Trailsdorf - Friesen: "Noch mitten in der Vorbereitung..." - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.08.2010 um 18:15 Uhr
Trailsdorf - Friesen: "Noch mitten in der Vorbereitung..."
... befindet sich nach der Aussage des neuen Trainers Semso Rekic der FC Wacker Trailsdorf. Grund dafür ist die späte Übernahme des Amtes nach dem Rückzug von Peter Hahner. anpfiff.info unterhielt sich mit Semso Rekic im Vorfeld der BOL-Partie gegen den SV Friesen, die am Samstag um 17.00 Uhr angestoßen wird und von der wir ausführlich in Wort und Bild berichten werden. Auch bei Friesens Trainer Werner Gückel fragten wir nach.
Von Markus Schütz

Trailsdorfs Spielertrainer Semso Rekic möchte eine "komplett neue Philosophie einbringen" und Schritt für Schritt mit seinem Team an die Leistungsober-
grenze kommen.
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"Ich habe vor, eine komplett neue Philosphie nach Trailsdorf zu bringen!", so Semso Rekic. Die Zeit, die Trainer und Spieler hierfür benötigt hätten, steht normalerweise in den Trainingseinheiten und Spielen der Vorbereitung zur Verfügung. Da dem in diesem Falle aber nicht so war, wurde und wird jetzt eben in den ersten Partien noch immer kräftig experimentiert: "Dabei sind jetzt in dieser Phase auch die Ergebnisse erst einmal zweitrangig!" Deshalb bezeichnet er den Start in die neue Serie auch nicht als misslungen. Der 30-jährige Spielertrainer möchte am Ende dieses Prozesses seine Akteure so weit bekommen, dass síe systemisch denken und auf dem Feld effizient und nachhaltig im Rahmen der taktischen Vorgaben arbeiten, "momentan sind wir, gemessen daran, wo ich die Mannschaft haben will, vielleicht gerade einmal bei 20 bis 25 Prozent. Von manchem Spieler war ich überrascht, wie schnell er meine Vorgaben umsetzt, beim einen oder anderen dauert es eben ein wenig länger. Ein weiteres Problem ist auch, dass dem einen oder anderen talentierten Akteur das regelmäßige Training fehlt." Bislang sei es in Trailsorf ja so gewesen, hat sich der neue Coach erklären lassen, "dass der Erfolg davon abhing, ob und wie zwei, drei Spieler ihre individuellen Stärken auf dem Platz umsetzen konnten! Ich möchte, dass der Erfolg das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung ist." Der vom ASV Neumarkt nach Trailsdorf gekommene Rekic war zunächst als Trainer eingeplant und wollte nur für den Notfall selbst mit eingreifen. "Der Grund, warum ich eigentlich nur Trainer sein wollte, ist, dass ich die Mannschaft durch das, was ich ihr beibringe voran bringen will und nicht durch meine eigene Leistung auf dem Platz. Ich möchte auch hier nachhaltig arbeiten und will, wenn ich den Verein irgendwann wieder verlasse, nicht eine Lücke auf dem Feld, sondern vor allem gut ausgebildete Spieler hinterlassen!" Allerdings musste Rekic in den ersten Partien schon zur Genüge selbst mit eingreifen, geschuldet war dies den zahlreichen Ausfällen im 18-Mann-Kader.
 
