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Artikel veröffentlicht am 08.04.2024 um 06:00 Uhr

Eva Singer im Porträt: Bayerische Bierkönigin, Brand, BOL

MAGAZIN Eigentlich spielt Eva Singer mit Leidenschaft Fußball für den TSV Brand, doch aktuell ist das runde Leder etwas in den Hintergrund gerückt. Die Mittelfeldspielerin stellt sich zur Wahl der Bayerischen Bierkönigin und ist damit als einzige Fränkin in der Endrunde. anpfiff.info stellt Ihnen die 23-Jährige im Porträt vor.

Von Sebastian Baumann

Manchmal sind es sogenannte Schnapsideen oder wohl in Bezug auf die Bayerische Bierkönigin Bierideen, die zu ungewöhnlichen Aktionen führen. So wie im Fall von Eva Singer. “Mein Freund hat mich auf eine Anzeige in einer Zeitschrift aufmerksam gemacht und meinte, das wäre doch etwas für Dich”, schmunzelt Eva Singer. ”Nachdem ich gerne neue Dinge ausprobiere, habe ich mir dann gedacht, ich bewerbe mich einfach.” Insgesamt 52 Frauen bewarben sich am Ende, aus denen dann eine interne Jury eine Vorauswahl mit den vielversprechendsten Kandidatinnen traf.

Und so wurde die 23-Jährige zu einem Casting in München mit 24 weiteren Kandidatinnen eingeladen und musste sich in einem kleinen Theater einer Jury stellen. “Dort mussten wir einzeln auf die Bühne und durften einen für uns wichtigen Gegenstand mitnehmen und uns vorstellen.” Im normalen Leben arbeitet die Spielerin des TSV Brand als Erzieherin und hatte deswegen auf der Bühne einen von ihren Kindern unterschriebenen Fußball dabei.

Mit Hopfen und damit mit einem der Bestandteile des Bieres ist Eva Singer aufgewachsen.

privat

Hopfen aus Lilling

In ihrer Vorstellung ging Singer natürlich nicht nur auf den Fußball ein, sondern auch auf ihren Bezug zum Bier. Und dieser wurde der Mittelfeldspielerin quasi in die Wiege gelegt. Die Eltern bauten in Lilling bei Gräfenberg einst Hopfen an. Heutzutage gibt es zudem immer noch zwei Hopfenbauern in der kleinen Gemarkung, von denen der eine bis in jüngster Vergangenheit der größte Bio-Hopfenbauer der Welt war. “Mein Vater hatte früher selbst Hopfenfelder und hat den Hopfen damals mit der Hand geerntet. Heutzutage macht man das natürlich maschinell, weil es schon mit der Hand viel Arbeit bedeuten würde.” Ganz nebenbei gibt es in der Umgebung in Gräfenberg und Weißenohe bekannte Brauereien, von denen die möglicherweise neue Bierkönigin auch gerne Bier trinkt. “Das Glockenhell aus Weißenohe oder das Tennenhell vom Lindenbräu in Gräfenberg trinke ich schon gerne, aber natürlich gibt es in ganz Bayern richtig gute Biere, die alle gut sind”, sagt Eva Singer ganz salomonisch und Bierkönigin-like.

Eva Singer in der Video-Vorstellung durch den Bayerischen Brauerverband.

