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Artikel veröffentlicht am 09.04.2024 um 07:00 Uhr

Bündnis alter Rivalen: Neuhof/Zenn und Trautskirchen in Zukunft als SG

Das Bekenntnis und die Trainerpersonalien sind klar, im dritten Anlauf soll es endlich klappen: Der SV Neuhof/Zenn und der SC Trautskirchen bilden zur kommenden Saison Spielgemeinschaften für zwei Herrenteams. Dann will man mit einem Team in der Kreisklasse und einem zweiten in der A-Klasse vertreten sein. Der SVN, der aktuell wieder einen Interimstrainer hat, steht derweil vor wegweisenden Partien zum Klassenerhalt.

Von Marco Galuska

Der SV Neuhof/Zenn wagt den Sprung voller Zuversicht in eine SG mit dem SC Trautskirchen, die im dritten Anlauf gut klappen soll.

fussballn.de / Strauch

Die "früheren Rivalen" haben "super Gespräche" geführt, das Ergebnis ist vorab eine kurze Pressemeldung, welche die jeweiligen 1. Vorstände Frank Hahn (Neuhof/Zenn) und Benjamin Demir (Trautskirchen) herausgegeben haben:

"Die beiden Vereine SV 1930 Neuhof/Zenn und SC Trautskirchen 1946 e.V. haben vereinbart, ab der Fußballsaison 2024/25 als Spielgemeinschaft mit einer 1. und 2. Herrenmannschaft am Spielbetrieb teilzunehmen. Nach aktuellem Stand würde die 1. Mannschaft in der Kreisklasse und die 2. Mannschaft in der A-Klasse spielen. Die 1. und 2. Mannschaft der neuen SG wird vom Trainerteam Sebastian Kamberger, Markus Popp, Armin Volkert und Klaus Thürauf trainiert und betreut. Beide Vereine sind sich sicher, in dieser Konstellation für die Zukunft sehr gut aufgestellt zu sein."

Es war ein Schritt, der sich in der Vergangenheit schon zweimal konkret angebahnt hatte, letztlich aber dann doch nicht vollzogen wurde: "Da wurden Fehler gemacht - auf beiden Seiten. Aber jetzt bin ich guter Dinge, dass es richtig gut klappen wird", sagt SVN-Vorstand Frank Hahn stellvertretend. Aber bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei. Jedoch nicht an dem Sprichwort will sich der Funktionär, der erst kürzlich in seinem Amt bestätigt wurde, dabei orientieren, sondern lobt vielmehr den Prozess im letzten halben Jahr, in dem aus einer ersten Sondierung letztlich ein gemeinsames klares Bekenntnis samt neu besetzter Trainerpositionen für die zwei Teams, die als Spielgemeinschaften auflaufen werden, herauskam.

Sebastian Kamberger wird neuer Spielertrainer der künftigen SG-Ersten.

fussballn.de

Die zukünftige 1. Mannschaft wird vom früheren Bayernliga-Kicker Sebastian Kamberger (aktuell wieder bei seinem Heimatverein SC Trautskirchen am Ball) als Spielertrainer gemeinsam mit Markus Popp gecoacht. Beide hatten schon beim TSV Markt Erlbach ein gut harmonierendes und erfolgreiches Duo abgeben. Mit Armin Volkert aus Neuhof und Klaus Thürauf, dem aktuellen Coach in Trautskirchen, stehen auch die Trainer der neuen 2. Mannschaft fest. Beide Teams werden aber zusammen trainieren.

Waldemar Leist hat sich im Guten aus Neuhof verabschiedet

Waldemar Leist, der bis vor zwei Wochen noch Spielertrainer beim SV Neuhof/Zenn war, hatte man den Posten ursprünglich auch angeboten. Jedoch hatte dieser für seine sportliche Zukunft ab dem kommenden Spieljahr bereits andere Pläne. Leists Abschied beim SVN erfolgte nach dem 0:5 in Stadeln auf eigenem Wunsch hin, und unabhängig von der Ausrichtung in der kommenden Saison, wie Hahn betont: "Wir haben ihn nicht entlassen, sondern Waldi kam auf uns zu und hat gebeten, das Engagement schon jetzt zu beenden. Das verlief aber absolut im Guten und wir stehen noch immer im Kontakt!"

Der Fehlstart aus der Winterpause mit den deutlichen Niederlagen gegen Neustadt und in Stadeln "war frustrierend", Leist, der im August 2022 in einer prekären Lage übernommen hatte und Neuhof in der Vorsaison sogar in Richtung Spitzengruppe geführt hatte, versuchte bis zuletzt alles, spielte aufgrund der dünnen Personaldecke notgedrungen sogar wieder selbst im Feld, ehe er um die Auflösung der Vereinbarung bat.

Beim 0:5 in Stadeln spielte Waldemar Leist noch im Feld, gab wenig später seinen Trainerposten in Neuhof/Zenn aber auf.

fussballn.de / Oßwald

Hausaufgaben für den Klassenerhalt erledigen

Schon zum Heimspiel gegen Langenzenn hatte mit Urgestein Heiko Scheuenstuhl ("dem Local Hero", wie Hahn sagt) wieder einmal die Interimslösung in Neuhof das Ruder übernommen und gleich einen 2:1-Sieg gegen Langenzenn feiern können. Am vergangenen Sonntag verlor man in Burggrafenhof mit 1:2 und weil die Konkurrenz punkten konnte, steht der SVN aktuell wieder auf dem Relegationsplatz - und "vor wegweisenden Wochen", wie Hahn mit Blick auf die kommenden Heimspiele gegen Oberndorf, Flachslanden, Scheinfeld und Uffenheim II mit Zuversicht sagt. Dazwischen liegt freilich eine Herkulesaufgabe in Losaurach, was man als Bonusspiel betrachten kann, wenn man seine Hausaufgaben erledigt.

Denn das erklärte Ziel für das kommende Spieljahr ist es, eine SG in der Kreisklasse und eine in der A-Klasse zu haben. "Da Trautskirchen in der A-Klasse auf einem Relegationsplatz nach oben ist und wir auf dem in der Kreisklasse nach unten stehen, ist alles möglich", so Hahn, der von einem "Horrorszenario" spricht, sollte man sich tatsächlich in der Relegation begegnen. Wenn es aber die finale Runde wäre, dann hätte dies gewiss einen eigenen Charme: Denn dann wäre es vor allem der Ausstand der einstigen Rivalen, die fortan gemeinsam in der Kreis- und A-Klasse spielen, zugleich aber auch noch ein Entscheidungsspiel - nämlich darüber, welche der beiden Vereine, in der Kreisklassen-SG dann den Hut aufhaben wird.