In einem halben Jahr: vor niemandem Angst
 

Andreas Übler (li.) ist einer der zahlreichen Abgänge, die die Trailsdorfer vor der Saison zu verkraften hatten.
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Mit dem Gegner, in diesem Fall der Landesligaabsteiger SV Friesen, befasst sich Semso Rekic nicht: "Mich interessiert der Gegner nicht. Mich interessiert viel mehr, was mit meiner Mannschaft möglich ist und wie ich mit unseren Möglichkeiten zum Ziel komme!" Diese Möglichkeiten sollen, zumindest was das Personelle angeht, in der Winterpause unter Umständen noch erweitert, der Kader noch einmal breiter gemacht werden. Eine kurzfristige Verstärkung hat der Verein nach seiner Aussage auch schon zu verzeichnen: Erkan Martin, zeitweise sogar als Profi in der Türkei im Einsatz, hat sich dem Verein angeschlossen. Wann der fast zwei Meter große Stürmer spielberechtigt sein wird, ist allerdings noch offen. Nahezu die gesamte Vorrunde wird es nach Rekics Einschätzung dauern, bis seine Mannschaft auf dem taktischen Stand ist, den er mit ihr erreichen will: "Wenn das allerdings soweit ist, brauchen wir vor keiner Mannschaft Angst haben, dann sind wir nur schwer zu bezwingen!", zeigt der neue Trailsdorfer Trainer, dass das Wort Selbstvertrauen für ihn alles andere, als ein Fremdwort ist. Momentan müssen sich die Gegner darauf einstellen, einer Mannschaft gegenüber zu stehen, in der auch einmal Defensivakteure im Sturm stehen und umgekehrt und die einige Sachen während der Partie ausprobiert – eben wie in der Vorbereitung.
 
Ähnliche Situation
 

Werner Gückel, seit Beginn der Serie Trainer des SV Friesen, ist mit der Punktausbeute aus den ersten Partien und auch mit dem Offensivspiel seines Teams unzufrieden.
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Auch Friesens Trainer Werner Gückel, der nach der Erkrankung von Hannes Lehnhardt das Amt übernommen hat, hat von Anfang an gesagt, dass „unsere Vorbereitungszeit noch in die ersten Wochen der Runde hineingehen wird!“ Mit diesen ersten Wochen ist der Trainer, vor allem was die Punktausbeute betrifft, nicht zufrieden: „Ich dachte eigentlich, dass wir körperlich und fußballerische nach dem Sieg über Lettenreuth einen Schritt nach vorne gemacht hätten, aber die letzten beiden Spiele waren ganz klar ein Rückschritt!", spricht er die knappen Niederlagen gegen Gaustadt und jüngst gegen den FSV Bayreuth an. Gerade im Offensivspiel müsse seine Elf zulegen: „Wir halten in der Vorwärtsbewegung teilweise zu lange die Bälle, legen zu wenig Dynamik und Schnelligkeit an den Tag und bringen uns durch leichte Fehlpässe um den Erfolg!“ Zwar hat der SV Friesen im Ligavergleich mit fünf Gegentreffern eine nicht eben schlechte Bilanz vorzuweisen, aber auch hier gilt es nachzubessern, wie der Coach betont: „Unser Problem waren bisher die Standards, hierüber haben wir den Großteil der Gegentreffer kassiert, allerdings fehlen uns in dem Bereich aber auch groß gewachsene Spieler!“ Insgesamt geht die Erwartungshaltung in Friesen für diese Serie in Richtung Mittelfeldplatz, nach den ersten Eindrücken für den Trainer auch eine realistische Zielsetzung. Schließlich habe man „zwei, drei wichtige Spieler verloren und diese Lücken mit Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs, sowie aus unteren Ligen geschlossen. Im Gegensatz dazu haben Mannschaften wie Trogen, Röslau oder Mitterteich noch mal aufgestockt!“ Mit denen kann, will man sich aber momentan auch nicht messen. Zumindest tabellarisch auf Augenhöhe ist da schon eher der kommende Gegner Trailsdorf, den Werner Gückel aus eigener Beobachtung noch nicht kennt: „Aber wir versuchen sowieso, unser Spiel durchzudrücken, davon, sich zu sehr nach dem Gegner zu richten, halte ich nicht viel. In der Liga gibt es genügend taktisch gute Mannschaften, die immer auch über ein, zwei herausragende Akteure verfügen!“
 
Ein wenig richtungweisend könnte die Partie trotz des frühen Zeitpunkts in der Saison am Samstag durchaus sein, denn ein Sieg würde den Anschluss ans Mittelfeld bedeuten, der Verlierer steckt zunächst weiter im hinteren Bereich der Tabelle fest.
 
anpfiff.info wird vor Ort sein und ausführlich in Wort und Bild über die Partie berichten.

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