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Artikel veröffentlicht am 30.04.2024 um 18:00 Uhr

Men in black: Jürgen Jakubowski: "Vergeht kein Tag, ohne an Fußball zu denken!"

Erst relativ spät ist der 1. Vorsitzende des TSV Theilheim zur Pfeife gekommen, nämlich im Alter von 55 Jahren. Nun ist er seit knapp fünf Jahren regelmäßig als Schiedsrichter in der Region unterwegs. anpfiff.info unterhielt sich mit dem Unparteiischen des TSV Theilheim.

Von Alexander Grober

Seit wann pfeifen Sie Spiele und wie sind Sie zur Schiedsrichterei gekommen?
Jürgen Jakubowski: Ich bin erst mit 55 Jahren Schiedsrichter geworden. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich sehr beim TSV Theilheim engagiert. Wenn damals ein Schiedsrichter der zweiten Mannschaft ausfiel, habe ich auch noch die Pfeife in die Hand genommen und diese Spiele geleitet. Nachfolgende Schiedsrichter, die das Spiel der ersten Mannschaft pfiffen, und auch der damalige Schiedsrichterobmann der Gruppe Schweinfurt sagten immer: Komm zu uns, dir macht das Spaß und du wärst ein guter Schiedsrichter. Als ich im Verein kürzertrat, wollte ich nicht ohne Fußball sein. So kam ich zum Schiedsrichterwesen und es macht immer noch Spaß nach fünf Jahren.

Einer von drei Vorsitzenden beim TSV Theilheim, zudem Schiedsrichter: Jürgen Jakubowski.

anpfiff.info/Horling

Wie läuft so ein Spieltag bei Ihnen ab - haben Sie gewisse Rituale vor dem Spiel?
Jürgen Jakubowski: Mein Spieltag läuft genauso ab wie früher als Fußballer. Vormittags die Tasche packen und immer rechtzeitig vor dem Spiel am Spielort sein. Auch jetzt ist immer noch vor dem Spiel ein bisschen Lampenfieber zu spüren.

Was war Ihr bisheriges Highlight als Unparteiischer - und warum genau dieses?
Jürgen Jakubowski: Highlights sind für mich immer Spiele, die um Abstieg oder Aufstieg gehen. Auch Derbys sind nicht zu vergessen.

Wie oder womit halten Sie sich in der fußballfreien Zeit fit?
Jürgen Jakubowski: Für mich beginnt die Fitness schon bei der Ernährung. Ich könnte niemals mit zehn oder 20 Kilo Übergewicht ein Spiel leiten. Bewegung gehört auch mit jetzt bald 60 Jahren dazu.

Erzählen Sie uns ein lustiges Erlebnis aus Ihrer bisherigen Laufbahn!
Jürgen Jakubowski: Ich war einmal zu Beginn meiner Laufbahn bei einem Vorbereitungsspiel eines Landesligavereins eingeteilt, mit der Annahme, es ist die zweite Mannschaft zu leiten. Ich wurde schon auf dem Parkplatz empfangen und wurde nach meinen Linienrichtern gefragt. Ich antwortete: "Das bisschen schaffe ich heute alleine!" Es war dann natürlich eine ganz andere Hausnummer, so ein Landesliga-Vorbereitungsspiel zu pfeifen. Schön nach dem Spiel zu hören, dass alle mit meiner Schiedsrichterleistung zufrieden waren.

Wie können Sie am besten vom Fußball abschalten?
Jürgen Jakubowski: Vom Fußball abschalten geht nicht. Ich bin jeden Tag in Gedanken einmal beim Fußball. Da geht es nicht nur um den Schiedsrichterjob. Als einer der drei Vorsitzenden beim TSV Theilheim hat man immer Fußball im Kopf.

Gibt es eine Regel, die sie abschaffen würden? Oder auch eine Regel, deren Einführung Sie für sinnvoll halten würden?
Jürgen Jakubowski: Es gibt immer wieder Regeländerungen, die uns in der Schiedsrichterversammlung als erstes gelehrt werden. In der Regel sind die Änderungen immer sinnvoll. Aktuell hätte ich keine Regel im Kopf, die ich abschaffen möchte.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Jürgen Jakubowski für das angenehme Gespräch und wünscht weiterhin immer "Gut Pfiff"!