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Artikel veröffentlicht am 28.03.2024 um 06:00 Uhr

Men in black: Kevin Borst: "Fußball ist der Großteil meines Lebens!"

Zur damaligen Heim-Weltmeisterschaft 2006 wurde Kevin Borst angesprochen, ob er sich das Amt als Schiedsrichter nicht vorstellen könnte. Durch einen Zufall mit seiner C-Trainerlizenz wurde es dann ernst, sodass Ihn das Hobby als Schiedsrichter gepackt hat. anpfiff.info sprach mit dem Unparteiischen Kevin Borst von der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen, der für den TSV Nordheim/Main pfeift.

Von Alexander Grober

Seit wann pfeifen Sie Spiele und wie sind Sie zur Schiedsrichterei gekommen?
Kevin Borst: 2006 bis 2010 war ich das erste Mal Schiedsrichter. Damals zur Heim-Weltmeisterschaft. Da hat mich mein Verein angesprochen. 2018 habe ich den C-Trainerschein gemacht, dadurch musste man drei Spiele pfeifen. Seitdem bin ich dabei und irgendwie hat mich die Schiedsrichterei mehr begeistert als das Trainer-Dasein.

Schiedsrichter Kevin Borst

anpfiff.info

Wie läuft so ein Spieltag bei Ihnen ab - haben Sie gewisse Rituale vor dem Spiel?
Kevin Borst: Am Spieltag selbst früh aufstehen um 6.00 bis 7.00 Uhr. Mit dem Spiel beschäftige ich mich meistens über anpfiff.info. Ich lese, was war bei den Teams in den letzten Wochen war. Zudem eine leichte Trainingseinheit mit Core oder Stabi-Übungen, anschließend duschen. Daraufhin Frühstücken, dann noch ein bisschen Zeit mit der Familie nutzten, bevor es nach dem Mittagessen losgeht.

Was war Ihr bisheriges Highlight als Unparteiischer - und warum genau dieses?
Kevin Borst: Das war am 27. Mai 2023 in der Kreisklasse 2 Würzburg: FV Ülkemspor Kitzingen gegen die SpVgg Gülchsheim. Letzer Spieltag. Beide konnen Zweiter werden und an der Relegation zur Kreisliga teilnehmen. 650 Zuschauer am Bleichwasen in Kitzingen. Ein schöner Saisonabschluss in der Aufstiegssaison für mich in die Bezirksliga. Ein Tag vorher am 26. Mai hatte ich mein Probespiel in der Bezirksliga in Abtswind beim Spiel Abtswind 2 gegen Oberschwarzach. Zu dem Zeitpunkt war der Aufstieg aber noch nicht offiziell.

Wie oder womit halten Sie sich in der fußballfreien Zeit fit?
Kevin Borst: Hyrox und Triathlon. Ich liebe den Ausdauersport.

Schiedsrichter Kevin Borst pfeift für den TSV Nordheim/Main. Zudem ist er Webmaster seiner Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen

anpfiff.info

Erzählen Sie uns ein lustiges Erlebnis aus Ihrer bisherigen Laufbahn!
Kevin Borst: Lustig wird es eigentlich immer, wenn ich mit meinen Freunden aus der Schiedsrichtergruppe unterwegs bin. Da hatte ein sehr guter Freund, dessen Name sollte anonym bleiben, mal seine Schuhe vergessen. Der Verein hat ihm welche organisiert, aber keine klassischen in schwarz, sondern weiße. Als Schiedsrichter leicht unangenehm (lacht).

Wie können Sie am besten vom Fußball abschalten?
Kevin Borst: Fußball ist ein Großteil meines Lebens. Ich bin schon leicht fußballverrückt. Wenn ich nicht auf dem Platz stehe, dann hat mein Sohn Training mit der U9, wo ich oft dabei bin, oder meine Tochter in der U7. Ansonsten mit der Familie. Wenn ich unterwegs bin, kann ich oft abschalten, oder auf dem Rennrad.

Gibt es eine Regel, die sie abschaffen würden? Oder auch eine Regel, deren Einführung Sie für sinnvoll halten würden?
Kevin Borst: Abschaffen würde ich keine Regel, weil jede notwendig ist. Aber die Handspielregel würde ich reformieren, nämlich die Kombination aus letztjähriger und diesjähriger Regelung. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass man mit "Challenge-Flags" die VAR-Einsätze beschränkt. Zudem müssten die Trainer die "klare Fehlentscheidung " selbst sehen. Wen kritisieren die eigentlich dann?

anpfiff.info bedankt sich bei Kevin Borst für die Zeit und das Interview!