Nachdem der Deutsche Fußball-Bund
(DFB) die rechtlichen Voraussetzungen für seine Regional- und
Landesverbände geschaffen hatte, hat der Vorstand des Bayerischen
Fußball-Verbandes (BFV) die Regelung jetzt per Vorstandsbeschluss
umgesetzt und seine Jugendordnung entsprechend angepasst.
Bislang war ein Einsatz von 16-Jährigen im Herrenbereich
ausschließlich in der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga
möglich. Wichtig: Die Regelung gilt ausschließlich für einen Einsatz in
der Regionalliga Bayern und in den Bayernligen Nord und Süd. Sollte ein
Regional- oder Bayernligaklub im Herrenbereich beispielsweise zudem auch
eine Kreisklassen-Mannschaft stellen, so sind die Spieler in dieser
zweiten Mannschaft nicht spielberechtigt.
"Derzeit sprechen wir von einer geringen Anzahl an
jungen Ausnahmetalenten. Uns ist es wichtig, dass wir unsere
wenigen absoluten Spitzentalente weiter an unsere hochklassigen Vereine
binden und nicht ins Ausland verlieren, weil eben dort bereits ein
frühzeitiger Einsatz in Herrenmannschaften zur weiteren Förderung
möglich ist. Oftmals wurde bereits sehr viel Zeit in die Förderung
dieser Ausnahmefußballer investiert, diese soll sich für den deutschen
Fußball zukünftig auch auszahlen. Zusammen mit den Veränderungen im
Kinderfußball setzen wir darauf, dass sich in den nächsten Jahren die
Anzahl der talentierten Spieler durch deren intensivere und
individuellere Ausbildung erhöht", erklärt Verbands-Jugendleiter Florian
Weißmann.
Gerade der Blick ins Ausland zeigt, dass bei Nachwuchsspielern, die
die körperlichen Voraussetzungen erfüllen, auch Einsatzminuten auf
dritter, vierter oder fünfter Spielklassen-Ebene einen positiven Effekt
auf die Entwicklung bis hin zum Nationalspieler haben.
Prominente Beispiele sind Lamine Yamal, der beim FC Barcelona im
Alter von 15 Jahren bei den Profis auf dem Platz stand und zuletzt bei
der EURO für die spanische Nationalmannschaft für Furore sorgte, oder
Eduardo Camavinga, der mit 15 Jahren in der fünften französischen Liga
debütierte. Zudem sprechen auch wissenschaftliche Hintergründe für die
jetzt beschlossene Öffnung der Regelung: Analysen zeigen, dass der frühe
und regelmäßige Einsatz von Talenten im Seniorenbereich eine positive
Auswirkung auf den weiteren Karriereverlauf im Spitzenfußball hat.
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