DFB-Pokal: SV Buckenhofen - SSV Jahn Regensburg: "Wir haben keine Chance - die wollen wir nutzen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.09.2010 um 12:00 Uhr
DFB-Pokal: SV Buckenhofen - SSV Jahn Regensburg: "Wir haben keine Chance - die wollen wir nutzen"
Drei Euro ins Phrasenschwein müsste Norbert Hofmann, Trainer des SV Buckenhofen, sicherlich in der sonntäglichen Talkrunde eines Sportsender entrichten, für diesen Spruch. Doch er hat wohl Recht. Im Pokal trifft schließlich der Siebtligist aus Buckenhofen am Mittwoch auf einen Drittligisten mit dem ruhmreichen Jahn aus Regensburg. Und Trainer Hofmann trifft zudem auf einen alten Bekannten beim Jahn, dem er damals zu seinen ersten Sporen im Herrenbereich verholfen hat.
Von Sebastian Baumann
Dass der Pokal seine eigenen Gesetzt hat, musste in der letzten Woche schon die SpVgg Weiden in Buckenhofen erleben. Im Elfmeterschießen kegelte die Truppe von Norbert Hofmann den haushohen Favoriten aus dem Pokal. Jetzt folgt mit Jahn Regensburg ein noch höher einzuschätzendes Kaliber. anpfiff hat sich vor dem Spiel mit Trainer Norbert Hofmann vom SV Buckenhofen und André Laurito vom SSV Jahn Regensburg unterhalten.

Norbert Hofmann
anpfiff.info
Herr Hofmann, nun hat es den SV Buckenhofen das erste Mal in der Liga erwischt. 2:3 verloren gegen den 1. SC Feucht. Woran lag es?

Norbert Hofmann: Das war eine absolut unglückliche Niederlage. Feucht hat vier mal aufs Tor geschossen und drei Tore gemacht. Wir haben, denke ich, das Spiel optisch bestimmt, große Chancen hatten wir allerdings auch nicht. Feucht ist zwei mal in Führung gegangen und wir haben immer wieder ausgeglichen und zum Schluss bekommen wir dann das 2:3, als ein Abwehrspieler den Ball vertändelt. Anstatt den Ball ins Aus oder zur Ecke zu klären, wollte er ihn abschirmen und ins Aus laufen lassen. Nach dem Tor hat der Schiri dann abgepfiffen. Aber ich habe vor dem Spiel schon Bedenken gehabt, weil einigen Spielern der Sieg gegen Weiden etwas in den Kopf gestiegen ist.

War also der Pokal und Weiden/Jahn Regensburg ein wenig schuld an der Niederlage?
Norbert Hofmann: Möglich wäre es. Ich habe schon die ganze Woche im Training darauf hingeweisen, dass die Liga vorgeht. Das ist unser täglich Brot. Und ich habe meine Spieler gewarnt.

Oder lag es an der Doppelbelastung?
Norbert Hofmann: Das denke ich nicht. Wir spielen ja seit Ende Juli immer unter der Woche im Pokal. Natürlich sind Profis so was eher gewohnt als Amateure, aber das war es nicht. Wir haben gegen Weiden auch nie nachgelassen und da hat man auch keinen Unterschied gesehen. Da haben wir richtig gut Dampf gemacht.

Was erwarten Sie sich vom Gegner dem SSV Jahn Regensburg?
Norbert Hofmann: Es ist natürlich ein Highlight für Mannschaft, Verein und Fans. Ich hoffe, dass deswegen auch viele Zuschauer kommen und gut Stimmung machen. Es könnte ja immerhin die letzte Runde sein. Wir wollen uns natürlich so teuer wie möglich verkaufen und zeigen, dass auch in der BOL ordentlicher Fußball gespielt wird. Der Jahn ist natürlich haushoher Favorit.

Michael Hofmann
SSV Jahn Regens.
Sie treffen ja beim Jahn auf einen alten Bekannten mit dem langjährigen 60er Torwart Michael Hofmann. Wird er spielen?

Norbert Hofmann: Ja, er wird spielen. Ich kenne den Michael ja schon lange. Ich habe ihn damals aus der Jugend in die Erste Mannschaft in Bayreuth geholt und dann auch spielen lassen. Danach hat er das Angebot von 1860 München bekommen und angenommen. Er hat mir direkt nach der Auslosung eine SMS geschrieben, dass er sich auf das Spiel freut und wir haben dann auch noch miteinander telefoniert. Der Kontakt ist zu ihm nie abgerissen und wir haben uns oft getroffen. Es freut mich auch ihn zu treffen. Er ist ein Mensch geblieben, auch wenn er Profi ist.

Wäre doch eine schöne Geschichte, wenn Ihre Mannschaft Ihm ein Tor einschenkt.
Norbert Hofmann: Das wäre natürlich schön. Aber ich denke, das wird schwierig werden. Der Jahn ist natürlich schon eine große Hausnummer. Wie heißt es so schön: Wir haben keine Chance - und die wollen wir nutzen.

André Laurito kam vor der Saison vom insolventen Regionalligisten FC Eintracht Bamberg zum Drittligisten Jahn Regensburg und stand auch in den ersten beiden Partien in der Startelf. Momentan kann der Abwehrspieler aber wegen einer Verletzung nicht spielen.

André Laurito
SSV Jahn Regens.
Herr Laurito, wie läuft es in Regensburg. Sie sind ja momentan verletzt.

André Laurito: Ja, leider kann ich im Moment nicht spielen, weil ich eine Leistenverletzung habe. Ich bin jetzt aber wieder seit zwei Wochen im Training. Allerdings nur individuelles Einzeltraining und nicht mit der Mannschaft.

Wie groß ist der Unterschied zwischen der Regionalliga und der Dritten Liga?
André Laurito: Es ist schon ein großer Unterschied. Es wird noch körperbetonter gespielt und es ist schneller.

Fahren Sie mit zum Pokalspiel gegen Buckenhofen?
André Laurito: Das muss ich erst mit dem Trainer besprechen, ob ich mit fahre oder in Regensburg trainiere. Es hängt, denke ich, auch davon ab, mit welcher Mannschaft wir da hin fahren.

Wie wichtig ist der Pokal für Ihre Mannschaft?
André Laurito: Der Pokal ist Pflicht und wir nehmen ihn und auch jeden Gegner schon ernst und wollen möglichst den Titel holen. Deswegen haben wir es auch erfreut wahrgenommen, dass Weiden ausgeschieden ist.

Genau, gegen den SV Buckenhofen.
André Laurito: Ich kenne Buckenhofen nicht, aber die haben immerhin Weiden aus dem Pokal geworfen. Gegen unterklassige Vereine sieht man ja immer irgendwie schlecht aus. Entweder man schießt die aus dem Stadion und macht viele Tore oder aber man blamiert sich teilweise. Deswegen darf man den Gegner nicht unterschätzen.

Wie geht es mit Ihnen weiter? Wann sind Sie wieder fit und können spielen?
André Laurito: Ich hoffe natürlich, dass ich so schnell wie möglich wieder spielen kann.

anpfiff bedankt sich bei Norbert Hofmann und André Laurito für das angenehme Gespräch und wünscht viel Erfolg im Pokal und in der Liga. Alles weitere lesen Sie natürlich nach dem Top-Spiel wieder hier.

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