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Artikel veröffentlicht am 04.04.2024 um 14:30 Uhr

Abmeldung aus der Bezirksliga: SV Seligenporten zieht die Reißleine!

Das Ende war abzusehen: Nachdem der SV Seligenporten im Zuge der Trennung von Trainer Bernd Rosinger einen Spielerstreik hervorgerufen hatte und über Ostern zwei Partien in der Bezirksliga Süd kampflos abgeben musste, hat sich der Verein nun dazu entschieden, seine 1. Mannschaft aus dem Spielbetrieb zu nehmen. Der Ex-Regionalligist ist bei den Herren somit nur noch mit seiner 2. Mannschaft in der B-Klasse vertreten.

Von Marco Galuska

In der MAR-Arena wird in absehbarer Zeit kein höherklassiger Amateurfußball mehr gespielt.

fussballn.de

Die 2. Mannschaft des SV Seligenporten liefert sich aktuell ein Duell um die Meisterschaft der B-Klasse Mitte im Kreis Neumarkt/Jura mit der 3. Mannschaft des TSV Heideck. Es könnte also sein, dass die Klosterer mit einem Aufstieg in der kommenden Saison nicht in der untersten Spielklasse vertreten sind. Dass dies bei denjenigen, die beim SVS über die Jahre direkt oder indirekt involviert waren, ein ganz schwacher Trost sein wird, liegt auf der Hand. Gleichwohl ist es die neue Realität, mit der man sich auseinandersetzen muss. Auf der schmucken Anlage wird auf absehbare Zeit nur noch Fußball auf Kreisebene angeboten.

Gegen den TSV 1860 München spielte der SV Seligenporten in der Saison 2017/18 noch um Punkte in der Regionalliga Bayern.

Uwe Kellner

Knapp zwanzig Jahre ist es her, dass der SV Seligenporten die Bezirksebene als Vizemeister der damaligen BOL (hinter dem FSV Erlangen-Bruck) in die Landesliga aufgestiegen ist. Nach einem 3:2 gegen den FV Wendelstein und einem 2:0 gegen die SpVgg Kirchdorf-Eppenschlag in der Relegation ging es für vier Jahre in die Landesliga Mitte. 2008 gelang der Aufstieg in die Bayernliga und noch einmal vier Jahre später die Qualifikation für die Regionalliga Bayern. 2012 wurde der SVS unter Trainer Karsten Wettberg Bayerischer Hallenmeister. Insgesamt fünf Jahre spielte der SVS noch in der höchsten bayerischen Spielklasse. Mit dem Abstieg aus der Bayernliga Nord 2021/22 ging es dann steil bergab. In der vergangenen Saison erfolgte der Abstieg aus der Landesliga Nordost über die Relegation.

Zweifel nach dem Landesliga-Abstieg sollten sich bestätigen

Der SV Seligenporten kämpfte im vergangenen Jahr letztlich ohne Erfolg gegen den Abstieg aus der Landesliga.

fussballn.de / Strauch

Danach wurden erste Stimmen laut, die an einer Zukunft in der Bezirksliga für das einstige Aushängeschild des mittelfränkischen Amateurfußball, das 2007 in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Arminia Bielefeld (0:2) spielte, zweifelten. Der Gedanke, freiwillig auf Kreisebene zu gehen, wurde zunächst aber verworfen. Die aktuelle Saison in der Bezirksliga war für das Team des einstigen Torjägers Bernd Rosinger schließlich ein einziger Kampf ums Überleben. Der Vorletzte rettete sich entgegen aufkommender Gerüchte zunächst in die Winterpause.

Das ZDF war 2007 zu Gast im Kloster beim DFB-Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld. Hier war Stürmer Oliver Wurzbacher im Interview.

privat

Spielerstreik nach Rosinger-Ende: Verein rudert nicht zurück

Mit einigen namhaften Transfers wurde der viel zu dünne Kader im Winter aufgestockt. Doch der Abstiegskampf endete nach nur zwei gespielten Partien nach der Winterpause. Zwei Tage nach dem 2:1-Sieg gegen das Schlusslicht aus Hilpoltstein wurden Rosinger und sein Co-Trainer Michael Görlitz freigestellt. Der Großteil der Mannschaft wollte dann aber auch nicht mehr und trat in einen Streik. Diesem Druck wollte die Vorstandschaft um Ernst Rupprecht wiederum nicht nachgeben. Als erste Konsequenz wurden die Partien in Herrieden und gegen Feuchtwangen an Ostern kampflos abgegeben.

Gut eine Woche nach der Trennung von Trainer Bernd Rosinger erfolgte der Rückzug des SV Seligenporten aus der Bezirksliga.

Hans Wunder

Am gestrigen Mittwochabend wurde auf der einberufenen Sitzung im Verein schließlich einstimmig die Entscheidung getroffen, dass man die 1. Mannschaft aus der Bezirksliga abmelden wird, nachdem der Großteil der Spieler nicht unter einem neuen Trainer mehr auflaufen wollte. Der offizielle Rückzug beim Bezirksspielleiter Felix Böck erfolgte am frühen Donnerstagnachmittag.

Für die Bezirksliga Süd bedeutet das, dass sämtliche Partien des SV Seligenporten, der somit als erster Absteiger feststeht, aus der Wertung fallen, die jeweiligen Gegner (so wie die DJK-SV Berg am kommenden Wochenende) sind spielfrei. Realistisch betrachtet ist auch der zweite direkte Absteiger mit dem TV Hilpoltstein schon gefunden. Doch "HIP" darf nächste Saison in der Kreisliga spielen, für Seligenporten geht es bestenfalls in der A-Klasse weiter.