Sternstunden in Wunsiedel: Gewinner waren bedürftige Kinder - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.06.2024 um 20:30 Uhr
Sternstunden in Wunsiedel: Gewinner waren bedürftige Kinder
Am Samstagnachmittag trafen sich viele bekannte Gersichter am ASV-Sportplatz, um für den guten Zweck zu kicken. Auf der einen Seite die ASV-Legenden mit regionalen Kickern, auf der anderen Seite bekannte ehemalige Fußballer und Kunstschaffende, die vom früheren Club-Coach Michael Köllner unter die Fittiche genommen wurden. Am Ende schossen die Einheimischen ein paar Törchen mehr.
Von Hans-Jürgen Wunder

Gut möglich, dass sich die Veranstalter ein paar mehr als die 250 Zuschauer erhofft hatten, denn das Wetter am Schönlindner Weg hielt aus. Aber es kann sein, dass viele potentielle Interessenten direkt zum Brunnenfest in die Innenstadt und nicht erst zum Sportplatz gegangen waren. Aber die Besucher, die letztlich dem freundschaftlichen Kick beiwohnten, mussten ihr Kommen nicht bereuen. Nicht nur, weil das Projekt Sternstunden seit Jahrzehnten inzwischen Millionenbeträge für bedürftige Kinder einspielt. Beide Mannschaften beherzigten eine offensive Spielweise, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam. Nur die Torhüter konnten einen mitunter leid tun, denn die waren oft auf sich alleine gestellt.

Legenden-Teamchef Stefan Rogler hatte noch einen Hochkaräter aus dem Ärmel geschüttelt.
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Effektive Promis

Zunächst hatte die einheimische Legenden-Elf auf kurzfristige Ausfälle reagiert und den allseits bekannten Waldemar Schneider von Union Selb nachnominiert. Und auch ASV-Coach Giorgio Aranchino, der sich beim Abschlusstraining am Rücken verletzt hatte, zog sich eigentlich nur pro forma um, stürzte sich dann aber doch ins Geschehen und bei seiner italienischer Fußballleidenschaft waren die Schmerzen schnell vergessen. Freilich konnten die Gastgeber die beiden wettkampfgestählten Strategen gut gebrauchen. Denn sie hatten gleich gute Chancen, aber für die Tore waren die Sternstunden-Kicker, die zu großem Teil aus dem Nürnberger und Münchner Raum kamen, verantwortlich. Hinten hielt deren Kapitän Marcus Wolf zunächst den Laden zusammen, im Mittelfeld zog Ex-Altstadttrainer Timo Rost die Fäden und vorne glänzte der körperlich robuste, technische versierte und unverschämt fitte Nico Beigang als Vollstrecker. Der ehemalige Darmstädter sollte letztlich für alle Gästetreffer verantwortlich zeichen und kam auf sieben Einschüsse. So blieb der Rogler-Elf nichts übrig, als ständig einen Rückstand hinterherzulaufen und versuchen, dranzubleiben. Einmal fingen sich die "Legenden" direkt nach dem Ausgleich erneut ein Gegentor ein.        

Sponsor und Vollstrecker: Michael Brucker (li.), hier mit Mo Tamo, traf viermal.  
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Wende nach der Pause

Bei der Heimelf schienen am nimmermüden "Bobby" Bafra die letzten 25 Jahre spurlos vorübergagangen zu sein, denn der frühere Röslauer beackerte die Außenbahn mit hohen Tempo und glänzte immer wieder durch gescheite Zuspiele.  Mit zwei Toren sorgte er auch dafür, dass die Sternstunden nicht davonziehen konnten - vor allem aber Michael Brucker, der als Mittelstürmer über einen sicheren Abschluss verfügte und mit seinen vier Treffern zum Schreck der Sternstunden-Defensive avancierte. Beim Stande von 6:6 kippte dann die Partie und die Umstellung von Spielertrainer "Samy" Rogler trug Früchte. Der hatte in der Pause nämlich einen zweiten Stürmer ins Zentrum beordert - zumal die Verteidiger des Gegners oft von ihren Ausflügen nicht rechtzeitig zurückkamen. Außerdem beherzigten die Wunsiedel-Auswahl die Worte des Selber, der meinte: "Unsere Pässe sind teilweise viel zu ungenau." 

Man kennt sich: Die Oberpfälzer Jürgen "Dudl" Schmidkonz und Michael Köllner.
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Herzlicher Abschied

Wie so oft beim Fußball gab es natürlich Situationen, in denen es leicht nickelig wurde. Am Ende war es aber zweitrangig, dass die ASV-Legenden mit 9:7 gewannen. Viel wichtiger war der gute Zweck, nämlich Kinder, die der Unterstützung bedürfen, einen ordentlichen Geldbetrag zukommen zu lassen. Und der Abschied der Kicker aus Nah und Fern war dann, bei allem sportlichen Ehrgeiz, ausgesprochen herzlich. Den ältesten Akteur hatten die Sternstunden in ihren Reihen, denn Löwen-Coach Karsten Wettberg stand mit seinen 83 Lenzen sogar recht lange auf dem Rasen. Nach eigenem Bekunden hatte er in seiner Zeit als Löwentrainer nicht weniger als 30 Regenschirme zerstört - aber die wurden an diesem Tag nicht gebraucht, nicht nur wegen der beständigen und trockenen Witterung. 

Teilten sich eine Verteidigerposition: Jürgen und sein Frau Andrea Warzecha.
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