Erst Online-Voting, dann Endrunde

Die Jury war von der Vorstellung der Oberfränkin überzeugt und nominierte sie für die erste Endausscheidung, die online durchgeführt wird vom 08. bis zum 29. April. Aus fünf Kandidatinnen werden dabei vier Teilnehmerinnen der Endrunde ausgewählt. “Ich hoffe schon, dass ich das schaffe. Es geht ja erst einmal darum, in die Endrunde zu kommen.” Sollte sie in die Endrunde kommen, dann wäre Eva Singer die einzige Kandidatin aus Franken und darf am 16. Mai nach München in den Löwenbräukeller und darf sich erneut einer Jury stellen. “Wir müssen dann dort Bier verkosten und einschenken und uns natürlich noch einmal vorstellen.” Letztendlich wird die Wahl zur Bayerischen Bierkönigin durch die Jurystimmen und durch die Stimmen der Gäste im Saal in der Wahlnacht zu je der Hälfte Gewichtung entschieden. Im Falle eines Sieges gleicht das Amt der Bayerischen Bierkönigin dann allerdings fast schon einem Vollzeitjob, auch wenn es sich natürlich um ein ehrenamtliches Amt handelt. “Wir haben einige Pflichttermine, aber auch Termine, die wir freiwillig wahrnehmen können. Zum Beispiel auf Volksfesten, Bockbierfesten oder auch der Berliner Grünen Woche. Es gibt aber auch Veranstaltungen in Indien oder den USA”, berichtet Eva Singer, die sich natürlich freuen würde, diese Termine dann auch wahrnehmen zu können als neue Bayerische Bierkönigin.

Eine Bierkönigin braucht ein Bier in der Hand, wie hier in diesem Bild.

privat

Fußball in Brand

So könnte es nach der Wahl kommen, dass das eigentliche Hobby, das Fußballspielen danach erst einmal hinten angestellt werden muss. Denn seit ihrem vierten Lebensjahr kickt die Mittelfeldspielerin auf dem Fußballplatz. Über ihren Bruder kam der damalige Knirps in Berührung mit dem runden Leder und ist seither begeisterte Fußballspielern. “Ich habe immer mit den Jungs gekickt, bis ich dann in der U15 nach Stöckach bin.” 2019 wurde dann der TSV Brand auf die torgefährliche Mittelfeldspielerin aufmerksam und lotste Eva Singer zum damaligen Bezirksoberligisten. Zwar musste der TSV in dieser Saison absteigen, aber zusammen mit ihren Mädels bügelte Eva Singer den Betriebsunfall postwendend wieder aus. “Wir spielen eine gute Saison und wollen schon vorn dran bleiben. Platz zwei oder drei ist noch drin.” Mehr geht ohnehin nicht in der laufenden Saison. Auch in der kommenden Saison will Eva Singer mit ihrem Team eine gute Rolle spielen. “Die Mannschaft ist top, da fühle ich mich sehr wohl.” Und ein möglicher Aufstieg in die Landesliga? “Langfristig wäre das sicherlich mal ein Ziel”, aber eben nur mit ihren Mädels aus Brand und bei keinem anderen Verein. “Ich würde gerne in Brand bleiben, ich bin glücklich, so wie es ist.”

Seit 2019 spielt Eva Singer für den TSV Brand in der Bezirksoberliga Mittelfranken.

privat

Von der Zehn auf die Sechs

Einzig die Torgefährlichkeit ist Eva Singer beim TSV Brand ein wenig verloren gegangen. “Es ist natürlich schon ein Unterschied zu Stöckach. Das war eine ganz andere Liga, wie jetzt in der BOL. Außerdem bereite ich gerne Tore vor und setzte meine Mitspielerinnen in Szene”, schmunzelt Eva Singer. Zudem hat sie eine neue Rolle im Team bekommen und spielt nicht mehr ganz so offensiv spielt wie früher im zentralen Mittelfeld. Unter dem neuen Trainer Stefan Schleicher ist die 23-Jährige eine Position nach hinten gerutscht und eröffnet mittlerweile das Spiel von der Sechser-Position.

Von der Sechs zur Bayerischen Bierkönigin?

Eine neue Rolle, an der Eva Singer sichtlich gefallen gefunden hat, genau wie an der Rolle der Bayerischen Bierkönigin, die dann danach natürlich viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Sollte sie die Wahl gewinnen, dann würde Eva Singer freilich ihr Amt mit voller Kraft ausüben, so wie eben auch ihre Leidenschaft zum runden Leder, die dann eben kurzfristig in den Hintergrund treten würde.

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