur Roth im vergangenen Sommer eine interne Lösung mit Zlatan Vujic finden konnte. Roth bleibt auch in diesem Spieljahr als Trainer an Bord, bekommt mit Volkan Hür aber einen neuen Co-Trainer an seine Seite, der im ersten Saisonspiel gleich mal mit einem Dreierpack auftrumpfen konnte.

Souveräner Startsieg gegen Stein

Ein 5:0-Sieg stand am Ende gegen den FC Stein, gegen den man vor allem im zweiten Durchgang richtig überlegen auftrat. "Da hätten wir sogar noch einige Tore mehr machen müssen, nachdem der Gegner doch ziemlich abgebaut hat. Aber es war auf alle Fälle ein guter Start für uns", sagt Höhenberger, der sich bewusst für den Wechsel von A-Klasse 7 in eine andere Gruppe entschieden hat: "Wir wollten auch mal wieder andere Gegner sehen. Brauchen keine Streitspiele, aus dem Alter sollten wir heraus sein. Dass da jetzt gleich neun 1. Mannschaften in der Liga sind, hat natürlich einen besonderen Reiz."

Arthur Roth (links im Luftkampf) ist seit der vergangenen Saison Trainer bei Merl Bau.

fussballn.de / Gitzing

Dass das Team freilich zu den älteren Mannschaften der Liga zu rechnen ist (beim Auftakt betrug das Durchschnittsalter 32,1 Jahre) macht den Vergleich mit den deutlich jüngeren Gegnern, wie zuletzt gegen Stein, aber auch am kommenden Sonntag beim TSV Altenberg II, umso spezieller. "Mit einer guten fußballerischen Qualität kann man in der A-Klasse schon noch einiges erreichen", sagt der 55-Jährige mit Verweis auf den erst späten 3:2-Sieg der Altenberger zuletzt beim SC Germania III, der auch mit einer halben AH-Mannschaft aufgelaufen war. Freilich ist die aktuelle Ferienzeit für die Merl-Bau-Truppe, in der einige Familienväter spielen, besonders zu spüren. "Da fehlen uns jetzt vier Spieler von letzter Woche, aber vielleicht kommt der ein oder andere ja wieder zurück", will man sich auch gegen den jungen ambitionierten Bezirksliga-Unterbau gut verkaufen.

Ambitionen für einen Platz auf dem Treppchen

Nach dem 1. Spieltag ist die Eingrenzung des Favoritenkreises innerhalb der Liga freilich noch entsprechend schwer. "Die Absteiger wie Weinzierlein oder Zirndorf, Oberasbach, vielleicht auch Wachendorf - da gibt's schon ein paar, denen man einen Platz ganz oben zutrauen kann, und bekanntlich gibt es ja immer noch einen, den man so gar nicht auf dem Zettel hat", sagt Höhenberger, der den Ehrgeiz der alten Recken, wie den des nimmermüden Cem Hür (inzwischen 44 Jahre), gerne teilt und sich über einen Platz unter den ersten Drei freuen würde, auch wenn das "kein Muss" sein soll.

Florian Körner war früher Torwart in der Bayernliga bei der SpVgg Ansbach.

fussballn.de

Erfreulich ist für den Merl-Bau-Manager, dass es auch vor dieser Saison wieder ordentlich Zulauf für das Team gegeben hat. "Wir haben zwei Jungs aus Baden-Württemberg hinzubekommen, aber vor allem auch einige aus dem Freundeskreis unserer Spieler, die einfach wieder zusammen kicken wollen. Und insgesamt haben wir eine Truppe, die nach wie vor Lust auf Fußball hat und sich für die A-Klasse nicht zu schade ist, auch wenn der ein oder andere schon einige Ligen höher gespielt hat", verweist Höhenberger auf die Beispiele von Cem Hür, Maxim Wagner oder Florian Körner, der in Ansbach das Tor in der Bayernliga gehütet hatte. "Das Wichtigste ist aber, dass sich die Jungs untereinander verstehen und wir als Team auftreten", unterstreicht Höhenberger das, was Merl Bau für ihn seit Jahren ausmacht.