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Artikel veröffentlicht am 24.05.2024 um 15:00 Uhr

"Haben alles in der eigenen Hand": Kehrt Tuspo Heroldsberg in die Kreisklasse zurück?

Nach der Pfingstpause geht es im Aufstiegskampf der A-Klasse 6 allmählich ans Eingemachte: Am Sonntag erwartet Tuspo Heroldsberg im Spitzenspiel die Sportfreunde Großgründlach. Dabei hat die Truppe von Trainer Sebastian Faßbender alle Trümpfe noch in der eigenen Hand, sogar die Meisterschaft ist am letzten Spieltag möglich. Ein Reifeprozess bringt die Zuversicht, dass der Tuspo bald wieder in der Kreisklasse spielt.

Von Marco Galuska

Sebastian Faßbender bleibt auch in der kommenden Saison Trainer bei Tuspo Heroldsberg und will mit seinem Team in die Kreisklasse.

fussballn.de / Schlirf

1998 wurde aus der ehemaligen B-Klasse die Kreisklasse. Tuspo Heroldsberg blieb so etwas wie eine Konstante in jener Spielklasse, ehe 2007 der Abstieg in die A-Klasse, die früher die C-Klasse war, erfolgte. Noch schlimmer erwischte es die Heroldsberger dann fünf Jahre später, als man mit der 1. Mannschaft komplett von der Bildfläche verschwand. Immerhin berappelte sich der Tuspo in der untersten Liga über einige Jahre wieder, schaffte 2016 den Aufstieg in die A-Klasse und war dort im steten Wechsel entweder im Mittelfeld oder der Spitzengruppe zu finden.

Vorfreude aufs Spitzenspiel gegen Großgründlach

In jener kuriosen Regelmäßigkeit machte der Tuspo nach seinem 7. Rang im Vorjahr weiter und ist in der A-Klasse 6 einer von nur drei Vereinen, für den es noch um etwas geht. Nach der Aufgabe des FC Fels des Glaubens und dem Rückzug der 3. Mannschaft des TB Johannis 88 III wurde die Abstiegsfrage schon vor Wochen beantwortet. Der TSV Azzurri Südwest II konnte kürzlich seinen vierten Rang als "best of the rest" sichern. Im Aufstiegsrennen ist die Rangordnung hingegen noch komplett offen. Das Duell des heimlichen Zweiten Tuspo Heroldsberg gegen den aktuellen Zweiten SF Großgründlach wird am Sonntag eine Weiche stellen.

Zehn Siege hintereinander konnten die Heroldsberger bejubeln.

fussballn.de / Schlirf

Dass die Gründlacher durch den Rückzug von Johannis 88 III begünstigt waren und die Niederlage gestrichen wurde, will Heroldsbergs Trainer Sebastian Faßbender nicht großartig thematisieren, vielmehr bringt er die aktuelle Lage seines Teams auf einen Nenner: "Wir wollen uns gar nicht erst benachteiligt fühlen, denn wir haben ja weiterhin alles in der eigenen Hand!" Auch den kürzlichen Trainerwechsel beim Konkurrenten hat der Tuspo-Coach zwar etwas überrascht, aber doch recht gelassen "zur Kenntnis genommen. Großgründlach hat eine gute Mannschaft, ich glaube jetzt nicht, dass der Trainerwechsel großartig etwas am Spiel ändern wird. Wir freuen uns auf alle Fälle auf das Spiel!"

Reifeprozess bei jungem Team

Die Vorfreude in Heroldsberg geht mit einer beeindruckenden Bilanz einher. Die letzten zehn Spiele hat der Tuspo allesamt gewonnen. "Die Pause an Pfingsten hätten wir nicht gebraucht, aber umso mehr freuen wir uns auf die Spiele, die jetzt auf uns zukommen werden", so Faßbender, der in seinem jungen Team einen großen Reifeprozess im Laufe der Saison ausgemacht hat. Auch zuletzt beim 3:1-Erfolg bei der DJK Fürth konnte man mit zwei späten Toren eine "Siegermentalität" demonstrieren gegen einen gut organisierten Gegner, dem man im Hinspiel noch knapp unterlegen war.

Siegermentalität: Tim Leuschner bejubelt den entscheidenden Treffer zum Sieg bei der DJK Fürth.

Tuspo Heroldsberg

Dabei mussten die Heroldsberger verletzungsbedingt seit der Winterpause auf ihren Kapitän Leon Reitz verzichten. Niklas Müller und Tim Leuschner übernahmen die Spielführer-Rolle, mit Luca Breier zeigt sich einer der drei Stammspieler aus dem 2004er-Jahrgang auf der durch den Reitz-Ausfall vakant gewordenen Sechserposition mit einer "coolen Entwicklung" - sowohl fußballerisch als auch kommunikativ. Insgesamt kann Faßbender davon berichten, dass "etwas gewachsen ist mit den Heroldsberger Jungs."

Zuwachs aus der Jugend geht weiter

Es verwundert daher kaum, dass der Trainer auch schon lange für die kommende Saison seine Zusage gegeben hat. Nach drei Jahren als Coach der U19 (mit dem 2002er-Jahrgang) geht Faßbender dann in sein drittes Jahr bei den Tuspo-Herren und freut sich, dass nahezu eine komplette Mannschaft aus der Jugend, die durch die Kreisliga bis in die BOL-Aufstiegsrunde marschiert ist, im Sommer aufrücken wird. "Wir sind mit unserer Arbeit an einem Punkt angekommen, wo einmal die Vision lag: Wir haben zwei Herren-Mannschaften, die in ihren Ligen richtig gute Rollen spielen und bekommen weiter sehr gute Qualität hinzu." Der Aufstieg in die Kreisklasse nach 17 Jahren wäre eine vorläufige Krönung der Entwicklung. Mit drei Siegen in den letzten drei Spielen (am letzten Spieltag kommt Primus TSV Sack zu Gast) wäre der Sprung geschafft, andernfalls könnte man sich zumindest in der Relegation die höhere Spielklasse erarbeiten.